Handelsflächen: neue Herausforderungen für den Handel Logistik: weiterhin hohe Nachfrage

RE/MAX Commercial - Die Coronapandemie hat nach wie vor große Auswirkungen auf den stationären Handel in Österreich, eine Entspannung ist nicht absehbar. Situation im österreichischen Handel | Auswirkungen auf Handelsimmobilien | Spitzenmieten für Handelsflächen | Logistik- und Lagerflächen | Logistikimmobilien nach Hotspots

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Mag. Stefan Krejci von RE/MAX Commercial Austria

Handelsflächen

  • Handelsumsätze real gefallen

  • Wirtschaftswachstum kühlt sich 2023 ab

  • Krisengewinner in Covid-19-Zeiten mit Umsatzrückgängen

  • KSV erwartet Anstieg der Insolvenzanträge für 2023

  • Online-Umsätze erstmals seit zehn Jahren gesunken

  • Herausforderungen für 2023 sind Teuerung, Energie und Arbeitskosten

 

Logistik, Lager und Betriebsflächen

  • Logistik mit weiterhin solider Performance

  • Nur mehr leichte Zuwachsraten bei Paketzustellungen

  • Logistikflächen-Preisentwicklung bleibt stabil

 SITUATION IM HANDEL

Laut dem österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) ist die heimische Wirtschaft im Jahr 2022 real um rund +4,7 % gewachsen (OTS Wifo, 31.1.2023). Das WIFO berichtet außerdem, dass die Wirtschaftsleistung im Q4/2022 im Vergleich zum Vorquartal um rund 0,7 % geschrumpft ist. Im Jahresabstand ergibt sich zwar noch ein Plus von rund 2,7 %, welches jedoch aufgrund des niedrigen Niveaus aus 2021 (Lockdowns) wenig aussagekräftig ist (orf.at, 31.1.2023).

Der Handelsverband stellte in seiner Aussendung vom 16.12.2022 bereits fest, dass sich die Einzelhandelsumsätze 2022 nominell zwar erhöht haben, aufgrund der galoppierenden Inflation real jedoch um -1,0 % zurückgehen werden. Während also die Umsatzentwicklung grundsätzlich positiv betrachtet werden kann, liegen die Gründe dafür jedoch bei der hohen Teuerungsrate. Laut Wirtschaftskammer stiegen die Einzelhandelsumsätze im Jahr 2022 auf 73,6 Mrd. Euro netto im Vergleich zu rund 70 Mrd. Euro in den Jahren 2019 und 2020. Diese Steigerung täuscht aber nicht darüber hinweg, dass einzelne Branchen zu ganz großen Verlierern der Pandemie zählen. Zudem gehen Wirtschaftsforscher davon aus, dass es 2023 zu einer deutlichen Eintrübung kommen wird. Die 2022 noch soliden Wachstumsraten sollen 2023 auf +0,3 % bis +0,4 % abkühlen (WKO, 15.12.2022).

Krisengewinner verlieren wieder

Besonders die „Krisengewinner“ der Covid-19-Pandemie haben mit Umsatzrückgängen gegenüber dem Vorjahr zu kämpfen. Im September 2022 ging der Handelsverband davon aus, dass der Rückgang bei Elektrogeräten (-2,8 %), Einrichtungsgegenständen (-3,5 %) und im Lebensmittelhandel (-5,8 %) am deutlichsten ausgefallen ist.

Während es auf der einen Seite wohl zu Nachholeffekten gekommen ist, führte auch die Wiedereröffnung der Gastronomie dazu, dass vermehrt außer Haus konsumiert wird. Die Teuerung schlägt sich auch im Kaufverhalten, besonders im Lebensmittelbereich, nieder.

Mode und Sport mit Rückenwind

Von steigenden Umsätzen wird gemäß Handelsverband beispielsweise im Bereich Mode (Schätzung +17 %) oder Sport (+12 %) ausgegangen. Von einer Trendwende zu sprechen ist jedoch verfrüht, so liegen die Absatzzahlen des Modehandels heuer noch weit unter dem Niveau des Jahres 2015 (HV, 27.9.2022).

„Der Handel in Österreich sieht sich immer noch einer Vielzahl an Krisen gegenüber. Während Corona anscheinend hinter uns liegt, stellen Teuerung, hohe Energiepreise und herausfordernde Lieferketten den stationären Handel anhaltend auf eine harte Probe“, stellt Mag. Stefan Krejci von RE/MAX Commercial Austria fest und ergänzt, „dass auch die neuen KV-Abschlüsse für viele Betriebe eine weitere Herausforderung darstellen werden“.

Online-Profiteure im Ausland

Der Online-Handel ist laut WIFO im ersten Jahr der Pandemie 2020 um rund +17 % im Vergleich zu 2019 gewachsen und hat damit erstmals einen Anteil von mehr als 11 % am Gesamtumsatz erreicht. Die Steigerung im Jahr 2021 beläuft sich nach den Daten der Statistik Austria auf rund +1,1 % zu 2020. Besonders prekär und sozialpolitisch bedenklich ist dabei die Tatsache, dass rund drei Viertel aller Ausgaben im Online-Einkauf bei ausländischen Unternehmen landen und damit keine Wertschöpfung, keine Steuerleistung und keine Sozialabgaben in Österreich generiert werden.

2022 sinkt die Online-Quote erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt im Bereich der einzelhandelsrelevanten Ausgaben von 11,9 % im Jahr 2021 auf 11,6 %. Substanzielle Anteilsgewinne gibt es hier lediglich im Bereich Health Care, Körperpflege und Kosmetik, ein moderates Plus bei Elektrogeräten, IT und Druckwerken.

Vorkrisenniveau auch bei Pleiten

2020 wurden beim KSV rund 3.000 Unternehmenspleiten registriert und damit rund -40 % unter dem Wert des Jahres 2019. Im Jahr 2021 betrug die Zahl der gemeldeten Insolvenzfälle abermals rund 3.000, davon rund 40 % im letzten Quartal 2021.

Diese Zahlen sind im Jahr 2022 auf Basis der Daten des KSV deutlich gestiegen. So gab es mit rund 4.770 Insolvenzen ein Plus von rund 57 %, womit erstmals seit der Pandemie wieder das Vorkrisenniveau von rund 5.000 Insolvenzen pro Jahr erreicht worden ist (KSV, 14.12.2022).

Der Anteil der Handelsunternehmen beläuft sich dabei auf rund 900 (Textilzeitung 1/23). Die größte davon betraf das Unternehmen „Orsay“. Positive Nachrichten gibt es von anderen Flaggschiffen im österreichischen Einzelhandel – aus dem, durch die Corona-Lockdowns arg in Mitleidenschaft gezogenen, Schuhhandel. So geht die Leder & Schuh AG (Humanic) in einer vorsichtigen Schätzung von einem Gewinn für das Jahr 2022 aus (Textilzeitung 11/22).

Der KSV erwartet für das laufende Jahr 2023, dass sich die Insolvenzanträge heuer auf 5.500 bis 6.000 erhöhen werden.

„Wir haben bereits 2021 damit gerechnet, dass es aufgrund auslaufender Hilfspakete zu Nachholeffekten bei Insolvenzen kommen kann. Dies hat sich im Q4/2021 begonnen anzudeuten und diese Tendenz hat sich 2022 bestätigt“, schätzt Krejci die Lage ein.

Expansive Unternehmen

Weiterhin auf Expansionskurs sind die Diskont-Konzepte gepolt. Unternehmen wie Action, KIK, TEDI oder Pepco nutzen sich bietende Möglichkeiten, ebenso sind neue Marktteilnehmer zu finden, wie das deutsche Unternehmen Thomas Philipps.

Darüber hinaus werden auch Umsatzanteile, wie zum Beispiel im Sporthandel, durch den Rückzug von XXL Sports & Outdoor frei. Ob es hier zu Flächenübernahmen der verbleibenden Akteure kommen wird oder die Marktanteile anders aufgefangen werden, ist noch nicht feststellbar.

Darüber hinaus ist auch eine gewisse Expansionslust im Bereich Lebensmittelhandel und Drogerie/Parfümerie zu beobachten. Wiewohl neue Flächenaufschließungen und Umwidmungen für Stand-Alone Objekte österreichweit, aufgrund sich immer weiter verschärfender Rahmenbedingungen auf der gesetzlichen Ebene (Flächenwidmung), besonders herausfordernd werden.

Herausforderungen: Teuerung, Energie und Arbeitskosten

Unabhängig von der Expansionslust steht der österreichische Einzelhandel generell vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Die hohe Inflation kann nicht 1:1 an die Konsumenten weitergegeben werden, was sich negativ auf die Deckungsbeiträge der Unternehmen auswirkt. Die Inflation wird auch auf absehbare Zeit hoch bleiben. Während Zinsen oder sinkende Rohstoffpreise eine dämpfende Wirkung haben, werden höhere Produktionskosten in die Berechnung mit einspielen.

Das ist insofern ein Problem, als dass sich dies für mögliche Investitionen in die Unternehmen, beispielsweise in den Ladenbau, in den Online-Auftritt etc. als eine weitere Hürde herausstellen könnte,“ schätzt Mag. Krejci.

Kürzere Öffnungszeiten gegen Betriebskosten

Die hohen Energiekosten treffen Händler je nach Branche ebenfalls an unterschiedlichen Fronten u. a. im Bereich des eigenen Transports. Aber auch Einkaufszentren spüren den Preisdruck durch steigende Betriebskosten, weshalb erste Standorte bereits eine Reduktion der Öffnungszeiten durchgesetzt haben.

Inflation und Lohnabschlüsse erhöhen Konsumausgaben

Darüber hinaus bleibt das Aufrechterhalten von Lieferketten ebenso eine Herausforderung wie die, durch die hohe Inflation bedingten, höheren Abschlüsse der Kollektivverträge, die auch dann noch zu stemmen sind, wenn die Inflation auf ein niedrigeres Niveau sinken wird. Die höheren Abschlüsse sind jedoch ein zweischneidiges Schwert, denn sie bedeuten gleichzeitig auch möglicherweise eine real steigende Kaufkraft. Das WIFO geht dabei von einer Erhöhung der Konsumausgaben inflationsbereinigt um +1,3 % aus (Textilzeitung 1/23).

AUSWIRKUNGEN AUF HANDELSIMMOBILIEN

Auch in Toplagen neue Konzepte möglich

In absoluten Top-Lagen ergeben sich – wie bereits im letzten Jahr – Einstiegsmöglichkeiten für neue Konzepte. Diese kommen aus der reinen „Marken-Welt“ und dienen vor allem dem klassischen Branding oder Trend-Bereichen, wie beispielsweise der E-Mobilität. Auch im Bereich der Gastro- und Freizeitindustrie ist steigendes Interesse zu verzeichnen, wobei der Fokus anhaltend auf der Systemgastronomie liegt.

Diese Vermietungen können jedoch nicht den langfristigen Trend in Richtung Flächenreduktion, der bereits vor COVID-19 zu beobachten war, aufhalten. So hat der Textilhandel, der nach wie vor der zweitwichtigste Mieter in der österreichischen Handelslandschaft ist, im Jahr 2021 nach Schätzungen der Firma Standort+Markt und des Handelsverbandes rund 2 % seiner Flächen eingebüßt.

Das alles führt dazu, dass sich Laufzeiten bei Mietverträgen tendenziell verkürzen werden und viele Händler die Chance nutzen, Verträge entsprechend nachzuverhandeln. Deckelungen von Betriebskosten oder Einschleifregelungen sind bereits gang und gäbe.

Handelsflächenreduktion geht weiter

In der City-Retail Studie 2022 geht Standort+Markt davon aus, dass in den 20 größten Städten Verkaufsflächen von rund 54.000 m² aufgegeben worden sind. Der Textilhandel hat dabei in den letzten acht Jahren rund 80.000 m² an Flächen aufgegeben. Dadurch hat sich die Leerstandsrate in den heimischen Groß- und Kleinstädten auf rund 7,5 % erhöht (Handelsverband/Standard+Markt, Mai 2022).

Bei der Nachverwertung ehemaliger Handelsimmobilien kommt es zukünftig noch mehr als bisher auf entsprechende Kreativität bei den Umnutzungen an. Die, wenn sie gut umgesetzt werden, zu attraktiven Renditen führen können.

Die Gastronomie, Sport- und Wellnessangebote sowie öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen spielen eine wichtige Rolle bei möglichen Umnutzungen. Obwohl es sich dabei um Branchen handelt, die es teilweise besonders hart getroffen hat, ist der Blick in die Zukunft zuversichtlich“, meint Raimund Baumgarten, RE/MAX Commercial, Experte für Hotel und Gastronomie. Als Beispiel ist hier der im November 2022 angekündigte Aufbau einer Sport-Erlebniswelt im G3 Shopping Resort Gerasdorf genannt.

Branchenmix entscheidet

Dennoch ist es aufgrund der aktuellen geopolitischen Situation schwierig, eine valide Prognose abzugeben“, schränkt der RE/MAX Experte ein. Weiterhin hoch im Kurs stehen Fachmarktagglomerationen, die ein besonders hohes Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs (Lebensmittelhandel, Drogerien, Apotheken, Tierbedarf etc.) aufweisen können. Dies hängt mit den Erfahrungen der letzten Jahre zusammen und berücksichtigt auch, dass der gebotene Branchenmix wohl erst bei noch schwereren politischen und wirtschaftlichen Krisen ernsthaft in Bedrängnis kommen könnte.

SPITZENMIETEN FÜR HANDELSFLÄCHEN

 

Keine Veränderungen zum Vorjahr

Die Spitzenmieten in Wien liegen seit Jahren bei rund 400 Euro pro Quadratmeter und damit erneut deutlich über den Landeshauptstädten.

„Klagenfurt ist bis dato sehr gut durch die COVID-19-Pandemie gekommen. Hochwertige Einzelhandelsstandortentwicklungen haben dazu beigetragen, dass sich das Mietniveau während der letzten zwei Jahre durchgängig konstant entwickelt hat“, berichtet Daniel Lobnik von RE/MAX Commercial in Klagenfurt.

Reinhard Götze von RE/MAX Commercial in Bregenz schätzt die Situation im Ländle folgendermaßen ein: „Vorarlberg bleibt kaufkraftstark, neue Projekte kommen bei uns de facto nicht mehr auf den Markt. Gleichzeitig haben wir tendenziell von zwischen den Ländern unterschiedlichen COVID-19-Maßnahmen ein Stück weit profitiert. Dadurch bleibt ein gesunder Wettbewerb um die besten Lagen auch mit den neuen Herausforderungen bestehen und führt zu einer stabilen Mietentwicklung in der Landeshauptstadt, aber auch im gesamten Vorarlberger Raum.“

Während es im Jahr 2021 in keiner Landeshauptstadt Steigerungen bei den Spitzenmieten gegeben hat, beginnt sich diese Entwicklung nun wieder zu drehen. So hat Innsbruck 2022 eine leichte Steigerung erzielt, während jedoch gleichzeitig in Linz, Salzburg und Klagenfurt marginale Reduktionen zu beobachten gewesen sind. Aktuell gehen die RE/MAX Experten davon aus, dass es sich hier nur um ein kurzfristiges Ereignis handelt und Spitzenlagen auch weiterhin Spitzenmieten erzielen werden.

Die gleichbleibende Entwicklung der Handelsflächenmieten in der Stadt Graz ist im österreichischen Vergleich ein wenig überraschend. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Für die Steiermark sind wohl eher die zahlreichen Einkaufszentren wie z. B. die Shopping City Seiersberg die Zieldestinationen für den Handel“, schätzt Ing. Alois Marchel von RE/MAX Commercial Graz die Situation ein.

Im Jahr 2022 sind die Touristen generell nach Österreich und damit auch in die Stadt Salzburg zurückgekehrt. „Wir sehen eine deutlich höhere Abhängigkeit vom Tourismus in der Mozart-Stadt als in anderen österreichischen Städten, weshalb eine Korrektur verständlich gewesen ist. Die leichte Reduktion sehen wir als kurzfristig an“, ergänzt Raimund Baumgarten.

„Im Handel haben sich in Tirol 2022 keine besonderen Entwicklungen ergeben. Es sind allerdings B- und C-Lagen schwerer vermietbar. Die Nachfrage nach 1A-Lagen ist weiterhin ungebrochen, was zu leicht steigenden Preisen geführt hat“, berichtet Arno Wimmer von RE/MAX Commercial Innsbruck.

 

 

Spitzenmieten für Handelsflächen:

 

Handelsflächen Salzburg

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

sehr gute Lage

€90,00 -160,00

€90,00 - 150,00

€90,00 - 150,00

€85,00 - 145,00

€85,00 - 145,00

gute Lage

€25,00 - 45,00

€25,00 - 45,00

€25,00 - 45,00

€22,00 - 43,00

€22,00 - 43,00

durchschnittliche Lage

€7,00 - 10,00

€7,00 - 10,00

€7,00 - 10,00

€7,00 - 10,00

€7,00 - 10,00

Handelsflächen Innsbruck

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

sehr gute Lage

€35,00 -110,00

€40,00 - 110,00

€40,00 - 115,00

€50,00 - 120,00

€54,00 - 130,00

gute Lage

€17,00 - 25,00

€17,00 - 25,00

€17,00 - 25,00

€17,00 - 25,00

€16,00 - 22,00

durchschnittliche Lage

€7,00 - 8,75

€7,50 - 8,50

€7,00 - 8,50

€7,00 - 8,00

€6,75 - 7,75

Handelsflächen Linz

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

sehr gute Lage

 €50,00 - 105,00

 €50,00 - 105,00

 €50,00 - 100,00

€45,00 - 96,00

€45,00 - 96,00

gute Lage

 €12,50 - 25,00

 €12,50 - 25,00

 €12,50 - 25,00

€12,00 - 24,00

€12,00 - 24,00

durchschnittliche Lage

 €6,50 - 9,50

 €6,50 - 9,50

 €6,00 - 9,50

€6,00 - 9,50

€6,00 - 9,50

Handelsflächen Graz

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

sehr gute Lage

 €55,50 - 90,00

€50,00 - 85,00

€50,00 - 80,00

€45,00 - 80,00

€40,00 - 75,00

gute Lage

 €19,00 - 32,00

€19,00 - 25,00

€19,00 - 25,00

€18,00 - 25,00

€17,00 - 25,00

durchschnittliche Lage

 €8,50 - 12,00

€8,00 - 12,00

€8,00 - 11,00

€7,00 - 10,00

€7,00 - 9,00

Handelsflächen Bregenz

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

sehr gute Lage

 €17,50 - 49,00

€17,50 - 49,00

€17,50 - 50,00

€18,00 - 50,00

€18,50 - 50,00

gute Lage

 €10,00 - 16,50

€10,00 - 16,50

€10,00 - 17,00

€11,00 - 16,00

€10,00 - 15,00

durchschnittliche Lage

 €6,50 - 9,00

€6,50 - 9,00

€6,50 - 9,00

€7,50 - 9,50

€7,00 - 9,00

Handelsflächen St. Pölten

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

sehr gute Lage

 €20,00 - 41,00

€35,00 - 38,00

€35,00 - 38,00

€35,00 - 39,00

€35,00 - 39,00

gute Lage

 €8,50 - 14,00

€8,50 -14,00

€8,50 - 14,00

€8,50 - 14,50

€8,50 - 14,50

durchschnittliche Lage

€3,50 - 5,50

€3,50 - 5,50

€3,50 - 5,50

€3,50 - 5,50

€3,50 - 5,50

Handelsflächen Klagenfurt

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

sehr gute Lage

 €15,00 - 28,00

€15,00 - 28,00

€15,00 - 28,00

€15,00 - 25,00

€15,00 - 25,00

gute Lage

 €8,00 -15,00

€8,00 - 14,00

€8,00 - 14,00

€8,00 - 15,00

€8,00 - 15,00

durchschnittliche Lage

 €5,00 - 8,00

€5,00 - 8,00

€5,00 - 8,00

€5,00 - 8,00

€5,00 - 8,00

Quelle: RE/MAX Commercial Research

 

 

 

LOGISTIK, LAGERFLÄCHEN, BETRIEBSFLÄCHEN

Auch im Jahr 2022 zählten Logistikimmobilien zu den ganz großen Krisengewinnern. In vielen Regionen konnte die steigende Nachfrage nur bedingt am Markt abgebildet werden.

Während vor einigen Jahren noch der einhellige Tenor vorgeherrscht hat, dass die Logistikbranche im Falle eines Konjunkturrückgangs oder einer Eintrübung besonders hart getroffen werden wird, stellt sich die Situation nun, da die Wirtschaft mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert ist, deutlich anders dar.

Logistikbranche wesentlich resistenter als erwartet

Treibende Faktoren, wie die Steigerung der E-Mobilität, die angestiegene Bedeutung des Online-Handels, die Rückkehr zur Lagerhaltung aufgrund gestörter Lieferketten, sowie weitere Umstrukturierungen in der Industrie, führen dazu, dass die Logistikbranche und damit auch die dazugehörigen Immobilien ausgesprochen krisenresistent agieren können.

Die Wachstumsraten für das Jahr 2021 lagen laut Branchenradar Kurier-, Express- und Paketdienste noch bei rund 21,0 % und im Jahr 2020 bei rund 16,7 %. Dieses Wachstum kam nicht nur durch private Haushalte zustande, sondern auch im Bereich der gewerblichen Kunden.

„Normales“ Wachstum statt Explosion

Dennoch scheint es erste Anzeichen einer sich normalisierenden Gesamtsituation zu geben. So hat die RTR (Rundfunk-Telekom-Regulierungs GmbH) bereits im Q3/2022 mitgeteilt, dass die Zuwachsraten in der Paketzustellung im ersten Halbjahr 2022 „nur“ mehr bei rund 3 % gelegen haben.

Die Österreichische Post hat 2021 angekündigt, in den nächsten fünf Jahren rund eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau der Infrastruktur zu investieren, um dem steigenden Bedarf gerecht werden zu können. Ziel bis 2022 war es, die Sortierkapazitäten um 50 % im Vergleich zum Jahr 2020 anzuheben. Zu diesem Zweck hat die Post neue Verteilzentren, wie beispielsweise im Juli 2022 die „Postbasis Traunsee“, in Betrieb genommen. Die Post AG verkündete im August 2022, dass die Sortierkapazität rund 130.000 Pakete pro Stunde beträgt.

Dorfinteressen wichtiger als Regionsnutzen

„Ein Umdenken bei Widmungsentscheidungen seitens der politischen Entscheidungsträger wäre angebracht. Es ist immer noch so, dass bei Betriebsansiedlungen vorrangig die Frage nach der Anzahl der Arbeitsplätze am Grundstück gewichtig ist und nicht der gesamtwirtschaftliche Nutzen in den Fokus gestellt wird“, fordert Anton Putz von RE/MAX Commercial Wien.

Ein Trend, der generell zu beobachten ist, ist jener in Richtung Nachhaltigkeit. Projekte werden heute so effizient wie möglich geplant, eine Ausnutzung der maximalen Flächen ist ebenso Standard geworden, wie PV-Anlagen. Die Branche ist sich jedenfalls im Klaren darüber, dass sie sich in einem Spannungsfeld mit der Politik und der Öffentlichkeit befindet – ein tatsächlicher Fokus auf Nachhaltigkeit ist hier nachweisbar ein Türöffner für die gesellschaftliche Akzeptanz von Logistikimmobilien.

LOGISTIKIMMOBILIEN NACH HOTSPOTS

 

WIEN:

Der Logistikmarkt ist in Wien bedingt durch seine Größe der wichtigste in Österreich.

Im Jahr 2022 sind im Vergleich zu 2021 die Mieten für Logistik- und Lagerflächen im Durchschnitt konstant geblieben. In Summe stehen laut VRF (Vienna Research Forum) rund 2,9 Mio. m² an Logistikflächen zur Verfügung. Die Flächenverwertung betrug rund 115.00 m², was einer Reduktion um rund 12 % gegenüber dem Jahr 2021 ergibt (145.000 m²).

Als Beispielobjekt kann hier der „SkyLog Park Vienna“, ein Projekt der DLH, mit rund 45.000 m² Grundstücksfläche (davon 22.500 m² Hallenfäche und rund 2.000 m² Bürofläche) genannt werden, der bereits vor Fertigstellung zu 100 % vermietet gewesen ist.

Das Fertigstellungsvolumen erhöhte sich im Jahr 2022 auf rund 80.000 m². Dies entspricht einer Steigerung von rund 33 % im Vergleich zum Vorjahr (rund 60.000 m²).

Für das Jahr 2023 befinden sich rund 380.000 m² in einer Planungs-/Fertigstellungsphase, darunter der Business Park Vienna, ein MLP-Projekt mit rund 55.000 m² (1220 Wien), oder das FIEGE Logistikzentrum mit rund 20.000 m² (Nähe A4).

„Aktuell gibt es wieder eine vergrößerte Projekt-Pipeline. Mit rund 380.000 m² erwarten wir eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren. Das führt dazu, dass wir von weiterhin stabilen Mietpreisen und nicht von großen Steigerungsraten ausgehen – ein Trend, der auch schon 2022 erkennbar gewesen ist,“ schildert Anton Putz.

Spannend bleibt die Lage am Grundstücksmarkt für Betriebs- und Logistikliegenschaften. Während 2021 hier erstmalig Transaktionen im Wert von rund 600 Euro/m² realisiert wurden, so ist dieser Spitzenwert auch 2022 erzielt worden, jedoch nicht weiter angestiegen.

Unabhängig von vorgegebenen Widmungen, findet bereits in der Phase der Stadtplanung immer mehr Wettbewerb unter verschiedenen Nutzungsklassen statt: Beispielsweise konkurrieren Wohnen oder Industrie, Logistik oder Büro, Handel oder Freizeitflächen. Das führt dazu, dass Grundstücke für Betriebsansiedelungen teilweise noch rarer werden und dadurch die Preise nach oben gehen,“ ergänzt Putz.

LINZ:

Linz ist nach Wien mit rund 1,7 Mio. m² der bedeutendste Logistikstandort in Österreich, was aufgrund der wirtschaftlichen Stärke der Spange Linz/Wels/Steyr nicht weiter verwundert. Dem Austrian Logistics Indicator zufolge belegt Oberösterreich auch den zweiten Rang unter Österreichs Regionen. Aus diesem Grund wurde von Business Upper Austria, der Standortagentur des Landes Oberösterreich, mit dem #upperLOGISTICS2030 eine eigene Logistikstrategie für das Land OÖ erarbeitet, welche im November 2022 in den rund 10.000 m² großen, neuen „Tiefkühl- und Pharmahallen“ am Linzer Hafen (Donaulager Logistics) präsentiert wurde.

Die Bedeutung Oberösterreichs, aber auch ein strategischer Ansatz seitens der politischen Entscheidungsträger führen dazu, dass nun auch bekannte internationale Developer, wie die Panattoni Group aus den USA, die im Februar 2022 eine Niederlassung in Österreich gegründet haben, Projektentwicklungen in Linz-Umgebung realisieren wollen.

Aufgrund der hohen Nachfrage und der noch kaum vorhandenen Nutzungsmöglichkeit für Drittmieter sind die Spitzenmieten in Linz leicht von 6,00 Euro auf 6,50 Euro/m² angestiegen.

Bei der Entwicklung der Grundstückspreise konnte eine stabilisierende Tendenz festgestellt werden.

KLAGENFURT:

Klagenfurt und Villach zeichnen sich durch eine starke wirtschaftliche Tätigkeit, aber auch durch eine ideale Verkehrsanbindung aus. Die Adriahäfen sind durch die Umschlagmöglichkeiten Terminal Villach Süd/Fürnitz ideal erreichbar. Mit dem Koralmtunnel wird die Region Kärnten noch besser mit der Region Steiermark zusammenwachsen und sich als pulsierender Hotspot weiterentwickeln. Die Inbetriebnahme soll im Dezember 2025 sein (Kronen Zeitung, 14.2.2022) – wovon auch das Cargo-Center Graz profitieren wird.

Im Juli 2022 ging am Klagenfurter Südring das neue Amazon-Verteilzentrum nach neunmonatiger Bauzeit mit rund 7.500 m² in Betrieb (Kronen Zeitung, 16.7.2022). Daniel Lobnik von RE/MAX Commercial in Klagenfurt ergänzt: „Während bei uns hauptsächlich Projekte zur Eigennutzung realisiert werden, war Amazon 2022 hier eine Ausnahme. In Bezug auf Miet- und Grundstückspreise hat sich zum Vorjahr in unserer Region kaum eine Änderung vollzogen.“

GRAZ:

Ähnlich wie Klagenfurt profitiert auch Graz von einer idealen Anbindung an das hochranginge Straßennetz (A2 und A9) sowie durch die sich immer weiter verbessernde Bahnanbindung (Koralmtunnel, Semmering Basis Tunnel).

Aufregung gab es 2022 betreffend des ursprünglich für Graz geplanten Amazon-Verteilzentrums, das zuerst abgesagt und dann durch den Entwickler VGP in Premstätten doch noch errichtet werden soll (Industriemagazin, 25.10.2022).

Der Nutzungsanteil zeichnet sich in Graz hauptsächlich durch Eigennutzung aus. Klassische Mietobjekte stehen kaum zur Verfügung. Diese Situation könnte sich jedoch bald ändern. So hat sich beispielweise die UBM für das „Cargo Center Graz Nord“ bereits neue Grundstücksreserven im Ausmaß von rund 20 ha gesichert, die dem Markt zugeführt werden könnten.

„Es herrscht nach wie vor große Nachfrage nach Logistikimmobilien, speziell im südlichen Graz. Logistikunternehmen, die wachsen, aber auch jene die restrukturieren, suchen laufend nach Alternativen – das hat Auswirkungen. Die Quadratmeterpreise für gewerbliche Grundstücke bewegen sich an der Spitze bei rund 280 Euro/m² und damit über den Werten der Vorjahre. Auch die Mieten haben sich leicht von 5,25 Euro auf 5,50 Euro/m2 nach oben entwickelt“, so Ing. Alois Marchel, RE/MAX Commercial in der Steiermark.

Logistik/Lagermieten

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

Bregenz

€5,50 - 8,50

€5,50 - 8,50

€5,50 - 8,50

€5,70 - 8,80

€5,90 - 8,80

Innsbruck

€7,00 - 7,75

€7,00 - 8,50

€7,00 - 8,50

€7,00 - 8,50

€7,00 - 8,50

Wien Nord

€4,50 - 6,00

 €4,50 - 6,00

          €5,50 - 8,00

          €5,50 - 8,00

€5,50 - 8,00

Wien Süd

€4,75 - 5,50

€5,00 - 5,75

           €5,50 - 8,00

          €5,50 - 8,00

€5,50 - 8,00

Wien Ost

€4,50 - 6,00

€4,50 - 6,50

           €5,50 - 8,00

          €5,50 - 8,00

€5,50 - 8,00

Wien West

€4,75 - 5,75

€5,00 - 5,75

           €5,50 - 8,00

          €5,50 - 8,00

€5,50 - 8,00

Salzburg

€4,25 - 5,75

€4,50 - 6,00

€4,50 - 6,00

€5,00 - 7,00

€5,00 - 7,00

Klagenfurt

€3,50 - 5,50

€3,50 - 5,50

€3,50 - 5,50

€3,50 - 5,50

€4,00 - 7,00

Linz

€4,00 - 6,00

€4,00 - 6,00

€4,00 - 6,00

€4,50 - 6,50

€4,50 - 6,50

Graz

€3,50 - 5,25

€3,50 - 5,25

€3,50 - 5,25

€3,50 - 5,50

€4,00 - 5,50

 

 

 


Grundstückspreise

2019

2020

2021

2022

Prognose 2023

Innsbruck

€590,00 - 625,00

€600,00 - 650,00

€600,00 - 650,00

€675,00 - 700,00

€675,00 - 700,00

Bregenz

€350,00 - 500,00

€350,00 - 500,00

€350,00 - 500,00

€400,00 - 600,00

€450,00 - 650,00

Wien

€300,00 - 400,00

€320,00 - 420,00

€ 320,00 - 600,00

€350,00 - 600,00

€350,00 - 600,00

Salzburg

€220,00 - 375,00

€220,00 - 375,00

€220,00 - 375,00

€250,00 - 390,00

€250,00 - 390,00

Graz

€140,00 - 250,00

€140,00 - 250,00

€140,00 - 250,00

€150,00 - 280,00

€150,00 - 280,00

Linz

€150,00 - 250,00

€175,00 - 275,00

€175,00 - 275,00

€200,00 - 275,00

€200,00 - 275,00

Klagenfurt

€120,00 - 200,00

€120,00 - 200,00

€120,00 - 200,00

€150,00 - 210,00

€120,00 - 250,00

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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    02.05.2023
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    15 min
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