Die Corona-Pandemie bestimmt bereits seit sechs Monaten das Leben der Österreicher. Alexander Meixner, Prokurist vom österreichischen Kreditvermittlungsportal Creditnet.at: „Trotz der aktuell wirtschaftlich schwierigen Situation zeigen sich derzeit noch wenig Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und damit auch auf die Nachfrage nach Wohnungs- und Eigenheimkrediten. In den vergangenen Monaten sind die Anfragen bei Creditnet.at sogar um ein Viertel gestiegen und auch das Kreditvolumen pro Kunde hat um beachtliche 30 Prozent zugelegt.“ Befeuert wird die anhaltend große Nachfrage durch die weiterhin günstigen Kreditzinsen. Meixner: „Wer glaubte, dass es aufgrund der Pandemie zu einem Zinsanstieg kommen wird, hat sich getäuscht. Die Märkte haben zwar – insbesondere im variablen Bereich – kurzfristig mit Ausschlägen nach oben reagiert, sind jedoch nun wieder auf jenes Niveau zurückgekehrt, das sie vor dem Lockdown hatten.“ Kunden mit einer guten Bonität können derzeit bei Partnerbanken von creditnet.at im variablen Bereich Kreditzinsen unter 0,5 Prozent pro Jahr erhalten. 20-jährige Fixzinskredite sind bereits ab 1,3 Prozent Effektivzins zu bekommen. Über den Daumen gerechnet, muss man derzeit mit rund 290 Euro Rückzahlungsrate pro 100.000 Euro Kredit inklusive aller Nebenkosten bei einer Laufzeit von 35 Jahren rechnen.
Strengere Bonitätsprüfungen bei Banken
Obwohl die Banken zu Beginn der Corona-Krise aufgrund der erhöhten Liquiditäts- und Risikokosten starke Margenerhöhungen im Privatkundensegment angekündigt haben, sind diese nicht gekommen. Meixner: „Aber in den vergangenen Monaten haben sich die Bonitätsprüfungen bei den Kreditinstituten deutlich verschärft. Heute werden höhere Eigenmittelanteile von mindestens 20 Prozent zuzüglich Nebenkosten erwartet. Hinzu kommen auch verstärkt Branchenzuschläge. Zudem wurden die maximalen Kreditlaufzeiten deutlich gekürzt. Aktuell gibt es nur wenige Banken, die noch Laufzeiten über 35 Jahre anbieten.“
Fremdwährungskredite umschulden
Aufgrund eines OGH-Urteils zum Jahresende 2019 hat sich die Verhandlungsbereitschaft der Banken hinsichtlich Fremdwährungsverlusten deutlich verringert. Konnte man unter gewissen Umständen vor diesem Urteil noch auf eine teilweise Übernahme dieser Verluste durch die Banken auf dem Kulanzweg hoffen, scheint dieser Zug nun mit Berufung auf die Verjährung der Ansprüche abgefahren zu sein. Meixner: „Noch immer besteht in Österreich ein Fremdwährungskreditvolumen von rund 13 Milliarden Euro. Auch die Performancezahlen der meisten Tilgungsträger geben den Fremdwährungskreditnehmern wenig Hoffnung auf einen Ausstieg ohne Verluste. Letzter – wenn auch schmerzlicher – Ausweg ist eine Konvertierung der Kredite in einen Fixzinskredit mit einer Laufzeitverlängerung und einen Rückkauf der Tilgungsträger. Damit kommen Fremdwährungskreditnehmer derzeit mit einem blauen Auge davon. Wir suchen aber gerne gemeinsam mit den Betroffenen nach einer optimalen Lösung.“