Energiesparen bzw. effizienter einsetzen, weg von fossilen Brennstoffen oder Reduktion der Treibhausgase – das Thema Klimaschutz ist in aller Munde. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Wirtschaft zu, die einerseits mit innovativen technologischen Ideen Klimaschutzmaßnahmen erst ermöglicht und andererseits durch Effizienzsteigerungen im eigenen Unternehmen und Produktionsumstellungen mithilft, weniger CO2 auszustoßen. Was die Wirtschaft in Wien konkret tut und welche Einsparungen damit erreicht werden, diesem Thema hat sich der neue Standortanwalt-Report „Vienna Green Economy“ gewidmet.Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und der Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck haben heute gemeinsam mit ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke und Kelly´s Managing Director Operations Thomas Buck im Rathaus die Publikation vorgestellt. Diese enthält eine Analyse des Standortanwalts in der WK Wien zu aktuellen und geplanten kommunalen und privatwirtschaftlichen Projekten am Standort Wien in den Sektoren Energie, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und Immobilien. Untersucht wurden dabei zum Beispiel die ökologischen und volkswirtschaftlichen Effekte von Projekten wie Geothermieausbau, besserer Modal-Split beim öffentlichen Verkehr, besser abgestimmte Paketlogistik, Erhöhung der Sammelquote bei Altstoffen, Wiederverwertung von Baumaterial oder klimagerechte Sanierungen.Ökonomisch sinnvoll, ökologisch wertvollDie untersuchten Projekte leisten einen Beitrag von 200 Mio. Euro zum österreichischen BIP und schaffen 2.300 neue Arbeitsplätze. Gleichzeitig werden 500.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Zur Einordnung: In Wien werden rund 7,5 Mio. Tonnen CO2 emittiert.Zusätzlich listet der Report Vorschläge für eine bessere Klimazukunft auf. Dazu zählen etwa…
Energie
- Ausstieg aus der fossilen Wärmeversorgung bis 2040 durch Ausbau und Nachverdichtung von Fernwärme, Integration von Speichertechnologien, nachhaltige Aufbringung durch Erneuerbare sowie Abwärme u. Kühlung ermöglichen
- Bis 2030 Deckung des Wiener Endenergieverbrauchs zur Hälfte und bis 2040 vollständig durch erneuerbare bzw. dekarbonisierte Quellen
Mobilität/Logistik
- Errichtung von offenen Paketboxen in ganz Wien, um die Lieferwege zu optimieren
- Förderungen für Handel bei Einstieg in Paketboxennutzung
- Paketboxen bei Neubau von Wohnanlagen verpflichtend vorsehen
- Angemessenheitsgrenze für E-Autos abschaffen oder auf 60.000 Euro (von heute 40.000 Euro) erhöhen, um einen sofortigen finanziellen Anreiz für einen Umstieg zu bieten
- Errichtung von Ladeparks (z.B. an Tankstellen)
Kreislaufwirtschaft
- Berücksichtigung von Ressourcenschonung, Rückbaubarkeit und Lebensdauerverlängerung bereits in der Planungsphase von Bauprojekten inklusive Lieferketten- und Logistikprozess-Analyse
- Schaffung eines Markts für Sekundärrohstoffe
Immobilien
- Nachverdichtungen forcieren
- Einspeisemöglichkeit von überschüssiger Wärme in Fernwärmenetz ermöglichen
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: „Wien will als Klimamusterstadt nicht nur Vorbild für andere Metropolen sein, sondern weiterhin als internationaler Wirtschaftsstandort für Unternehmen attraktiv bleiben. Klimaschutz funktioniert nur dann, wenn alle zusammenarbeiten. Das Ziel Klimaneutralität bis 2040 kann nur gemeinsam und in einem Schulterschluss mit der Wiener Wirtschaft erreicht werden.“WK Wien-Präsident Walter Ruck: „Der Report unterstreicht die Vielfalt und Innovationskraft der Wiener Betriebe und dass die Wiener Wirtschaft bereits voll im Transformationsprozess in Richtung Klimaneutralität ist. Investitionen in moderne Infrastruktur und neue Technologien sind der richtige Weg dorthin und eine Win-win-Situation für die Menschen, den Standort, Klima und Umwelt. Mit der neuen Koordinationsstelle Nachhaltigkeit der WKW begleiten wir die Unternehmen auf diesem Weg.“Thomas Buck, Managing Director Operations Kelly: „Unsere Unternehmenslinie legt den Fokus auf Wertschöpfung aus Österreich und den größtmöglichen Beitrag zum Klimaschutz. Mit unserer neuen PV-Anlage und dem Hochregallager sparen wir zum Beispiel 170 Tonnen CO2 sowie 5.500 LKW-Fahrten ein.“Harald Hauke, Vorstandssprecher der ARA Altstoff Recycling Austria AG: „Unser Circular Economy Barometer zeigt, dass jedes zweite Unternehmen in die Kreislaufwirtschaft zu investieren plant. Auch wir investieren in den Bau von Europas größter und modernster Kunststoffsortieranlage, um die Sortierlücke in Österreich schließen.“Den Report „vienna green economy“ finden Sie auf https://wko.at/wien/greeneconomy zum Download.