Aktuelle Studie über die Effekte der „Slowbalisation” auf Produktions- und Logistikstandorte

Die Rekonfiguration globaler Wertschöpfungs- und Lieferketten im Zuge der verlangsamten Globalisierung hat deutliche Effekte auf die Flächennachfrage im Light lndustrial Bereich. Produktions- und Logistikimmobilien weisen insgesamt eine nachhaltig hohe Nachfrage auf und sind auch in Krisenzeiten vergleichsweise resilient. Einzelne Regionen profitieren von der Neuordnung der Wertschöpfungsketten besonders.

Die rasant zunehmende globale Verflechtung der industriellen Produktion war in den vergangenen 30 Jahren prägend für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Doch die Handelswelt wandelt sich. Nicht erst die Corona-Krise hat zu einem Überdenken der mitunter anfälligen länderübergreifenden Wertschöpfungsketten geführt. Auch Entwicklungen wie die wieder aufkommenden protektionistischen Tendenzen oder neue Produktionsmöglichkeiten durch die Industrie 4.0 haben eine Verlangsamung der Globalisierung- die sogenannte „Slowbalisation” – bewirkt. ,,Schwarze-Schwan-Ereignisse”, wie wir sie immer häufiger durchlaufen, machen deutlich, dass der alleinige Fokus auf Effizienz  im Sinne von Kostenoptimierung in der strategischen Ausrichtung weltweit agierender Unternehmen heute nicht mehr ausreicht. Es braucht vielmehr resiliente Lieferketten und eine robuste Wertschöpfung.

Der aktuelle Quantum Focus No. 35 „Slowbalisation – Effekte auf Produktions- und Logistikstandorte” skizziert die Gründe und Folgen dieser verlangsamten Globalisierung und zeigt auf, wie sich die Assetklasse Light lndustrial (Produktions-, Lager-, Logistik- und Transformationsimmobilien sowie Gewerbeparks) in einer sich wandelnden Handelswelt zukünftig entwickeln wird. Dabei kristallisieren sich in Deutschland regionale Schwerpunkte für diese Anlageklasse heraus, die von den aktuellen Veränderungen besonders profitieren und damit für Investoren zunehmend und nachhaltig attraktiv sein dürften.

Die Neuordnung der Wertschöpfungsketten im Zuge der „Slowbalisation” bringt Veränderungen für die weltweite Landkarte der Industrie- und Logistikstandorte mit sich. Denn wer seine Abhängigkeit von den globalen Lieferwegen reduzieren will, hat im Grunde zwei Möglichkeiten: Eine mögliche Reaktion der Unternehmen könnte erstens  eine  zumindest  teilweise  Rückverlagerung von einzelnen  Produktionsschritten in die Industrieländer sein. Das gilt vor allem für Bereiche, in denen der Anteil der Arbeitskosten durch Automatisierung zunehmend sinkt bzw. dort, wo nationale Interessen eine Rückverlagerung einleiten (unter anderem für systemkritische Güter). Um die Resilienz zu stärken, werden Unternehmen aber zweitens vor allem ihre Lagerbestände für Vorleistungen und fertig hergestellte Produkte aufstocken. Zur Reduzierung des Ausfallrisikos von Vorleistungen setzt man in der Industrie dazu auch vermehrt auf Multi-Sourcing-Strategien und lokale Lieferketten. Beide Optionen werden auch in Deutschland die Nachfrage nach Produktions- und Logistikimmobilien befeuern.

Mit der stärkeren Diversifizierung der Lieferketten und dem Trend zum Multisourcing sieht die Quantum Research Unit eine steigende Nachfrage nach intermodalen Standorten, die eine Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel ermöglichen. Gerade vor dem Hintergrund des Green Deals der Europäischen Union wird die Nähe zu Schienengüterverkehrskorridoren wichtiger. Zusätzlich erfordert der Aufbau resilienter Wertschöpfungsketten in der Logistik und Produktion leistungsfähige Datennetze. Eine gute digitale Infrastruktur ist daher ein Muss – zum Beispiel für die Auswertung umfassender (Echtzeit-) Informationen über globale  Lieferketten  oder  die neuen Möglichkeiten  der  Automatisierung und Vernetzung im Produktionsbereich. Auch ausreichende Stromkapazitäten für die Elektromobilität entwickeln sich zunehmend zu einem entscheidenden Standortfaktor.

Aktuell profitieren gerade im Kontext der Corona-Krise Standorte, die auf die Versorgung der Ballungsräume mit Gütern des täglichen Bedarfs ausgerichtet sind. Nachgefragt werden Lagen mit schnellem Zugang zu den bevölkerungsstarken Gebieten. Insgesamt erwartet die Quantum Research Unit, dass der Bedarf der urbanen Wirtschaft nach Light lndustrial Immobilien zunehmen wird. So gewinnen durch den wachsenden Onlinehandel (vor allem durch same day oder instant delivery) die „letzte Meile” und damit auch Lagerflächen in Stadtnähe an Relevanz. Neben Lagerflächen werden Flächen für kreative Handwerksbetriebe, Manufakturen und Start-ups in innerstädtischen Lagen gesucht. Aber auch High-Tech-Distrikte im randstädtischen Raum sowie die industrielle Fabrikproduktion im Randbereich städtischer Agglomerationen zählen zum urbanen Produktionsgefüge, das die Nachfrage nach Light lndustrial Immobilien nachhaltig antreiben wird.

Dr. Andre Scharmanski, Leiter der Quantum Research Unit, sagt: ,,Unternehmen, die ihre Abhängigkeiten von globalen Lieferketten reduzieren  wollen, haben im Grunde zwei Möglichkeiten: mehr lokale Produktion oder eine höhere Vorratshaltung bzw. den Aufbau von Sicherheitsbeständen. Beide Optionen werden in Deutschland die Nachfrage nach sogenannten Light lndustrial Immobilien befeuern”.

26.04.2025

„In Hausverwaltungen gibt es ein riesiges Einsparpotenzial!“

Als Produktivitätsberater für Zeit- und Prozessmanagement ist Gottfried Hündler, der mittlerweile rund 130 Konzerne und KMUs zu seinen Kunden zählt, auch auf die Hausverwaltungen gestoßen. Dabei konnte er feststellen, dass speziell in diesem Business ein enormes Einsparungspotenzial schlummert.

25.04.2025

Wolfgang Kradischnig: Partnerschaftlichkeit als strategischer Schlüssel: Perspektiven der DELTA Gruppe

In einem aufschlussreichen Gespräch mit Wolfgang Kradischnig, CEO der DELTA Gruppe, wurden die aktuellen Entwicklungen im Bereich partnerschaftlicher Projektmodelle und die strategische Ausrichtung des Unternehmens beleuchtet. Das Interview, das im Rahmen des Round Tables des Bau- und Immobilien Reports stattfand, liefert wertvolle Erkenntnisse über die Transformation der Baubranche und die Bedeutung einer kollaborativen Unternehmenskultur.

24.04.2025

„Es ist gut, dass es nicht schlechter wird, aber es ist schlecht, dass es nicht besser wird“

Einen dringenden Appell richtete der Fachverbandsobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder Gerald Gollenz an die Politik. Denn die Zeit ist jetzt sehr knapp.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    02.03.2021
  • um:
    17:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 16/2025

Wir Gratulieren INFINA Credit Broker GmbH zu erreichten 20 Punkten!

INFINA Credit Broker GmbH

Brixner Straße 2, 6020 Innsbruck

Infina ist ein österreichweit tätiges, unabhängiges Beratungsunternehmen und der Wohnbau-Finanz-Experte für Immobilienfinanzierungen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

Bondi Consult GmbH

Rotenturmstraße 13, 1010 Wien

Bondi Consult bietet Fachwissen in allen Bereichen rund um Immobilien. Als ambitionierte Gewerbeimmobilienentwickler und Consultingexperte liegt uns die Integration von Arbeiten, Lifestyle und Leben an neuentwickelten, urbanen Hotspots am Herzen. Komplexe Projekte und die Realisierung von Gewerbequartieren am Puls der Zeit sind nur mit Hilfe von erfahrenen Experten möglich.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News