Die Bilanz beim Einbau klimafreundlicher Heizungen fiel im ersten Halbjahr noch positiv aus – im Vergleich zum Vorjahr sind 42 Prozent mehr Wärmepumpen verkauft worden. Doch den Ausblick sieht der Branchenverband deutlich eingetrübt. Mögliche Gründe: Die Verunsicherung, wie es mit der Gasversorgung weitergeht, schwindet. „Weniger Förderanträge für klimafreundliches Heizen – das zeigt, das Thema ‚Heizungstausch‘ verliert bei den Menschen an Dringlichkeit“, sagt Thomas Mader, Geschäftsführer des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron Österreich. „Der Strategie, den Heizungswechsel auf die lange Bank zu schieben, stehen allerdings die Fakten entgegen, an erster Stelle die Kostenentwicklung: Der Verbrauch fossiler Energien wird wegen der Umweltabgaben für die Haushalte immer teurer, Green Tech-Heizungen rechnen sich im Gegenzug.“
CO2-Preis steigt bis 2025 auf 55 Euro
Die CO2-Bepreisung startete mit 30 Euro pro Tonne. Bis 2025 wird der Preis allmählich auf 55 Euro angehoben. Als Ausgleich zahlt der Bund den Klimabonus. Das Prinzip: Je klimafreundlicher das Verhalten, desto mehr Geld bleibt vom Bonus übrig. Ein weiteres Argument für den Wechsel im Heizungskeller: Die Fördertöpfe sind gut gefüllt: Aktuell stehen noch knapp 635 Millionen Euro im Rahmen der Aktion „Raus aus Öl und Gas“ und der Sanierungsoffensive zur Verfügung. Tauschen Privatpersonen ihre alte Heizung gegen eine Wärmepumpe, erhalten sie bis zu 7.500 Euro. Für den Ersatz einer Gasheizung erhöht sich dieser Betrag sogar auf 9.500 Euro. Des Weiteren stehen zusätzlich noch sehr attraktive Landesförderungen zur Verfügung.
Fördersummen nutzen
Die Regierung unterstützt die Haushalte mit hohen Fördersummen, da der Heizungskeller eine zentrale Stellschraube auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 ist. „Grüne Wärmepumpentechnik trägt in doppelter Hinsicht zur Erreichung der Ziele bei: durch den Wechsel auf Strom als Antriebsenergie sowie durch den Beitrag zum Energiesparen“, sagt Mader. „Denn die Wärmepumpe macht aus einer Kilowattstunde Strom mittels Umwelt-Energie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser rund drei bis fünf Kilowattsunden Wärme. Das ist drei- bis fünfmal effizienter als bei einem Erdgaskessel und spart damit viel Energie.“
In den Gebäuden des Landes sind allerdings noch rund 1,5 Millionen fossile Heizungsanlagen im Betrieb, die jährlich 3,5 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. „Ein Abwarten bei der privaten Energiewende ist angesichts der Wegstrecke, die bis zur Klimaneutralität noch vor uns liegt, keine Option“, sagt Mader.
Über den Energie-Trendmonitor
Für den Energie-Trendmonitor 2023 wurden im Auftrag von Stiebel Eltron 1.000 Österreicherinnen und Österreicher bevölkerungsrepräsentativ von einem Marktforschungsinstitut befragt.