- Büro‐Immobilien: Mietpreise stabil, Nachfrage tendenziell rückläufig
- Preisentwicklung und Nachfrage bei Mietwohnungen stabil
- Wohnimmobilien zum Kauf: Preisentwicklung stabil aber weniger Angebote
Analysiert wurden die Preisentwicklung, die Angebotsentwicklung und die Auslistung von Miet‐ und Kaufobjekten für Wohn‐ und Büroimmobilien in Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt. Ausgewertet wurden insgesamt rund 2,6 Millionen Transaktionen und Listungen. Datenquellen sind die hauseigene realxdata‐Datenbank und Kauf‐ und Mietportale.
Die Analyse umfasst auch die Entwicklungen in den Monaten März, April und Mai des Vorjahres, um Muster in der Marktentwicklung auszumachen, die mit der Corona‐ Pandemie direkt in einen Zusammenhang gebracht werden können.
Büroimmobilien: Noch halten die Preise, aber die Nachfrage ist tendenziell rückläufig
Für Büroimmobilien zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Noch sind die Preise für Büroimmobilien stabil. Allerdings ist die Nachfrage im März und April signifikant niedriger als noch im Vorjahr (‐39%). Der Mai wiederum zeigte leichte Erholungstendenzen zum Vormonat (+10%). „Das das Immobilienjahr 2019 war im zweiten Quartal sehr stark. Ein Rückgang der Nachfrage muss daher nicht unbedingt mit dem Corona‐Virus zusammenhängen. Angesichts der Ausweitung von Home‐ und Mobile‐Office ist es aber plausibel, dass aktuell keine großen Büroräume dazugekauft oder angemietet werden.“, erklärt Javier Tarragona, Daten‐Spezialist bei realxdata.
Mietwohnungen: Preisentwicklung, Angebot und Nachfrage stabil
Die Mietpreisentwicklung für Wohnimmobilien blieb auch im Mai stabil. Es kann kein direkter Einfluss der Corona‐Pandemie festgestellt werden. Auch wenn der April verglichen mit März hinsichtlich der Nachfrage nach Mietobjekten schwächer ausgefallen ist (‐15%), zeigt die Analyse für den Mai bereits wieder einen Anstieg der Nachfrage verglichen mit dem Vormonat (+34%).
Wohnimmobilien zum Kauf: Angebotsentwicklung rückläufig, Preiseentwicklung stabil
Während die Preisentwicklung für Wohnimmobilien zum Kauf stabil bleibt, ist die Zahl der angebotenen Immobilien in Berlin, München, Köln und Düsseldorf den dritten Monat in Folge rückläufig (‐5%, ‐13%, ‐14%). Ein Trend der, verglichen mit den Zahlen aus 2019, auf einen direkten Zusammenhang mit der Corona‐Pandemie zurückgeführt werden kann. Javier Tarragona, Daten‐Spezialist bei realxdata: „In Krisenzeiten schätzen Menschen die eigenen vier Wände noch mehr als sonst. Immobilien mit Garten oder großen Balkonen werden da schnell zur Oase in Großstädten, die man vielleicht doch nicht aufgeben mag. Das wäre eine plausible Erklärung für den anhaltenden Angebotsrückgang.“
Marktanalysen in Zeiten von COVID‐19: Rat zu Achtsamkeit im Umgang mit Daten
Schon seit Wochen kursieren viele Zahlen und Einschätzungen über die Entwicklung des Immobilienmarktes in Verbindung mit der Corona‐Pandemie. Dr. Titus Albrecht, Geschäftsführer von realxdata: „Wir raten zu großer Achtsamkeit, um nicht verfrüht den Daumen über eine Immobilienklasse zu senken oder zu heben. Es kann sich aktuell nur um Momentaufnahmen handeln. Darum ist es für die Immobilienwirtschaft so wichtig, die Entwicklung sehr eng und am besten in Echtzeit zu monitoren.“