Die Nachfrage nach Wohnimmobilien in Österreich wird auch im Jahr 2022 weiter steigen. Sowohl als Wertanlage als auch für die Eigennutzung bleibt die Investitionsfreude in sicheres „Betongold“ ungebrochen hoch, wie der Marktüberblick für Wohnimmobilien von Engel & Völkers für 2021 veranschaulicht. Entsprechend zogen im abgelaufenen Jahr wie auch schon im Jahr davor die Preise für Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser in allen Bundesländern nochmals deutlich an.
„2021 war ein außergewöhnliches Immobilienjahr. Die Inflation, das knappe Angebot und die weiter steigenden Preise führen bei Kunden dazu, noch intensiver und rascher in Immobilien zu investieren. Es fehlen alternative, attraktive Anlagemöglichkeiten und für größere Barvermögen drohen sogar spürbare Strafzinsen. Das befeuert die Preise am Wohnimmobilienmarkt zusätzlich“, resümiert Geschäftsführer Philipp Niemann vom Engel & Völkers Market Center Wien.
Österreichweiter Preisanstieg bei Eigentumswohnungen im zweistelligen Prozentbereich
Das höchste Wachstum im Vergleich zum Vorjahr hat das Burgenland mit einem Plus von 20,5% zu verzeichnen, wo die Zahl an Eigentumswohnungen jedoch sehr gering ist. Es folgen Tirol mit +17,0% und Salzburg mit +15,6%. Unter den Landeshauptstädten gab es den höchsten Anstieg in Innsbruck (+17,4%), dicht gefolgt von Salzburg (+17,3%) und Bregenz (+16,7%). Den geringsten Anstieg unter den Landeshauptstädten wies St. Pölten mit einem Plus von immerhin 10,3% auf. In der Bundeshauptstadt Wien stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um durchschnittlich 14,3%.
Das höchste Preisniveau unter den Bundesländern weist weiterhin Wien auf. Hier kostete eine Eigentumswohnung 2021 durchschnittlich rund 5.417 EUR/m². Es folgen Vorarlberg (5.218 EUR/m²) und Tirol (5.065 EUR/m²). Unter den Landeshauptstädten liegt Innsbruck mit 6.374 EUR/m² und Salzburg mit 5.595 EUR/m² noch vor Wien.
Spitzenpreise bei Ein- und Zweifamilienhäusern in Tirol, Wien und Salzburg – Innsbruck ist teuerste Landeshauptstadt
Die durchschnittlichen Verkaufspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen im Vergleich zu 2020 ebenfalls in allen Bundesländern. Einen besonders deutlichen Anstieg verzeichnet Tirol mit einem Plus von 72,9%. Hier hat die hohe Nachfrage im Premiumsegment einen deutlichen Anteil an dieser enormen Preissteigerung. Im Bundesland Kärnten stiegen die Verkaufspreise um 33,6%, gefolgt von Salzburg mit einem Anstieg um 29,4 % und Wien um 22,6%.
Unter den Landeshauptstädten gab es den höchsten Anstieg in Linz (+32,2%) vor Bregenz (+23,1%) und Graz (+20,9%).
Das höchste Preisniveau unter den Bundesländern weist nun Tirol auf. Hier kostete ein Haus 2021 durchschnittlich rund 977.000 EUR. Es folgen Wien mit 855.000 EUR und Salzburg mit 705.000 EUR. Unter den Landeshauptstädten liegt Innsbruck (1,26 Mio. EUR) und Salzburg (994.000 EUR) noch vor Wien. Der teuerste aller Bezirke bleibt Kitzbühel, der durchschnittliche Verkaufspreis stieg hier auf rund 2,6 Mio. EUR.
„Durch diese enormen Preissteigerungen entwickelt sich die eigengenutzte Immobilie zunehmend zu einem Luxusgut. Die Preisentwicklung ist Ergebnis aus günstigem Geld durch historisch niedrige Zinsen bei einer guten wirtschaftlichen Entwicklung und steigenden Löhnen. Hinzu kommen schockartige Unsicherheiten, ob die Finanzkrise, die Corona-Pandemie oder die aktuelle Debatte über eine zunehmende Inflation einen Einfluss auf das Vermögen der Menschen haben. Diese Umstände führen dazu, dass viele Menschen auf ein sicheres Investment in Form einer eigengenutzten oder fremdgenutzten Immobilie setzen“, so Niemann abschließend.