Alt und neu kombiniert
Auch die Ergebnisse unserer großen Studie über die Wohnwünsche der Deutschen, die Dahler Company gemeinsam mit TNS Infratest vorgelegt hat, zeigen, wie groß ihre Attraktivität ist– mit 14% Zustimmung ist die Altbauwohnung die beliebteste aller Wohnformen. Zugleich wünschen sich die Deutschen aber zahlreiche Dinge, die in der Regel nur ein Neubau bieten kann. So ist 92% der Befragten eine gute Wärmedämmung wichtig, ökologische Baustoffe wünschen sich 78%, und 76% legen Wert auf CO2-sparende Energietechnik wie Fotovoltaik und Wärmepumpen.
Barrierefreiheit ist ganz wichtig
Erstaunliche 82% der Deutschen, ergab unsere Wohnstudie, legen zudem großen Wert auf Barrierefreiheit. Die Möglichkeit, Haus oder Wohnung bis ins hohe Alter problemlos zu nutzen, rückt also immer stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch ein komfortables Badezimmer ist bei den Deutschen sehr begehrt– am liebsten mit bodengleicher Dusche.
Charme, Komfort und Technik
Wir erleben es täglich im Gespräch: Viele unserer Kunden wünschen sich ein Domizil mit dem Charme eines Altbaus, dem Komfort von heute und der Technik für morgen. Sie lieben Sprossenfenster, eine kunstvolle Fassadengestaltung und Türen mit schönem Profil, wollen aber zugleich niedrigste Energiekosten, optimalen Schallschutz und einen Grundriss, der heutigen Bedürfnissen entspricht.
Eine Frage des Geldes
Hier freilich kommen wir an die Grenze dessen, was in einem Altbau, ob Villa oder Wohnung, zu realisieren ist. Jedenfalls mit einem Kostenaufwand, der in gesundem Verhältnis zur Investition und zum Immobilienwert steht. Aber genau für diese Bedürfnislage wurde ein Immobilientyp entwickelt, der sich steigender Beliebtheit erfreut: der historisch inspirierte Neubau.
Der historisch inspirierte Neubau
Dieser Neubau in klassischem Baustil vereinigt die Vorteile beider Welten: die Ausstrahlung und den Charme früherer Epochen, ob Jugendstil, Art Deco oder Bauhaus, mit der Bau- und Wohnqualität des 21. Jahrhunderts– zur Freude seiner Bewohner wie der Nachbarn. Denn ein Neubau in klassischer Formensprache fügt sich geschmeidig in ein gewachsenes Quartier ein und erhält die wunderbare Homogenität, die wir in vielen beliebten Stadtvierteln so schätzen.
Aufguss längst vergangener Zeit?
Wenn wir allerdings mit Fachleuten sprechen– Architekten, Stadtplanern, Fachredakteuren oder Lehrenden– erleben wir eher ablehnende Reaktionen. Viele von ihnen haben den Anspruch, Gebäude zu realisieren, denen man ihr Baujahr kompromisslos ansieht. Der historisch inspirierte Neubau scheint ihnen nur ein Aufguss längst vergangener Zeiten zu sein. Man müsse, fordern sie, Bauherren und Immobilienkäufern das Wesen der zeitgemäßen Architektur nur intensiv genug vermitteln, um sie dafür zu begeistern. Das mag sein. Andererseits, halte ich dagegen, ist der Wunsch nach klassischer Repräsentation genauso zu achten wie eine Vorliebe für Glas, Stahl und Sichtbeton.
Bedürfnisse der Kunden
Nur wenn wir die Bedürfnisse unserer Kunden wirklich ernst nehmen, werden wir Häuser und Wohnungen schaffen, in denen sie sich wirklich zuhause fühlen. Das ist die große Errungenschaft unserer Zeit, in der technisch so unglaublich vieles möglich ist: dass wir uns die Wohnumgebung schaffen können, die uns wirklich entspricht, so unterschiedlich das von Bauherr zu Bauherr aussehen kann. Nicht selten aber mit Sprossenfenstern. Früher waren sie ein Muss, weil Glasereien keine großen Scheiben herstellen konnten, heute entsprechen sie dem Stilgefühl vieler Menschen. Was ist dagegen einzuwenden?
Um nicht missverstanden zu werden:
Dies ist kein Plädoyer gegen moderne Architektur! Es ist gerade seine radikale Modernität, die etwa einen Marco-Polo-Tower in der Hafencity zu einer Landmark im Hamburger Hafen macht. Und es wäre absurd gewesen, in diesem aufregend neuen Stadtviertel historisierende Gebäude zu errichten, etwa eine Kopie der angrenzenden Speicherstadt. Der Mut der Planer, vom Hamburger Oberbaudirektor über die Entwickler bis zu den Bauunternehmen, hat hier ein großartiges Ensemble einer zukunftweisenden Architektursprache geschaffen.
Ideal für die Nachverdichtung
Aber gerade wenn wir beliebte Stadtviertel nachverdichten, Baulücken schließen oder Hinterhöfe bebauen, wenn kleinere Villen abgerissen werden, um das Potenzial eines großen Grundstücks mit einem Mehrfamilienhaus auszuschöpfen, kann es der historisch inspirierte Neubau sein, der hier genau die richtige Option darstellt. Er bietet drinnen allen Komfort, den wir von einem Neubau erwarten, entspricht energetisch den Forderungen des Klimaschutzes– und nimmt die Gestaltungsprinzipien der umliegenden historischen Bebauung auf. Er passt sich mit seinen Stilelementen und Proportionen an und wird schon nach kurzer Zeit ganz selbstverständlich seinen Platz in der Nachbarschaft einnehmen. Manche mögen das für Nostalgie halten. Ich finde, es ist eine sympathische Geste. Jedenfalls immer dann, wenn das Gebäude stilistisch und bautechnisch gelungen ist.