Das nun verfügbare erste Themenpapier der mehrteiligen Reihe befasst sich mit der Nutzerperspektive und beinhaltet Expertenbeiträge vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) sowie von Jones Lang LaSalle (JLL).
Sieben Typen von Arbeitnehmern in deutschen Büros
Mit einem Anteil von 40 Prozent zählt die größte Gruppe der Angestellten in deutschen Büros zu den „Silent Workers“. Sie sind die meiste Zeit an ihrem Arbeitsplatz und verbringen nur wenig Zeit in Meetings. Viele offene Arbeitsweltkonzepte scheinen für diese größte Nutzergruppe auf den ersten Blick daher nur bedingt geeignet. Neben dieser Gruppe existieren noch sechs weitere Nutzertypen, die aufbauend auf der Studie „Office Analytics“ des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) einen zentralen Aspekt des Themenpapiers darstellen.
So sind weitere 17 Prozent „Caller“, die viel telefonieren und häufig zwischen Projekten wechseln. Jeweils elf Prozent machen „Communicators“ und „Hands-on“-Mitarbeiter“ aus. Kommunikatoren befinden sich häufig in Bewegung, um Dinge mit Kollegen zu besprechen, Hands-on-Angestellte wechseln oft zwischen Schreibtisch und Labor oder Werkstatt. Acht Prozent sind „Thinkers“ – konzentrierte Stillarbeiter – und sieben Prozent „Hypercross“ und damit hochkommunikativ und oft in spontanen Meetings. Die letzte Gruppe bilden Traveller (sechs Prozent). Sie sind immer unterwegs – zu Hause, im Büro oder auf Geschäftsreise.
Nutzerfokussierung wird zum zentralen Erfolgsfaktor
Die individuellen Nutzertypen in deutschen Büros zeichnen unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse aus. In Zukunft wird es daher besonders wichtig sein, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das den modernen Nutzeranforderungen gerecht wird. Arbeitergeber, die ein langfristig attraktives Umfeld schaffen und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit erreichen, genießen zunehmend einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, so der Konsens der Experten. Die frühe Identifikation und regelmäßige Erfassung der jeweiligen Nutzerbedürfnisse ist somit entscheidend für den langfristigen Erfolg von Büroimmobilieninvestments.
„Nur Bürokonzepte, die die Wertevorstellungen und Anforderungen der aktuellen und künftigen Mitarbeiter berücksichtigen und die Arbeitsplätze darauf ausrichten, werden langfristig erfolgreich sein“, sagt Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap.
Trends für das Büro der Zukunft
Besonders der Einfluss jüngerer Mitarbeiter wird entscheidend für die Identifikation zukunftsstarker Büroimmobilien sein. Zwar gehört laut Bundesagentur für Arbeit noch rund ein Drittel aller Beschäftigten der Generation X (1965-1979 geboren) an, jedoch werden junge Erwerbstätige in den kommenden Jahren einen immer größeren Anteil der Mitarbeiter ausmachen. Sie bringen Smart-Office-Technologien in das Büro der Zukunft und haben den Anspruch an flexible Arbeitszeiten sowie tätigkeitsbasierte Konzepte und Arbeitsorte. „Es treten sukzessiv Beschäftigte in das Erwerbsleben, die mit viel IT-Kompetenz ausgestattet sind und andere Bedürfnisse und Vorstellungen vom Leben und Arbeiten haben als bisherige Generationen. Planer und Unternehmen müssen stärker die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Tätigkeiten der Beschäftigten berücksichtigen und mit den Arbeitsumgebungen in Einklang bringen“, erläutert Mitja Jurecic, Leiter Workspace Innovation, Fraunhofer IAO, Stuttgart.
Einen zusätzlichen Erfolgsfaktor bilden Bürokonzepte, die den Nutzern die Bedingungen für möglichst produktives Arbeiten und eine langfristige Bindung an den Arbeitgeber bieten. Die befragten Experten gehen nicht davon aus, dass Home-Office und Co-Working den klassischen Büroarbeitsplatz verdrängen werden. „Das Büro hat Zukunft, denn Menschen wollen ein berufliches Zuhause haben und sich austauschen. Wie die Menschen, die darin arbeiten, verändert es sich jedoch kontinuierlich“, kommentiert Stephan Leimbach, Head of Office Leasing bei JLL.
Das vollständige Themenpapier steht hier zum Download zur Verfügung.
https://www.wealthcap.com/download/ThemenpapierFutureOffice1.pdf