Branchenübergreifender Dialog für mehr Nachhaltigkeit

„Nachhaltigkeit braucht gewerksübergreifende Kommunikation“ – so das Fazit der European Climate Night, zu der der Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI) in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien am 5. Juni erstmalig einlud. Im Rahmen der von rund 130 Gästen der Bau- und Immobilienwirtschaft besuchten Veranstaltung trafen hochkarätige Speaker aus Dänemark, Slowenien und Deutschland auf neun Start-Ups, die zu nachhaltigen Planungs- und Bauprozessen beitragen.

Fotocredit: Leo Hagen/VZI

Branchenübergreifender Dialog für mehr Nachhaltigkeit

Die von prominenten Gästen besetzte Podiumsrunde zeigte auf, wo die Branche in Punkto Nachhaltigkeit und Digitalisierung gerade steht, welche Herausforderungen es zu meistern gilt. Fazit: Es braucht Mut für Veränderung und kontinuierlichen Dialog zwischen allen Beteiligten. Der Weg in die Breite gelingt über Prototypen, die Lockerung von Gesetzen und Normen für Versuchsanordnungen und ein aus Erfahrungen aufgebautes „Bottom-Up-System“.

„Unser Ziel war, uns von europäischen Projekten inspirieren zu lassen und gleichzeitig eine Plattform für den Dialog zu Jungunternehmer:innen aus Österreich zu schaffen,“ betont Susanne Schindler, Allplan, die nach dem Ableben von Andreas Gobiet die Präsidentschaft des Verbands interimistisch übernommen hat.

„Nachhaltigkeit und digitale Lösungen, die diese fördern, sind Themen die aufgrund des Klimawandels immer im internationalen Kontext zu betrachten sind. Dies war auch Andreas Gobiet ein großes Anliegen und ich freue mich, dass wir mit der European Climate Night in seinem Sinne ein Zeichen für die Branche setzen konnten,“ ergänzt Wolfgang Kradischnig, derzeitiger Vizepräsident des VZI.

Start-Ups im Fokus

Die Start-Ups wurden von einer prominenten Jury bestehend aus Vertreter:innen der Wirtschaftsagentur Wien, Digital Findet Stadt, TU Wien, TU Graz, FH Campus Wien, VZI und Austrian PropTech Initiative ausgewählt. Mit cobee, greenpass, Madaster, OPTIMUSE, PlaceQu, REASEN, revalu*, SECONTRADE und SUESSCO SENSORS präsentierten sich neun vielversprechende Jungunternehmen, die der Branche neue Impulse verleihen.

„Die Diskussionen haben ausgehend vom Status-quo den Weg in die Zukunft skizziert und gezeigt, welche Herausforderungen noch bevorstehen. Die vorgestellten Start-Ups leisten einen wichtigen Beitrag zur Lösung dieser Herausforderungen,“ betont Florian Hofer, Wirtschaftsagentur Wien.

Hamburg, Ljubljana, Kopenhagen – Beispiele mit Zukunft

Prominente Speaker aus europäischen Metropolen: Mit Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, Jens Priergaard Nielsen, Vizepräsident der dänischen NIRAS A/S und Jan Jazbec, Development Manager bei CORWIN Slovenija präsentierten Leuchtturmprojekte nachhaltigen Planens und Bauens, die für rege Diskussionen sorgten.

„An den Keynotes und Beiträgen der European Climate Night konnte man deutlich erkennen, dass das Thema Nachhaltigkeit in der breiten Planerschaft angekommen ist und nun auf der fachlichen Ebene lösungsorientiert besprochen werden kann. Die internationalen Beispiele haben gezeigt, dass nicht einzelne Maßnahmen oder singuläre technische Entwicklungen die Lösung für die bestehenden Herausforderungen sein werden. Es braucht den Mut, prototypische Projekte umzusetzen, die Bereitschaft, Gesetze und Normen für Versuchsanordnungen zu lockern und so gesamtheitliche Erfahrungen zu gewinnen, um mit diesen gesicherten Lösungen in einem „Bottom-Up-Approach“ in die Umsetzung am Bau zu kommen,“ so Thomas Hoppe, HOPPE Architekten ZT GmbH.

 „Die European Climate Night hat gezeigt, wie vielschichtig die Entwicklung unserer Branche zu mehr Nachhaltigkeit und damit auch zu mehr Resilienz ist. Im Grunde gilt für alle Menschen hinter den Themen - von der Quartiers- über die Projektentwicklung bis hin zur Kreislaufwirtschaft oder den Entwicklungszielen der UN: Seien wir mutig und offen für Veränderung,“ ergänzt Podiumsteilnehmerin Claudia Nutz, Nutzeffekt.

Die Wichtigkeit einer verstärkten Kooperation und eines Dialogs auf Augenhöhe betont Bernadette Luger, Stadt Wien: „Der Paradigmenwechsel hin zu einer Kreislaufwirtschaft im Bauwesen ist eine systemische Transformation, die die aktive Mitwirkung aller am Baugeschehen Beteiligten benötigt. Was es dafür braucht, ist eine gemeinsame Sprache dafür, was wir unter zirkulärem Bauen verstehen und Formate wie dieses, um Potenziale und Hemmnisse auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft gemeinsam zu diskutieren. Und, es braucht Macher:innen, die bereits heute, vor dem Hintergrund aktueller Rahmenbedingungen nachhaltige, zirkuläre Projekte umsetzen!“

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  • Erschienen am:
    17.06.2023
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