Verantwortlich für das solide Ergebnis waren u.a. die internationalen Investoren, die mit 55 % des Investmentvolumens vertreten waren. „Aufgrund der aktuell robusten Nachfrage auf den Mietermärkten sowie der geplanten Lockerungen bei Immobilienfinanzierungen schätzen wir auch 2023 mit vorsichtigem Optimismus ein“, meint Markus Arnold, Alleineigentümer und CEO von Arnold Immobilien.
2022 blieb das vierte Quartal mit ca. 33 % unter dem besonders starken Vergleichsquartal 2021, fiel aber mit einem Transaktionsvolumen von rund 1,2 Mrd. Euro besser aus als erwartet. „Das ist möglicherweise ein weiteres positives Indiz für 2023, wenngleich wir erst präzisere Einschätzungen nach der MIPIM in Cannes treffen können, auf der wir mit einem eigenen Messeauftritt vertreten sind“, erklärt Arnold.
Assetklassen im Detail
2022 waren Büroimmobilien mit einem Marktanteil von 32 % mit Abstand die wichtigste Anlageklasse am österreichischen Immobilieninvestmentmarkt gefolgt von mittel- bis großvolumigen Wohnimmobilien mit rund 25 %. Mit rund 16 % des Gesamtvolumen bzw. mehr als 700 Mio. Euro standen Industrie- und Logistikimmobilien im Fokus der Investoren. „Entwicklungsliegenschaften waren 2022 mit rund 9 % deutlich stärker vertreten als in den Vorjahren “, erläutert Martin Ofner, Leiter Marktanalyse.
Moderate Spitzenrenditen
Vergleichsweise geringere Anstiege der Spitzenrenditen verzeichneten die Assetklassen Geschäftshäuser mit 3,80 % (+50 Basispunkte im Vgl. zu Q4 2021) sowie Neubau- Wohnimmobilien. Bei Neubau-Wohnimmobilien liegen die aktuellen Spitzenrenditen in Wien bei 3,40 % bzw. 3,70% in den Außenbezirken, während in Graz und Linz zum Jahresende bereits die Marke von 4,00 % erreicht wurde.
Entwicklungen Nettoanfangsrenditen
Im vierten Quartal 2022 sind die Nettoanfangsrenditen in allen Assetklassen angestiegen. Die höchste Zunahme von rund 90 Basispunkten innerhalb eines Jahres verzeichneten Büroimmobilien in B-Städten (Q4 2022: 4,90 %), Logistikimmobilien außerhalb der Hauptstadtregion (Q4 2022: 4,90 %) sowie Einkaufszentren mit aktuell 5,30 % auf. Die Spitzenrenditen für Wiener Büroimmobilien lagen zum Jahresende bei 3,70 % (+70 Basispunkte im Vgl. zu Q4 2021) in dezentralen Lagen bei 4,60 % (+80 Basispunkte im Vgl. zu Q4 2021). Auf Basis der neuen Renditeniveaus ist davon auszugehen, dass sich noch im ersten Halbjahr 2023 deutlich attraktivere Investitionsmöglichkeiten am Markt eröffnen werden.
„Einmal mehr hat der österreichische Immobilieninvestmentmarkt seine Resilienz unter Beweis gestellt, trotz des herausfordernden Marktumfeldes mit deutlich gestiegenen Finanzierungskosten sowie wachsender Attraktivität von konkurrenzierenden Anlagemöglichkeiten wie Staats- und Unternehmensanleihen “, resümiert Martin Ofner.