Immobilienmarkt Burgenland: wachsende Nachfrage

Die Eiszeit am burgenländischen Immobilienmarkt geht zu Ende: Vor allem gebrauchte Einfamilienhäuser sind wieder gut nachgefragt. Auch weil Immobilien im Burgenland vergleichsweise preisgünstig sind: Nirgendwo sonst in Österreich ist das Haus im Grünen erschwinglicher. Das zeigt eine Analyse des burgenländischen Immobilienmarktes von Raiffeisen Immobilien, Raiffeisen Research und der Raiffeisenlandesbank Burgenland.

v.l.n.r.: Matthias Reith; Mag. Rudolf Suttner; Prok. Martina Schiller-Jankoschek; Ing. Mag.(FH) Peter Weinberger; Mag. Michael Mack

© Raiffeisenlandesbank Burgenland

Besonders gut nachgefragt sind im Burgenland derzeit gebrauchte Einfamilienhäuser im unteren bzw. mittleren Preissegment von EUR 200.000 bis EUR 400.000. Aber auch für hochpreisige Objekte am Neusiedler See verzeichnet man bei Raiffeisen Immobilien wieder steigendes Interesse. Die Entwicklung am Neubausektor ist noch verhalten, zeigt aber aufgrund leicht rückläufiger Baukosten wieder Tendenzen nach oben. Ing. Mag. (FH) Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland: „Umso wichtiger ist es, Rechtssicherheit im Bereich der freien Mietpreisbildung und Wertsicherung zu gewährleisten, um den zarten Aufschwung nicht zu gefährden.“

Südburgenland: Leben in der Sonne

Im Südburgenland ist die Nachfrage stark von Zuzüglern aus den westlichen Bundesländern Tirol und Vorarlberg geprägt. „Viele Best-Ager möchten hier in der sonnigsten Region Österreichs ihren Ruhestand genießen“ erläutert Prok. Martina Schiller-Jankoschek, Teamleitung Burgenland bei Raiffeisen Immobilien. Aber auch bei Selbstversorgern ist das Südburgenland beliebt, da Agrarflächen hier günstig sind. Im Mittelburgenland hingegen trifft man aktuell verstärkt Interessentinnen und Interessenten aus Ungarn.

Kreditnachfrage 2025 auf hohem Niveau

Auch in der Kreditnachfrage sind offensichtliche Anzeichen für eine Marktbelebung erkennbar. Raiffeisenlandesbank Burgenland Vorstandsdirektor Mag. Rudolf Suttner zeigt sich optimistisch: „Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten in der gesamten Raiffeisen-bankengruppe im Burgenland hat sich 2024 im Vergleich zu 2023 um 12% erhöht und ist mit Juni 2025 schon deutlich über dem Niveau von Juni 2024 - ein eindeutiges Zeichen für die wiedererstarkte Dynamik im Wohnbausektor.“

Trotz der weiterhin geltenden Anforderungen der KIM-Verordnung wird eine hohe Finanzierungsbereitschaft beobachtet, insbesondere bei gut vorbereiteten Haushalten. „Wir rechnen für 2025 in der Raiffeisenbankengruppe im Burgenland mit einer stabilen Kreditnachfrage, was uns eine verlässliche Grundlage für die mittel- bis langfristige Kreditplanung bietet – auch unter Berücksichtigung der regulatorischen Rahmen-bedingungen“, betont Mag. Suttner.

Immobilienpreise: Burgenland ist nicht gleich Burgenland

Im Österreich-Vergleich sind Immobilien im Burgenland jedenfalls preisgünstig. Ein Quadratmeter Einfamilienhaus kostete hier im zweiten Quartal 2025 im Schnitt EUR 2.760. Nirgendwo sonst in Österreich ist das Haus im Grünen günstiger. Doch Burgenland ist nicht gleich Burgenland: Während der Quadratmeter in Eisenstadt in Q2 um EUR 4.061 den Besitzer gewechselt hat, waren es in Oberpullendorf nur EUR 2.049. Auch in Güssing (EUR 2.134), Jennersdorf (EUR 2.227) oder Oberwart (EUR 2.260) ist das Einfamilienhaus preisgünstiger als im Norden des Bundeslandes. (Quelle: DataScience Service GmbH, RBI/Raiffeisen Research)

Gleichzeitig stehen im Burgenland den vergleichsweise niedrigen Immobilienpreisen die höchsten Haushaltseinkommen gegenüber. Am erschwinglichsten ist das Einfamilienhaus in Oberpullendorf, wo es fünf Jahresbruttoeinkommen kostet, in Güssing und Oberwart sind es nicht viel mehr. Wer in Eisenstadt, Rust oder Neusiedl Eigentum erwerben möchte, muss hingegen nach Berechnungen von Raiffeisen Research mehr als acht Jahresbruttoeinkommen einplanen.

Hohe Einkommen in Verbindung mit „niedrigen“ Immobilienpreisen: Das Thema Leistbarkeit ist somit seit Mitte 2022 ein „Wettbewerbsvorteil“ für den burgenländischen Immobilienmarkt und ein Grund dafür, dass die Preisrückgänge hier in den vergangenen Jahren vergleichsweise gering ausgefallen sind. Verglichen mit dem dritten Quartal 2022 (vor Finanzierungskrise) sind Einfamilienhäuser im Burgenland lediglich um 2,6 % billiger geworden (Q3 22 bis Q2 25), nur in Kärnten gab es eine deutlich positivere Entwicklung (+ 0,8 %), während Niederösterreich (-2 %), Tirol (-2 %) und die Steiermark (-2,6 %) eine ähnliche Korrekturtiefe verzeichneten.

2025: Wende zum Besseren?

2025 scheint nun die Talsohle durchschritten – im Burgenland ebenso wie österreichweit. Nach zwei Jahren sinkender Preise sind Wohnimmobilien in Österreich im ersten Halbjahr 2025 verglichen mit Ende 2024 wieder um 0,3% teurer geworden. „Die Eiszeit auf dem Immobilienmarkt wurde damit im ersten Halbjahr beendet, 2025 dürfte das Jahr der Wende zum Besseren sein“, gibt sich Matthias Reith, Senior Ökonom für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt bei Raiffeisen Research optimistisch. Gleichwohl haben die – wieder leicht rückläufigen - Preisdaten für das zweite Quartal 2025 gezeigt, dass die Erholung keine Einbahnstraße ist und die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Insgesamt jedoch sprechen die gesunkenen Zinsen und insbesondere die gestiegenen Einkommen für eine nachhaltige Trendwende. „Immobilien sind zwar nicht viel billiger, aber trotzdem wieder leistbarer“, bringt es Reith auf den Punkt. Im Gesamtjahr dürften die Preise erstmals seit 2022 wieder leicht steigen.

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  • Erschienen am:
    19.08.2025
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    3 min
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