Öffentlich herrscht Katerstimmung: Die Inflation drückt auf die Geldbörse. Und das Wirtschafts-wachstum gerät ins Stocken. Trotzdem setzen die Österreicher weiterhin auf Immobilien – als Versicherung gegen die Krise: Für 42 Prozent kommt der Kauf einer Eigentumswohnung oder eines -Heims grundsätzlich in Frage – speziell für Männer, unter 30-Jährige sowie Personen mit höherer Bildung. 31 Prozent davon fehlt für die Anschaffung jedoch das Geld. 22 Prozent der befragten Österreicher sind in der glücklichen Lage, bereits eine Immobilie zu besitzen. Nur 7 Prozent halten einen Kauf für nicht vorstellbar – in unsicheren Zeiten wie diesen. Und 15 Prozent konnten sich Eigentum schon vor der Krise nicht leisten.
Markus Kitz-Augenhammer, Makler-Profi und Vorstand der IMMOBILIENREDITE AG: „Ein Großteil der Österreicher wünscht sich Eigentum. Allerdings fehlt einem Drittel die finanzielle Basis. Ein Auftrag an die Politik, neben leistbaren Mietwohnungen auch leistbares Eigentum zu ermöglichen. Und an Lehrer, das Thema Finanzbildung in den Unterricht zu integrieren. Nach 20 Jahren hat jeder die Wohnung oder das Haus abbezahlt. Entweder die eigene oder die des Vermieters.“
Krisenwährungen: Immos vor Gold und Bargeld
Knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) würde einen größeren Geldbetrag in Immobilien investieren – als Absicherung in Krisenzeiten. Besonders Personen mit höherer Bildung, in Tirol und Vorarlberg Lebende sowie jene, die bereits Eigentum besitzen. Auf Gold zur Wertsicherung setzen 45 Prozent der Österreicher. Auf Bargeld immerhin 27 Prozent – nach dem Motto: In der Krise zählt nur Liquidität. Aktien schätzen hingegen nur 19 Prozent als Krisenversicherung. Und volatile Krypto-währungen wie Bitcoin lediglich 4 Prozent der Österreicher.
Michael Rajtora, Investment-Experte und Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG: „Leider sind die Österreicher bekannt Aktien- und Anleihen-skeptisch. Dabei sind Wertpapiere für Personen mit Know-how ein guter Ort, um das Ersparte vor einer Wertminderung zu sichern. Zum Beispiel durch ein Investment in Immobilien-Anleihen.“
Strom, Gas & Fernwärme für 85 Prozent aller Österreicher leistbar
Im Gegensatz zu so mancher öffentlichen Darstellung kann sich die überwiegende Mehrheit der Befragten die Nachzahlungen für Strom, Gas und Fernwärme leisten: 35 Prozent sogar ohne Probleme, vor allem Männer, höher Gebildete und Eigentümer. Für weitere 50 Prozent sind die Kosen ebenfalls erschwinglich. Allerdings müssen sie dafür an anderer Stelle sparen, speziell Frauen. Nur 14 Prozent der befragten Österreicher treffen die Nachzahlungen sehr, besonders Mieter.
Petra Starecek, Umfrageleiterin bei INTEGRAL: „Auch wenn die Nachzahlungen nur einem kleinen Teil der Bevölkerung echte Schwierigkeiten bereiten: Es sind vor allem Frauen, die dafür anderswo Einschränkungen hinnehmen müssen.“
70 Prozent Fans von erneuerbarer Energie, 30 Prozent Öl- & Gas-Fossile
Raus aus Öl und Gas heißt das Motto der überwiegenden Mehrheit aller Hauseigentümer in Österreich: Ein Drittel (32 Prozent) hat aufgrund der Energiekrise bereits auf erneuerbare Energien umgestellt: Pelletsheizungen, Photovoltaik (PV)-Paneele auf dem Dach etc. 38 Prozent planen eine Umstellung. Im Gegensatz dazu wollen 20 Prozent auch künftig auf fossile Energieträger setzen und sind der Meinung: „Die Energiekrise wird vorbeigehen und die Preise werden sich stabilisieren.“ Für 10 Prozent kommen erneuerbare Energien – aus diversen Gründen – grundsätzlich nicht in Frage.
Mathias Mühlhofer, Experte für Sanierungen und Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG: „Die Umfrage zeigt: Immobilien-Eigentümer sind viel weiter als die Politik glaubt. Wir rüsten unsere Gewerbeimmobilien, dort wo das möglich ist, ebenfalls sukzessive auf PV-Anlagen um. Und betrachten die Energiekrise als Chance für eine nachhaltigere, bessere Zukunft für uns alle.“