Flexible Workspace – das hält 2020 für den Markt bereit

Auch 2019 waren Flexible Workspaces eins der bestimmenden Themen auf dem globalen Büroimmobilienmarkt, für die Branche war es das bislang erfolgreichste Jahr überhaupt.

So stieg die Nachfrage im Laufe des vergangenen Jahres weiter, neue Anbieter traten auf den Plan oder expandierten – und dass trotz aller Herausforderungen, die das Segment mit sich bringt. Doch wird sich diese Entwicklung auch 2020 fortsetzen? Oder werden wirtschaftliche Einflüsse neue Trends hervorbringen? In einem aktuellen Ausblick schaut Workthere, die unternehmenseigene Vermittlungsplattform für Flexible Workspaces von Savills, auf die zentralen Themen in 2020.

„In Deutschland expandieren immer mehr Anbieter von Flexible Workspaces, sowohl in Großstädten als auch in kleinen Gemeinden. Derzeit gibt es hierzulande über 1.000 solcher Angebote und es kommen stetig neue dazu“, sagt Stephan Schörnig, Associate Director und Workthere Manager bei Savills. „Variable, temporär verfügbare Bürokonzepte sind gerade deswegen so populär geworden, weil sie für die Werte stehen, die momentan am wichtigsten sind: Zusammenarbeit, Flexibilität und Nachhaltigkeit.“ Hierzulande werden unterschiedliche Formen von Flexible Workspaces geboten, die unter diesem Begriff zusammengefasst sind: Business Center, Coworking Spaces oder Hybridformen, die Teile aus beiden Modellen vereinen.

Cal Lee, Global Head of Workthere, kommentiert: „Flexible und Serviced Workspaces bleiben dieses Jahr ein heißdiskutiertes Thema. Sowohl Konzerne als auch KMUs und Startups gehören zu den Nutzern. Immer mehr Anbieter steigen in das Segment ein und mittlerweile bieten auch immer häufiger traditionelle Bürovermieter flexible Flächen an. Dadurch wird sich der Wettbewerb auf dem Markt weiter beschleunigen, so dass es für die Anbieter von entscheidender Bedeutung sein wird, ihren USP zu finden. Des Weiteren müssen sie die richtige Infrastruktur schaffen, um in einem sich ständig verändernden Markt relevant und nachhaltig zu bleiben.“

Wie Workthere bereits Anfang 2019 prognostizierte, hat sich der Flexible Workspace Sektor fortlaufend konsolidiert. Ein hervorragendes Beispiel hierfür sind die Unternehmen „The Clubhouse“ und „Central Working“, die von der „IWG“ (International Workplace Group) aufgekauft wurden. Da der Markt nach dem starken Wachstum der vergangenen fünf Jahre deutlich gereifter und professionalisierter ist, wird eine Zunahme von Mergers & Acquisitions erwartet.

Kundenbindung immer entscheidender

Mit der Möglichkeit, relativ einfach und kurzfristig zwischen den unterschiedlichen Optionen und Anbietern zu wechseln, steigen auch die Anforderungen an die Betreiber. Sie müssen sich zunehmend auf ihr individuelles Serviceangebot fokussieren, um die Nutzer langfristig zu halten. 

Veraltete oder qualitativ schlechte Dienstleistungsangebote werden zum No-Go. Eine weitere Herausforderung stellt für viele Anbieter die Mietpreisentwicklung der letzten fünf Jahren dar: So stiegen zwar auch die Mieten der Flexible Workspaces, jedoch nicht im gleichen Tempo wie auf dem konventionellen Büromarkt. Dies übt vor allem Druck auf die Anbieter aus, die sich nur auf einen Stadtteil fokussieren und weniger diversifiziert haben.

Verschwommene Grenzen

Lange Zeit ließ sich in der Definition ein Serviced Office klar von einem herkömmlichen Arbeitsplatz unterscheiden. Heute jedoch wird die Grenze zwischen den beiden Welten zunehmend fließender, was nicht zuletzt auch an der Vielzahl von unterschiedlichen Modellen liegt. Zudem bieten konventionelle Büros immer mehr Annehmlichkeiten, die vorher vor allem mit einer Mitgliedschaft in einem Flexible Workspace verbunden wurden. Auf der anderen Seite sind die Anforderungen an die Ausstattung eines durchschnittlichen eingerichteten Schreibtisches in einem Flexible Office gestiegen, was zum Teil auch daran liegt, dass der Anteil an Großkonzernen hier zunimmt. Der Flexible Workspace-Anbieter „Knotel“ kann beispielsweise eine durchschnittliche Mietdauer von 3-4 Jahren vorweisen. Daraus resultiert nach wie vor die Frage: Wo hört ein herkömmliches Büro auf und wo beginnt ein Flexible Office?

In den nächsten Schritten geht es nicht mehr darum, eine gut designte flexible Fläche anzubieten und damit nur bestimmte Nutzergruppen anzuziehen, sondern ganze Netzwerke zu generieren. Immer mehr Anbieter schließen sich deshalb mit unterschiedlichsten Branchenspezialisten zusammen, um Hubs für gleichgesinnte Unternehmen zu schaffen. Ein Beispiel für eine solche Entwicklung ist die Kooperation vom Londoner Coworker Huckletree und der Public Hall: Hier entstand ein Zentrum für sogenannte GovTechs (Government Technology). Ein solcher Schwerpunkt mit entsprechenden Synergien kann einer der USPs sein, mit dem Flexible Workspaces sich in Zukunft im zunehmenden Wettbewerb behaupten werden.

Flexible Offices-Markt entwickelt sich von der Alternative zur Norm

Bis dahin könnte es zwar noch einige Zeit dauern, doch die Nutzung von Flexible Workspaces durch große Firmen wird laut Einschätzung von Workthere zunehmend zur Normalität. Alibaba, Apple, BP, Facebook, GlaxoSmithKline, Microsoft und Samsung sind dabei nur eine Handvoll internationaler Unternehmen, die Flexible Workspaces bereits teilweise als Bürofläche nutzen. Der Gewinn und das Halten von Talenten, effiziente Raumnutzung, die Zusammenarbeit und steigende Produktivität sind nur einige Gründe, aus denen Firmen ihrer Mitarbeiter in Flexible Workspaces unterbringen.

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben 

Das Thema Nachhaltigkeit zeigt immer neue Facetten auf, auch am Arbeitsplatz. Zahlreiche Anbieter von Flexible Workspaces legen viel Wert auf eine umweltfreundliche Einrichtung, fair produzierten Kaffee und Recyclinganlagen im Gebäude. „The Office Group“ ist besonders umweltbewusst und setzt auf Photovoltaik-Solarzellen, sensorgesteuerte Niedrigenergie-Beleuchtung und die Wiederverwendung von Regenwasser.

Neueste Erkenntnisse von Workthere unterstreichen, dass fast zwei Drittel der Nutzer von Flexible Workspaces der Meinung sind, dass die Umweltfreundlichkeit ihres Arbeitsplatzes besonders wichtig sei – jedoch ist nur die Hälfte von ihnen im momentanen Büro zufrieden. Durch den Eintritt der umweltbewussten Generation Z in die Arbeitswelt muss dies zunehmend verbessert werden – sei es durch standardisierte Berichte oder auf dem informellen Weg, wie zum Beispiel durch einen monatlichen Newsletter.

Funktioniert flexibel auch im ländlichen Raum?

Worktheres „What Coworkers Want“-Umfrage zeigt zudem, dass in ländlichen Gegenden eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage besteht. Aktuell arbeiten nur rund 7 % der Befragten in einem außerstädtischen Flexible Workspace. Insgesamt 16 % würden sich aber dafür entscheiden, wenn es denn entsprechende Optionen gäbe. Zwar wird sich der Markt nie entwickeln wie in den großen Städten und Gemeinden, doch gerade in Hinblick auf die steigende Bedeutung einer ausgeglichenen Work-Life-Balance und der Minimierung von Pendelzeiten ist es wahrscheinlich, dass die Popularität auch im ländlichen Raum zunehmen wird.

„Der anhaltende Erfolg des Flexible Workspace-Marktes hängt stark davon ab, ob Anbieter und Vermieter einen Space-as-a-Service zur Verfügung stellen. Bereiche wie Nachhaltigkeit, Produktivität und Technik verstärken das riesige Potenzial in Bezug auf wettbewerbsfähige Arbeitsplätze, um den wachsenden Bedürfnissen und Anforderungen der Nutzer gerecht zu werden“, sagt Jessica Alderson, Global Research Analyst bei Workthere abschließend.

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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    03.03.2020
  • um:
    14:37
  • Lesezeit:
    5 min
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