Bürgermeister Ludwig hob die gute Zusammenarbeit der Bundesländer Wien und Niederösterreich hervor und bedankte sich bei Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Aufsichtsrat und Eigentümervertretern des Flughafens Wien-Schwechat. Die Investition sei „ein weiterer wichtiger Schritt“ für die gesamte Ostregion – was den wirtschaftlichen Wettbewerb betrifft, aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit. So werde etwa die vor einiger Zeit eröffnete größte Photovoltaik-Anlage Österreichs noch einmal erweitert, was zeige, „dass der Flughafen Wien-Schwechat stark auf Nachhaltigkeit setzt.“
Flughafen-Vorstand Julian Jäger sprach vom „wahrscheinlich wichtigsten Projekt der nächsten drei Jahre für den Flughafen“. 2023 sei mit 29,5 Millionen Passagieren das zweitbeste Jahr in der Geschichte des Flughafens gewesen. Mit dem 420 Millionen Euro-Projekt wolle man „in die absolute Top-Liga der Flughäfen in Europa“ kommen, betonte er. Die Vorbereitungsarbeiten hätten bereits begonnen, die intensive Bauphase beginne jetzt „und die Eröffnung ist für 2027 geplant“, so Jäger, der u. a. auf die Erweiterung von insgesamt 70.000 Quadratmetern in der Terminal-Infrastruktur, die Erweiterung der Shopping-Flächen und 18 neue Bus-Gates verwies.
Der Flughafen solle gegenüber Millionen Reisenden „eine positive Visitenkarte Österreichs“ sein, und dafür wolle man mit dieser Investition von 420 Millionen Euro „das zweitgrößte Bauwerk in der Geschichte unseres Unternehmens“ umsetzen, sagte Flughafen-Vorstand Günther Ofner. Der Bau solle während des laufenden Betriebes stattfinden, sprach Ofner von einem „herausfordernden Vorhaben“, aber der Flughafen sei „ein starker Bauherr“, in den letzten Jahren habe man zahlreiche Projekte abschließen können: „Jedes davon in der Zeit und im Budget.“
Mit der neuen Süderweiterung soll der mit dem Skytrax-4-Star-Prädikat ausgezeichnete Flughafen Wien-Schwechat einen Sprung in die Top-Liga der internationalen Airports machen. Auf insgesamt rund 70.000 Quadratmetern entstehen zahlreiche neue Einkaufs- und Gastronomieflächen, große und exklusive Lounges mit insgesamt 6.000 Quadratmetern, weitläufige und komfortable Aufenthaltsbereiche, bequeme Transferverbindungen zwischen F-, G-, C- und D-Gates sowie 18 neue Bus-Gates – alles erreichbar über eine neue und große zentrale Sicherheitskontrolle, ausgestattet mit dem modernsten Stand der Technik.
Besonders attraktiv für Reisende wird das neue Einkaufs- und Gastronomieangebot in der Süderweiterung: Über 30 Outlets auf 10.000 Quadratmeter mit renommierten österreichischen Top-Marken und internationalen Premium Brands schaffen eine breite Shopping- und Gastronomievielfalt für die Fluggäste. Die Mieterakquise dafür läuft bereits auf Hochtouren, mit digitaler Unterstützung: In einem virtuellen 3D-Rundgang können Interessenten das Gebäudeinnere und die möglichen Geschäftsflächen erkunden, Passagierwege und Aufenthaltsflächen einsehen und sich so einen realitätsnahen Eindruck über die gesamte Terminalumgebung verschaffen. Insgesamt erweitert der Flughafen Wien mit der neuen Süderweiterung seine Shopping- und Gastronomieflächen um 50 Prozent auf insgesamt 30.000 Quadratmeter.
Mit der Süderweiterung stehen Passagieren künftig auch neue und exklusive Lounges für einen entspannten Aufenthalt zur Verfügung: Neben einer neuen, 4.000 Quadratmeter großen Austrian-Lounge entsteht auf weiteren 2.000 Quadratmetern eine neue Flughafen Wien-Lounge, die sich in der Innengestaltung vor allem an der sehr beliebten „Vienna Lounge“ orientiert. Die dort schon erkennbare Designwelt mit Elementen, Farben und Texturen aus dem Wiener Jugendstil und der Flair der österreichischen und Wiener Eleganz werden auch in der neuen Flughafen-Lounge und der gesamten Süderweiterung spürbar sein.
Der Zugang für Passagiere in das neue Terminalgebäude erfolgt künftig nach dem Check-in-Bereich des Terminal 3. Das neue Gebäude schafft auch eine bequeme Transferverbindung für Umsteigepassagiere zwischen den F-, G-, C- und D-Gates. Weiters entstehen in der Süderweiterung 18 neue Busgates – zehn für Schengen-Abflüge und acht für Non-Schengen-Abflüge.
Die Vorbereitungsarbeiten für das Bauprojekt sind bereits seit Juli 2023 im Gange: So wurde das Baufeld bereits freigestellt, die äußere Fassade des Terminal 3 im Anschlussbereich der Süderweiterung abgebrochen und Kabeltrassen sowie Schachtbauwerke verlegt. Nun startet die intensive Bauphase: Aktuell laufen die Tiefbauarbeiten mit dem Einsatz von über 900 Bohrpfählen und der Errichtung des Gebäudefundaments. In weiterer Folge starten die Hochbauarbeiten des sechsgeschossigen Bauwerks, gefolgt vom Innenausbau und der Einrichtung der Gebäudetechnik-Systeme.
Die Errichtung des neuen Terminalgebäudes erfolgt nach modernsten Maßstäben und unter Einsatz digitaler Technologien: So ist das gesamte Gebäude im BIM-System (Building Information Modeling) entsprechend der Baupläne vollständig digital erfasst und virtuell abgebildet – sozusagen ein „digitaler Zwilling“. Das gesamte Gebäude ist so virtuell begehbar, via Mausklick kann man alle Räume, Ebenen und Flächen des künftigen Terminalgebäudes durchwandern. Dabei sind nicht nur Wände, Stiegenhäuser, Aufzugsschächte und sonstige bauliche Gegebenheiten dargestellt, sondern auch alle Leitungen und Anschlüsse, die für Energieversorgung, Haustechnik und IT im Gebäude künftig nötig sind, enthalten. Der Vorteil: Im Bauverlauf wird der Echtbestand zeitnah erfasst, alle Einbauten sind damit auch für die Betriebsführung digital verfügbar.
Nachhaltigkeit spielt auch bei der neuen Süderweiterung eine wichtige Rolle: So kommen beim Gebäude modernste Gebäudetechnik-Lösungen, eine optimierte Wärmedämmung und hochisolierende Fassaden zum Einsatz. In eine intelligente Gebäudesteuerung werden außerdem hocheffiziente Lüftungsanlagen mit Free-Cooling Betrieb integriert. Erfahrung bei der Errichtung von klimafreundlichen Bauwerken hat der Flughafen Wien bereits: Der Office Park 4 mit seiner Wärme/Kälte-Versorgung durch Geothermie, der windoptimierten Fassade und der nachhaltigen Bauweise gilt bis heute als umweltfreundliches Bürogebäude Österreichs. Die Stromversorgung wird zum Teil aus der Photovoltaik-Eigenproduktion des Flughafens kommen, ab 2024 daraus rund 50 Mio. Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr gewonnen.
Von der Immobilien-Redaktion ergänzt:
Die Erweiterung des Flughafens Wien Schwechat: Ein Überblick über Kritikpunkte
Die geplante Erweiterung des Flughafen Wien Schwechat ist ein kontroverses Thema, das wirtschaftliche Chancen birgt, aber auch ökologische Bedenken und soziale Herausforderungen aufwirft. Hier bieten wir eine detaillierte Analyse der Hauptkritikpunkte dieser Entwicklung, die den Vienna Airport und seine Umwelt betrifft.
Umweltauswirkungen
Erhöhung der CO2-Emissionen
ProblemstellungDie Erweiterung des Vienna Flughafen wird voraussichtlich zu einem Anstieg des Luftverkehrs führen, was die CO2-Emissionen erhöht und im Konflikt mit globalen sowie nationalen Bestrebungen zur Reduzierung von Treibhausgasen steht. Diese Entwicklung stellt eine signifikante Herausforderung für die Umweltverantwortung des Wien Airport dar.
Verlust von Grünflächen
AuswirkungenIm Zuge der Erweiterung des Vienna Airport müssen häufig Grünflächen in Schwechat geopfert werden. Dies resultiert in einem Verlust von Lebensräumen für Flora und Fauna, was die lokale Umwelt und Biodiversität erheblich beeinträchtigt.
Lärmbelästigung
Folgen für AnwohnerMit der Zunahme des Flugverkehrs am Flughafen Wien Schwechat steigt auch die Lärmbelästigung, was die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigen und potenzielle Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann.
Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen
Soziale Ungerechtigkeit
Betroffene GemeindenDie negativen Auswirkungen des Ausbaus des Airport Vienna, wie erhöhte Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung, treffen oft sozial schwächere Gemeinschaften besonders hart, die in der Nähe des Flughafens Wien residieren.
Zweifel an der wirtschaftlichen Notwendigkeit
Hinterfragung der VorteileKritiker hinterfragen, ob die Expansion des Vienna Flughafen die behaupteten wirtschaftlichen Vorteile wirklich realisieren kann, insbesondere angesichts der zunehmenden Notwendigkeit des Klimaschutzes und des Trends hin zu umweltfreundlicheren Transportalternativen.
Alternative Lösungen
Investition in nachhaltige Verkehrsmittel
Fokussierung auf die BahnAnstatt in den Ausbau des Wien Airport zu investieren, könnte eine verstärkte Konzentration auf nachhaltige Verkehrsmittel wie die Bahn eine sinnvolle Alternative darstellen, um den Bedarf an Flugreisen zu verringern und somit die Umweltbelastung durch den Airport Vienna zu reduzieren.
Technologische Innovationen
Förderung der LuftfahrtforschungDie Förderung von technologischen Innovationen im Luftfahrtsektor, wie elektrisches Fliegen oder effizientere Flugzeuge, könnte einen Beitrag leisten, um die negativen Umweltauswirkungen des Flughafen Wien, auch bekannt als Vienna Airport, zu verringern. Die Integration solcher fortschrittlichen Lösungen am Airport Vienna könnte die Nachhaltigkeit des Standorts Schwechat maßgeblich verbessern.
Fazit
Die Diskussion um die Erweiterung des Flughafen Wien Schwechat hebt die Notwendigkeit hervor, wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte in Einklang zu bringen. Eine ausgewogene Herangehensweise, die alle relevanten Belange berücksichtigt, ist entscheidend für eine zukunftsfähige Entwicklung des Wien Airport.
Die Geschichte des Flughafen Wien Schwechat
Einleitung
Der Flughafen Wien, auch bekannt als Vienna Airport, ist der größte und renommierteste Flughafen Österreichs und fungiert als zentrales Drehkreuz für Flugverbindungen in ganz Europa und darüber hinaus. Im Laufe der Zeit hat der Airport Vienna bedeutende Entwicklungen und Ausbauten erlebt, die ihn zu einem modernen und leistungsfähigen Verkehrsknotenpunkt in Schwechat geformt haben.
Anfänge
Jahr der Eröffnung: Der Flughafen Wien Schwechat wurde offiziell am 14. Mai 1938 eröffnet.
Ursprüngliche Nutzung:Das Gelände des Vienna Airport, ehemals für militärische Zwecke genutzt, wurde zu einem zivilen Flughafen Wien umgestaltet, der heute Reisende aus aller Welt empfängt und als wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Schwechat dient.
Erste Fluggesellschaften:Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich der Flughafen Wien schnell als ein Kernpunkt des internationalen Luftverkehrs, als zahlreiche internationale Fluggesellschaften hier ihren Betrieb aufnahmen und den Vienna Airport zu einem globalen Knotenpunkt machten.
Expansion und Modernisierung
1950er bis 1970er Jahre
Terminalausbau:In den 1950er Jahren begann der Ausbau von Passagierterminals, insbesondere Terminal 1, am Flughafen Wien, um den steigenden Anforderungen des Luftverkehrs gerecht zu werden und die Position des Vienna Airport als führendes Luftfahrtzentrum zu festigen.
Erste Flugsteige:Die Einführung der ersten Flugsteige in den 1960er Jahren am Flughafen Wien, insbesondere bei Terminal 2, markierte einen signifikanten Fortschritt in der Effizienz der Flugzeugabfertigung und stärkte die Stellung des Vienna Airport in der Luftfahrtindustrie.
Neue Landebahn:Im Jahr 1972 nahm der Flughafen Wien, auch bekannt als Vienna Airport, eine zweite Landebahn in Betrieb, die eine wesentliche Kapazitätserweiterung darstellte und den Weg für das neue Terminal ebnete. Diese Entwicklung war ein entscheidender Schritt für den Airport Vienna und stärkte seine Position als wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Schwechat.
1980er bis 2000er Jahre
Terminal 1 Erweiterung:Die 1980er Jahre markierten eine signifikante Erweiterung von Terminal 1 am Flughafen Wien, um den steigenden Anforderungen des Luftverkehrs gerecht zu werden und die Servicequalität am Vienna Airport zu steigern. Diese Modernisierung unterstrich die Bedeutung des Wien Airport als zentrale Luftverkehrsdrehscheibe.
Neues Terminal 2: 1998 wurde Terminal 2 eröffnet, das mit modernster Technik ausgestattet war.
VIP- und General Aviation Terminal: Im Jahr 2006 wurde ein spezielles Terminal für VIPs und die Allgemeine Luftfahrt eingeweiht.
21. Jahrhundert: Weiterentwicklung und Herausforderungen
Skylink Terminal:Im Juni 2012 eröffnete das als Skylink bekannte neue Terminal am Flughafen Wien seine Pforten, das später zu Terminal 3 umbenannt wurde, um die Kapazitäten des Vienna Airport deutlich zu erweitern und das Reiseerlebnis für Passagiere zu optimieren. Dieser Schritt verstärkte die Rolle des Wien Airport als modernes Luftfahrtzentrum in Schwechat.
Nachhaltigkeitsinitiativen:Der Flughafen Wien setzt sich aktiv für den Umweltschutz ein, indem er verschiedene Initiativen wie den Einsatz erneuerbarer Energien und ein fortschrittliches Abfallmanagementsystem einführt, die die Umweltfreundlichkeit des Vienna Airport hervorheben. Diese Bemühungen zeigen das Engagement des Wien Airport für nachhaltige Praktiken in Schwechat.
COVID-19 Pandemie:Als Reaktion auf die globalen Herausforderungen durch COVID-19 hat der Flughafen Wien Schwechat umfassende Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle eingeführt, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten und den Vienna Airport als verantwortungsbewussten Akteur im Luftverkehr zu positionieren. Diese Maßnahmen demonstrieren das Engagement des Wien Airport für die Gesundheit seiner Passagiere.
Zukunftsperspektiven
Der Flughafen Wien Schwechat ist bestrebt, seine Infrastruktur kontinuierlich zu verbessern, die Betriebseffizienz zu steigern und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Zukünftige Entwicklungspläne könnten die Erweiterung der bestehenden Terminals und den Bau neuer Einrichtungen umfassen, um den Komfort am Vienna Airport weiter zu erhöhen.
Fazit
Von einem militärischen Flugfeld zu einem internationalen Hub hat der Flughafen Wien Schwechat eine beeindruckende Transformation durchlaufen. Trotz Herausforderungen wie der COVID-19 Pandemie bleibt der Vienna Airport ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen und europäischen Verkehrsinfrastruktur und ist bestrebt, den Luftverkehr effizient, komfortabel und nachhaltig zu gestalten.