Gutachten der Kanzlei Schiefer zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden in Österreich

In den letzten Monaten hat die Kanzlei Schiefer im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) an einem Gutachten zur Bewertung der Wertigkeit von Nachhaltigkeitszertifikaten und deren Verwendung in der österreichischen Immobilienwirtschaft gearbeitet. Das Ergebnis liegt nun vor.

© YuriArcursPeopleimages

Neben einer detaillierten Gegenüberstellung von klimaaktiv und ÖGNI/DGNB beschäftigt sich das Gutachten überblicksmäßig auch mit BREEAM und LEED. Breiter Raum ist der Aussage- und Beweiskraft der einzelnen Systeme und deren Verwendung im Förderwesen und bei der Beurteilung von „grünen“ Fonds gewidmet. Folgende Erkenntnisse sind dabei hervorzuheben:

  • Die klimaaktiv-Deklaration hat keine Beweiskraft, da sie aus rechtlicher Sicht eine plausibilitätsgeprüfte Selbstauskunft darstellt, für die ausschließlich die/der Besteller:in haftet. Die Verwendung einer klimaaktiv-Urkunde als Grundlage für die Gewährung von Förderungen, für die Aufnahme von Projekten in „grüne“ Fonds oder für die Gewährung von Erleichterungen aus diversen Konjunkturpaketen sieht das Gutachten vor allem für große Bauprojekte als kritisch an.

  • Das LEED-Zertifikat aus den USA ist kein Zertifikat im engeren Sinn, da weder die Zertifizierungsstelle noch die Auditor:innen für die Ergebnisse haften. Hier übernehmen, selbst bei grober Fahrlässigkeit, die Besteller:innen die alleinige Verantwortung. Daher stellt eine LEED-Plakette kein Gutachten im rechtlichen Sinn dar. Wirtschaftsprüfer:innen oder Banken, die ihre Risikoentscheidungen auf die Ergebnisse eines LEED-Audits basieren, können sich damit nicht auf eine Dritt-Verifikation berufen.

  • Das DGNB Zertifikat der ÖGNI ist ein Gutachten für das die Auditor:innen, Konformitätsprüfer:innen und letztendlich die ÖGNI haften. Alle Angaben im Rahmen einer Zertifizierung werden durch unabhängige Dritte geprüft. Die Kriterien eines DGNB-Zertifikats entsprechen den gesetzlichen Vorschriften der Europäischen Union und sind mit den Forderungen der EU-Taxonomie-Verordnung akkordiert.

Die ÖGNI Auditor:innen werden aufgrund dieser Erkenntnisse zukünftig den klimaaktiv Bronze Standard auf Kundenwunsch mitprüfen. Damit soll sichergestellt sein, dass sich Zertifikatswerber:innen nicht mit verschiedenen Begutachtungssystemen auseinandersetzen müssen. Nach Bestätigung durch die ÖGNI gilt der klimaaktiv Bronze Standard ebenso als gutachterlich bestätigt.

Das Gutachten steht zum Download auf der ÖGNI Website unter Medien-Publikationen zur Verfügung.

ÖGNI - Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft

Mayerhofgasse 1, 1040 Wien

Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige ImmobilienwirtschaftNachhaltige Immobilien bilden die Grundlage für eine lebenswerte Stadt mit einem messbaren Mehrwert für Mensch und Umwelt. Im Mittelpunkt stehen bei uns der Mensch und sein Wohlbefinden in seiner Wohn- und Arbeitsumgebung. Gemeinsam mit Ihnen übernehmen wir Verantwortung für zukünftige Generationen.Die ÖGNI setzt Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche in Szene – werden Sie Teil davon und gestalten Sie mit!Wer wir sind: Die ÖGNI – Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft, ist eine NGO (Nichtregierungsorganisation) zur Etablierung der Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche. Ziel der ÖGNI ist es, den Mehrwert von Gebäudezertifizierungen aufzuzeigen, um umwelt- und ressourcenschonende Gebäude, mit hoher wirtschaftlicher und sozialer Effizienz zu schaffen, die über Generationen hinweg flexibel nutzbar sind und sich positiv auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Nutzer auswirken. Die ÖGNI wurde 2009 gegründet und ist Kooperationspartner der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen), deren Zertifizierungssystem übernommen, an Österreich adaptiert wurde und seither stetig weiterentwickelt wird. Die ÖGNI ist als einziges österreichisches Council ein „established member“ des WorldGBC (World Green Building Councils) und bestrebt, das europäische Qualitätszertifikat auf internationaler Ebene zu stärken.Was wir tun: Im Mittelpunkt der Arbeit der ÖGNI steht die Zertifizierung von nachhaltigen Gebäuden – sogenannten Blue Buildings. Blue Buildings sind Gebäude bei denen über den gesamten Lebenszyklus hinweg alle drei Säulen der Nachhaltigkeit, Ökonomie, Ökologie und soziokulturelle Aspekte, aber auch die Prozessqualität, die technische Qualität und der Standort betrachtet werden. >> Details zur ZertifizierungDie ÖGNI vergibt (Vor-)Zertifikate (nach dem DGNB-System) und stellt Bewertungssysteme für verschiedene Gebäudetypen zur Verfügung, die von verschiedenen Arbeitsgruppen europaweit weiterentwickelt und von ihren Ausschüssen freigegeben werden. Sie organisiert die >> Ausbildung von Auditoren in Zusammenarbeit mit österreichischen Universitäten und koordiniert unabhängige Prüfungen der von den Auditoren eingereichten Dokumentationen nachhaltiger Bauwerke. Zur Bewusstseinsschaffung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Branche, richtet die ÖGNI regelmäßig Veranstaltungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus.Was uns wichtig ist: Transparenz hat für die ÖGNI oberste Priorität! Die Leistung des Vereins wird von zwei RechnungsprüferInnen – in der aktuellen Periode sind das Frau Karin Fuhrmann und Frau Mariana Ristic – geprüft und bei der jährlichen Generalversammlung veröffentlicht. Zur Kontrolle der ordnungsgemäßen Gestion der GmbH und Geschäftsstelle ernennt das Präsidium eine GebarensprüferIn. In der aktuellen Funktionsperiode ist das Frau Karin Fuhrmann. Alle Protokolle der Generalversammlungen stehen zum Download im internen Bereich der Website zur Verfügung.

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  • Erschienen am:
    19.03.2025
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
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