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Buying the world

Setzt man das Thema der heurigen MIPIM „Housing the world“ mit den Geldern, die derzeit auf dem Investmentmarkt verfügbar sind, in Bezug, so ergibt sich ohnehin bereits ein klares Bild. Gut, wer sich mit seinen Projekten an die Cote d’Azur begibt.
Zwei Zutaten sind es, die den richtigen Mix für die heurige MIPIM ergeben: „Es herrscht zur Zeit starker Druck auf den Wohnungsmarkt: Neue Wohnprodukte werden entstehen, und es wird dabei darauf ankommen, quer durch alle Segmente neue Wohnflächen zu schaffen“, erklärt Walter Hammertinger, Geschäftsführer der IC Projektentwicklung. Die zweite Zutat fügt EHL-Geschäftsführer Michael Ehlmaier hinzu, und damit ist die Messe schon umfassend erklärt: „Die MIPIM wird heuer vor allem von Investoren dominiert, die, getrieben durch das niedrige Zinsniveau und die hohe Liquidität, nach europäischen Investitionsobjekten suchen.“

Wohnbau und Investment– vor allem Cross Border– tragen die heurige MIPIM, und damit geraten die anderen Themen wie Hotels, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung oder Migrationsbewegung etwas in den Hintergrund.

Unter anderem: drei Türme

Die österreichischen Aussteller sind auf jeden Fall gut aufgestellt, wie zum Beispiel die Austrian Real Estate. Die ARE hat „im vergangenen Jahr eine Wohnbauinitiative im Ausmaß von rund zwei Milliarden Euro gestartet“, so Geschäftsführer Hans Peter Weiss, und dementsprechend die Projekte, die er nach Cannes mitbringt, unter anderem das „TRIIIPLE“– eigentlich drei Türme– auf dem Gelände des ehemaligen Hauptzollamtes. „Wir bauen in Kooperation mit Soravia rund 500 Wohnungen und außerdem 12.000 Quadratmeter Büros“, so Weiss. Mit dem Abbruch des ehemaligen Hauptzollamtes soll demnächst begonnen werden, und kurz vor Baustart ist das ein idealer Zeitpunkt für Investoren, um in das 240-Millionen-Euro-Projekt einsteigen zu können. Vor allem deshalb, weil Projektentwicklungen aus Gründen der Rendite derzeit besonders interessant sind.

Projekte und Ideen

In der Fortsetzung der Stadteilentwicklung VIERTEL ZWEI kann Hammertinger– neben 21.000 Quadratmetern Premium-Büroflächen– mit rund 300 Wohnungen und 350 Milestone-Studentenapartments aufwarten. Neben Realitäten gibt es aber auch Ideen wie Milestone und das Konzept zu „Serviced Microliving“. „Hier haben wir mit Studio Zwei ein innovatives Produkt für den Eigentumswohnungsmarkt entwickelt“, so Hammertinger: „Microliving ist ganz klar ein Thema, das die IC in Zukunft bearbeiten und in einem internationalen Kontext weiterentwickeln wird.“

Ein ganzer Stadtteil zu kaufen

Nicht nur mit einzelnen Projekten, sondern gleich mit einem ganzen Stadtteil kommt die Wirtschaftsagentur Wien nach Cannes: „Mit dem Forum Donaustadt haben wir, gemeinsam mit unserem Partner Swiss Town Consult AG, auch ein Großprojekt mit im Gepäck, für das gerade die Investorensuche angelaufen ist“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Hirczi. Der multifunktionale Stadtteil soll im Endausbau 105.000 Quadratmeter Brutto-Geschoßfläche und 80.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassen.

Werbung für Wien

Neben dem „Forum Donaustadt“ möchte aber Hirczi mit dem Unternehmen der Stadt Wien auch Werbung für den Standort machen, der bereits zum 7. Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde: „Auf der emotionalen Ebene geht es um den Spirit, der diese Stadt ausmacht– denn wir vermitteln den Investoren, dass sie in Wien willkommen sind.“ Wer kommt, kann dann mit der Unterstützung der Wirtschaftsagentur rechnen: „Ganz große, aber auch ganz kleine Unternehmen“, so Hirczi.

Die einzige Landeshauptstadt

Nach St. Pölten will man ebenfalls Unternehmen holen, die niederösterreichische Landeshauptstadt ist neben Wien die einzige österreichische Stadt, die sich auf der MIPIM präsentiert. „Die Stadt St. Pölten kann mit großen Flächen aufwarten, und wir möchten einen Überblick über die Entwicklung und die derzeit in Umsetzung befindlichen Projekte geben“, so Bürgermeister Matthias Stadler: „Wir bieten beste Voraussetzungen für Investoren und den Ausbau und die Entwicklung von Unternehmen.“ Für Christoph Schwarz, den Leiter der Wirtschaftsservicestelle Ecopoint im Magistrat St. Pölten, liegt das Augenmerk darauf, „die Betriebsansiedelungsgebiete, allen voran NOE Central, den Investoren anzubieten und die Vorzüge herauszustreichen“. Neben dem Gewerbe sind aber auch die Wohnprojekte der stark wachsenden Stadt „für Investoren interessant“, ist sich Schwarz sicher.

Die CEE-Projekte der Österreicher …

Da die heimischen Unternehmen aber nicht nur auf dem österreichischen Markt aktiv sind, ist Cannes ein idealer Ort, um internationale Projekte ebenso zu präsentieren. Und auch wenn das Messe-Thema „housing the world“ heißt, so ganz ohne Gewerbe geht es nicht. „Neben dem umfassenden ,Face-Lift‘ bei unserem Shoppingcenter in Bukarest entsteht dort zusätzlich ein Büroprojekt“, erklärt Ernst Vejdovszky, Vorstandsvorsitzender der S IMMO AG: „Parallel dazu werden im laufenden Jahr einige Projekte in Berlin starten.“ Aber auch aus der Sicht eines potentiellen Käufers betrachtet Vejdovszky den Markt: „Eine Messe bietet sich hier natürlich an, um Opportunitäten zu prüfen und neue Projekte kennenzulernen.“

… von Hotel …

Die Themen der UBM Development AG auf der MIPIM 2016 sind „Hotel, Hotel und Hotel“, so CEO Karl Bier: „Hier ist die Marge hoch und die Nachfrage groß.“ Ein Trend, der sich im Entwicklungsgeschäft für Bier sehr positiv bemerkbar macht. „Wir werden uns daher in Zukunft noch stärker als bisher auf diese Asset-Klasse fokussieren.“ Neben Hotel- steht auch Wohnbau als Investmentprodukt auf der Liste. Übrigens nicht nur in Österreich und Deutschland, sondern auch wieder in Polen und Tschechien.

… bis Bürohaus.

Aus diesen beiden Ländern bringt auch die S+B Gruppe ihre Projekte an die französische Riviera. Unweit des historischen Zentrums Prags entwickelt das Unternehmen mit den Projekten DECO und ELEMENT Büro- und Geschäftsflächen. In der polnischen Hauptstadt Warschau werden auf insgesamt 6.000 Quadratmetern Büro- und Geschäftsflächen nach Top-Standards errichtet: Das Projekt kro.LEW.ska liegt im innersten Kern des Geschäftszentrums der Stadt.

Gekauft wird in Wien

Zurück noch einmal zu den Käufern und nach Österreich. Geht man davon aus, dass „ein Großteil der Investoren nicht aus Europa, sondern aus Asien, Australien oder Nordamerika kommen wird und nach großvolumigen Projekten Ausschau hält“, wie EHL-Chef Ehlmaier meint, dann können wir damit rechnen, dass in Österreich in den kommenden Monaten weitere neue Unternehmen als Käufer auf dem Markt auftauchen werden.

Fündig wurden sie in Cannes, gekauft wird in Wien.

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Geschrieben von:

Walter Senk

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  • Erschienen am:
    14.03.2016
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