Bundesforste investieren in Immobilien und Wohnbau

Bis 2021 sind von den Bundesforsten fast 38 Millionen Investitionen in Immobilien geplant. Baurecht und Baupacht liegen weiter voll im Trend, nicht zuletzt weil sie kostengünstiges Bauen und Wohnen ohne teuren Grundstückskauf ermöglichen.

Jagdhütten, Seeliegenschaften, Forsthäuser oder Baurechtsflächen: Mit über 4.000 Gebäuden und zahlreichen Liegenschaften sind die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) einer der größten Immobilienbewirtschafter in Österreich. Neben dem Kernbereich Forstwirtschaft spielt der aufstrebende Geschäftsbereich Immobilien eine immer größere Rolle. „In den nächsten drei Jahren planen wir, fast 38 Millionen Euro in Immobilien und Wohnbau zu investieren“, unterstreicht Georg Schöppl die Bedeutung des wichtigsten nicht-forstlichen Geschäftsbereichs. „Die Investitionen fließen vorrangig in Mietshäuser und Betriebsgebäude, aber auch in andere Gebäude wie Jagdimmobilien und weitere Eigenentwicklungen auf ÖBf-Flächen. Allein für 2019 sind fast 10,5 Millionen Euro an Immobilien-Investitionen geplant.“ Der Bogen umfasst die Sanierung kulturhistorisch bedeutsamer Objekte ebenso wie die Errichtung neuer Revierleiterzentren in ganz Österreich. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Wohnprojekten auf Eigenflächen. „Aktuell entstehen in Oberösterreich und Salzburg zwei modern gestaltete Wohnanlagen mit insgesamt rund 20 Wohneinheiten auf Bundesforste-Flächen. Ein weiteres Mehrparteienhaus im Wienerwald wurde soeben fertiggestellt“, erklärt der Vorstand. Gut entwickelt hat sich auch die Nachfrage nach Baurechts- und Baupacht-Verträgen vor allem in dicht besiedelten Gebieten und im Umfeld städtischer Ballungszentren. „In den letzten fünf Jahren sind die Umsätze im Bereich Baurecht und Baupacht um knapp 30 % gestiegen und lagen zuletzt bei 4,3 Mio. Euro. Allein bei den Baupacht-Verträgen verzeichneten wir 2018 einen Zuwachs von mehr als 12 %“, so Georg Schöppl.

Zwölf Revierleiterzentren in ganz Österreich

Mehr Kundennähe, ein ansprechendes Umfeld sowie gemeinsame Infrastruktur soll mit modernen Revierleiterzentren geschaffen werden, die in ganz Österreich bestehende Einzelbüros durch Gemeinschaftsbüros ersetzen. Die Revierleiterzentren fördern zudem die Zusammenarbeit unter den Revierleitern und dienen als örtliche Stützpunkte für HolzernteleiterInnen und Revierpersonal. „Die Übergabe des nächsten Revierleiterzentrums in Saalfelden in Salzburg steht unmittelbar bevor und wird im Mai erfolgen“, sagt Schöppl. „Noch heuer sollen zwei weitere Revierleiterzentren im Wienerwald (NÖ) entstehen, der Baubeginn ist für 2019 geplant. 2020/21 sollen zwei weitere am Wolfgangsee in Salzburg und bei Kitzbühel im Unterinntal folgen.“ Die Revierleiterzentren werden größtenteils in moderner Holzriegelbauweise errichtet und den regionalen Gegebenheiten architektonisch angepasst. „Hohe Energieeffizienz und Niedrigenergiebauweise sind uns ein Anliegen und dort, wo es sinnvoll ist, werden zugleich auch E-Strom-Tankstellen und Photovoltaik-Anlagen errichtet“, erläutert der Immobilien-Vorstand. In ganz Österreich betreiben die Bundesforste aktuell 12 Revierleiterzentren in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg und Tirol, sechs weitere sind in Planung.

Neue Wohnbauprojekte auf Eigenflächen

Neben der Vermietung und Verpachtung bestehender Objekte entwickeln die Bundesforste verstärkt Projekte auf eigenen Flächen. „Ziel ist es, die bestehende Substanz zu wahren und gleichzeitig die Wertschöpfung auf der Fläche zu heben“, erklärt Georg Schöppl. So wurde jüngst bei Alland im Wienerwald eine 250 Jahre alte Forstverwaltung für knapp 2 Mio. Euro in ein modernes Mehrparteienhaus umgebaut und neun qualitativ hochwertige Wohneinheiten geschaffen. Die Fertigstellung erfolgte im Winter 2018/19, ein Großteil der Wohnungen ist bereits vermietet. In Oberösterreich wird noch heuer im Sommer der Spatenstich für den neuen Wohnpark Mondsee-Loibichl (OÖ) erfolgen, eine Anlage, die mehrere Baukörper mit 12 Wohneinheiten umfasst. Auch ein Revierleiterzentrum soll dem Wohnpark angeschlossen werden. Die Fertigstellung ist für 2021 geplant, das Bauvolumen beträgt rd. 3,9 Mio. Euro. Bereits begonnen haben die Bauarbeiten für ein Mehrparteienhaus in Salzburg, in St. Johann im Pongau. Anstelle des alten Wohnhauses entsteht ein moderner Neubau mit neun Wohneinheiten in bester Lage im Ortsgebiet. Die Investitionskosten belaufen sich auf 2,7 Mio. Euro, die Fertigstellung ist noch heuer geplant. In Niederösterreich wird aktuell ein weiteres Wohnprojekt bei Gablitz im Wienerwald entwickelt. Auch hier sind die Planungsarbeiten bereits angelaufen, die Umsetzung soll 2020/21 erfolgen.

Baurecht und Baupacht weiter voll im Trend

Bereits in den letzten Jahren war eine steigende Nachfrage nach Baurechtsflächen und Baupacht-Verträgen zu verzeichnen. „Baurecht und Baupacht liegen weiter voll im Trend, nicht zuletzt weil sie kostengünstiges Bauen und Wohnen ohne teuren Grundstückskauf ermöglichen. Zudem ist der Bauzins gleichbleibend und gut kalkulierbar“, erklärt Georg Schöppl, „2018 wurde mit mehr als 770 Baurechts- und Baupachtverträgen ein neuer Höchststand erreicht.“ Aktuell entstehen gleich mehrere Baurechtsprojekte auf ÖBf-Flächen etwa im Bereich des sozialen Wohnbaus. So ist in Niederösterreich, bei Gablitz im Wienerwald eine Anlage mit fünf Wohnhäusern und rund 50 Wohnungen geplant, die noch heuer gebaut werden soll. In Tirol wird auf den Flächen der ehemaligen Forstverwaltung Steinberg in Achenkirch (Tirol) von einer gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft ein Wohnhaus mit neun geförderten Mietwohnungen errichtet. Baubeginn ist ebenso für 2019 vorgesehen. Weiters entsteht in Obsteig im Oberinntal eine neue Wohnanlage bestehend aus drei Gebäuden und 24 geförderten Mietwohnungen. Das Projekt wird gemeinsam mit der Neuen Heimat Tirol, einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft, umgesetzt. Die Fertigstellung ist für Sommer 2019 geplant.

Immobilien für Generationen

Der Geschäftsbereich Immobilien ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Seit der Neugründung 1997 hat sich der Immobilienumsatz von 13,7 Mio. Euro auf 46 Mio. Euro mehr als verdreifacht, der Anteil am Unternehmens-Umsatz betrug bereits über 20,4 %. „Wir streben ein organisches Wachstum an und bewirtschaften unsere Immobilien nachhaltig und vorausschauend. Das gilt nicht nur für Neubauten, sondern auch für historisch wertvolle Kulturgüter wie das ehemalige k. u. k. Jagdschloss Eckartsau in den Donau-Auen, Stift Millstatt in Kärnten oder Schloss Lamberg in Steyr (OÖ). Ziel ist ein Gebäudestand mit hoher Qualität“, sagt Georg Schöppl. „Ganz hohe Priorität hat für uns als Naturraumbewirtschafter auch ein sorgsamer Umgang mit der Ressource „Boden“. Denn wir wollen, dass auch für die nächsten Generationen eine gute Balance zwischen Naturschutz und Naturnutzung besteht“, so Immobilien-Vorstand Georg Schöppl abschließend.

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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    11.04.2019
  • um:
    11:28
  • Lesezeit:
    4 min
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