Der aktuelle Gaspreisindex der Österreichischen Energieagentur zeigt im Vorjahresvergleich (vs. März 2021) eine Steigerung von 455,5 Prozent, der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) von April 2022 (vs. April 2021) eine Steigerung von 163,2 Prozent. Der Energiepreisindex (EPI)* liegt im Jahresvergleich um 22,4 Prozent höher als noch im Jänner 2021. Das spüren 65 Prozent der Österreicher:innen laut einer aktuellen Umfrage von Innofact für ImmoScout24 und wollen es durch Sparmaßnahmen ausgleichen.
Sparen bei laufenden Ausgaben
Mehr als vier von zehn Österreicher:innen wollen bewusst beim Stromverbrauch sparen, indem sie Standby ausschalten, Geräte weniger nutzen oder Licht in nicht benutzten Räumen konsequent ausschalten. 41 Prozent nehmen sich vor, weniger häufig mit dem Auto zu fahren und ein Drittel wird beim Einkaufen von Gütern des täglichen Bedarfs und bei Lebensmitteln mehr auf den Preis schauen. Schon etwas weniger häufig ist die Bereitschaft, die Heizung um einige Grad zurückzudrehen (29 Prozent) oder Freizeitaktivitäten wie Essen gehen, Kino oder Theater einzuschränken (23 Prozent). Auch auf den Urlaub möchten die Österreicher:innen ungern verzichten. Nur eine Minderheit von 13 Prozent wird auch weniger Urlaub machen.
Keine Konsequenzen für das Wohnen
Die höheren Energiekosten bewegen die Österreicher:innen jedoch nicht dazu, sich nach einer kleineren Immobilie umzusehen. Nur 2 Prozent denken daran, eine preiswertere Immobilie zu beziehen. Und auch auf den beliebten Zweitwohnsitz will man nicht verzichten. Nur 1 Prozent der Befragten wird jetzt seinen Zweitwohnsitz aufgeben. „Das deckt sich mit unserer Datenanalyse zur Mietpreisentwicklung, die zeigt, dass der Mietanteil nicht der große Preistreiber beim Wohnen ist. Im vergangenen Jahr sind die Mietpreise für Wohnungen in Österreich um durchschnittlich 5,8 Prozent von 10,1 Euro pro Quadratmeter auf 10,6 Euro pro Quadratmeter gestiegen“, erläutert Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Entwicklung Mietpreise für Wohnungen 2021
Bundesland | Preis pro qm / in Euro, 2020 | Preis pro qm / in Euro, 2021 | Steigerung im Jahresvergleich |
Burgenland | 8,2 | 9,2 | 12,7 % |
Kärnten | 8,9 | 9,1 | 2,5 % |
Niederösterreich | 9,5 | 10,2 | 7 % |
Oberösterreich | 9,3 | 9,8 | 6% |
Salzburg | 11,9 | 13,0 | 8,7 % |
Steiermark | 9,4 | 9,3 | -0,88 % |
Tirol | 12,6 | 12,8 | 0,9 % |
Vorarlberg | 12,4 | 12,5 | 0,7 % |
Wien | 14,8 | 17,1 | 15,2 % |
Österreich | 10,1 | 10,6 | 5,8 % |
Quelle: ImmoScout24, März 2022
In der Steiermark, Tirol und Vorarlberg sind die Mieten stabil geblieben. Die Bundeshauptstadt Wien verzeichnet hingegen mit einem Anstieg von 15,2 Prozent die höchste Steigerungsrate. Auch im Burgenland haben sich die Preise um 12,7 Prozent erhöht, liegen mit 9,2 Euro pro Quadratmeter aber noch immer unter dem Österreich-Schnitt. Bei den Mieten sind die westlichen Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg am teuersten.