Durchwegs erfreuliche Resultate prägten 2021 den Wiener Büromarkt. Obwohl auch dieses Jahr unter dem Einfluss von der Covid-19-Pandemie stand und die Vermietungsleistung mit 170.000 m2 gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, bleibt der Leerstand weiterhin auf sehr niedrigem Niveau und die Nachfrage nach den wenigen auf den Markt gekommenen Neuflächen war ausgesprochen gut. Ein starkes 4. Quartal gibt Zuversicht für 2022.
Auf Mieterseite dominierte eindeutig der (halb-)öffentliche Sektor, auf den 45 Prozent der Abschlüsse mit über 1.000 m2 entfielen, darunter die vier größten Anmietungen. Beachtlich ist auch der Anteil der beratenden Berufe (Steuerberater, Rechtsanwälte etc.) mit rund 18 Prozent. Hier ist vor allem die von EHL begleitete Anmietung von 4.300 m2 Bürofläche im „Ensemble Schwarzenbergplatz“ durch die renommierte Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei LeitnerLeitner erwähnenswert.
Auf ein niedriges Niveau ist hingegen die Neuflächenproduktion gesunken, die im Vorjahr nur mehr 66.700 m2 erreichte. Noch dazu entfiel davon ein Drittel auf hochwertige Refurbishments. Neubauten dominierten nur noch, weil gleich zwei große Bürotürme auf den Markt kamen (Tower Canettistraße, Austro Tower). Die Neuflächenproduktion von 2021 weist einen Vermietungsgrad von 94 Prozent auf.
Die Leerstandsrate ist seit Pandemiebeginn nicht gestiegen, sondern aufgrund der geringen Neuflächenproduktion sogar gesunken. Aktuell liegt sie auf dem sehr niedrigen Niveau von nur 4,3 Prozent. Festzuhalten ist aber auch, dass durch die steigende Bedeutung von Homeoffice die tatsächliche Büroauslastung zurückgegangen ist.
„Der Wiener Büromarkt bewies einmal mehr seine Stabilität und befindet sich keineswegs im Krisenmodus“, resümiert Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH. „Es entstehen zwar wenige, aber durchwegs sehr innovative neue Objekte und der Bestand wird konsequent modernisiert. Diese qualitative Verbesserung entspricht der Situation auf Nachfragerseite, da selten zusätzliche, sehr oft aber höherwertige Flächen gesucht werden. Diese ausgewogene Entwicklung führt dazu, dass signifikante Leerstände kaum zu verzeichnen sind und die Mieten auf einem stabilen Niveau bleiben.“