Heute hat sich die Österreichische Bundesregierung im Rahmen ihrer Regierungsklausur auf die Grundzüge einer UVP-Novelle und ein neues „Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetz“ geeinigt. Darin enthalten sind u.a. die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, ein Ausbauturbo für Photovoltaik-Anlagen sowie der Ausbau der Biogasproduktion in Österreich.
Gerhard Christiner, technischer Vorstand Austrian Power Grid (APG): „Wir begrüßen die Bestrebungen der Bundesregierung die Vereinfachungs- und Beschleunigungsinstrumente zu schaffen, um Projekte im Sinne der Energiewende voranzutreiben. Dazu müssen auch Vorhaben der Netzinfrastruktur zählen, welchen eine herausragende Rolle und Bedeutung bei der Integration von Erneuerbaren zukommt.“
Denn nur mit einer wirklichen bzw. wirksamen Verfahrensbeschleunigung für alle Projekte für eine versorgungssichere Energiewende – Netze, Speicher, Erneuerbare – kann diese auch zeitgerecht erfolgen.
Darüber hinaus sieht APG eine „Etablierung des überwiegend öffentlichen Interesses“ für alle Vorhaben der Energiewende, und damit auch der Stromnetze, wie auf EU-Ebene vorgesehen, sowie eine Reform des Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetz (AVG) erforderlich.
Ohne kapazitätsstarke Stromnetze keine Energiewende, weitere Maßnahmen nötig
Ab 2030 soll Österreich über das Jahr betrachtet vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Dazu ist es notwendig die Stromproduktion aus Erneuerbaren um rund 50 Prozent bzw. 27 Terawattstunden (TWh) pro Jahr zu erhöhen. „Die Umstellung auf hundert Prozent Strom aus nachhaltiger Energie ist das Gebot der Stunde: es geht um die Unabhängigkeit Österreichs und Europas von fossilen Energieträgern, die Verfügbarkeit von preisgünstigem Strom sowie die Bekämpfung der Klimakrise. Neben der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren braucht es dazu eine abgestimmte Gesamtsystemplanung, den Schutz aller Planungs- und Bestandstrassen, eine gesicherte Finanzierung durch ein investitionsförderndes und modernes Regulierungssystem sowie eine aufgabenadäquate Ausstattung der Behörden mit genügend Ressourcen. Mit unserem 3,5 Milliarden Euro starken Investitionsprogramm in die Strominfrastruktur leisten wir unseren Beitrag, um das Netz an die Kapazitätsanforderungen der Zukunft auszurichten“, sagt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG.
Klar ist: Die versorgungssichere Energiewende wird nur dann gelingen, wenn zusätzlich zum Ausbau der Erneuerbaren auch der Ausbau der Netzinfrastruktur zeitgerecht erfolgt. „Die Stromnetzinfrastruktur ist jedenfalls die Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende“, so Christiner abschließend.
Ausschlaggebend für eine detailliertere Analyse der Wirksamkeit dieser Gesetzesvorhaben ist jedoch das Vorliegen der konkreten Textierung der Gesetze.
Über Austrian Power Grid (APG)
Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber, der das überregionale Stromtransportnetz steuert und verantwortet. Die Infrastruktur der APG sichert die Stromversorgung Österreichs und ist somit die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 700 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. Die Kapazitäten des Stromnetzes der APG und die Anwendung von State-of-the-Art-Technologien sind die Voraussetzung für eine nachhaltige sichere Stromversorgung Österreichs, die Erreichung der Klima- und Energieziele sowie für die zunehmende Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie. Mit unseren digitalen Plattformen machen wir deren Flexibilitäten für das Strommanagement nutzbar. Mitarbeiter:Innen entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren die sichere und effiziente Stromversorgung für Österreich. Insgesamt wird APG bis 2032 rund 3,5 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 19 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2022 wird APG bereits zum dritten Mal in Folge in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins gewählt.