„Viele Österreicher haben in den vergangenen Jahren ihr Erspartes aus Angst vor Inflation in Immobilien investiert. Zusätzlich sind viele Menschen wegen besserer Chancen am Arbeitsmarkt in die Städte gezogen. Und die stark gestiegene Nachfrage nach städtischem Wohnraum sorgt für starke Preisanstiege“, erklärt Alexander Ertler, Geschäftsführer von IMMOBILIEN.NET, die Immobilienmarktentwicklung in den Landeshauptstädten. Spitzenreiter ist Bregenz mit einem Preisanstieg von 49,3%. Im Durchschnitt zahlt man in der westlichsten Landeshauptstadt 3.140 Euro für den Quadratmeter. Dicht dahinter liegt Salzburg mit 3.540 Euro und einem Anstieg von 47,1%. Auch in Graz gab es mit 38,7% Steigerung eine starke Veränderung, allerdings zahlt man in der steirischen Metropole nur 2.500 Euro für den Quadratmeter. Die höchsten Preise zahlt man in Innsbruck mit über 3.800 Euro im Durchschnitt, was einer Steigerung von 37,6% in den vergangenen fünf Jahren entspricht. In Linz zahlt man im Durchschnitt knapp über 3.000 Euro, das ist ein Anstieg von 28,8%. Etwas geringer fielen die Preisschwankungen in Eisenstadt, St. Pölten und Klagenfurt aus. Im Durchschnitt stiegen dort die Preise um 26,6, 24,3 und 22,1%. Während man in Klagenfurt noch 2.220 Euro für den Quadratmeter bezahlt, sind Niederösterreichs und Burgenlands Landeshauptstädte mit 1.300 bzw. 1.230 Euro geradezu Schnäppchen.
Westen und Süden bei Hauspreisen voran
Verglichen mit den Eigentumswohnungen sind die Preisentwicklungen bei den Einfamilienhäusern viel unterschiedlicher. In den westlichen Landeshauptstädten wurden starke Anstiege verzeichnet, in Klagenfurt und Linz entsprechen die Preisentwicklungen mit knapp über 13% etwa der Inflation. Mit 2.150 bzw. 2.450 Euro in den beiden Städten liegen die Quadratmeterpreise eher im österreichischen Mittelfeld. Ganz anders in Salzburg: Hier stiegen die Quadratmeterpreise im Durchschnitt um 40% auf über 3.900 Euro. In Innsbruck bezahlt man mittlerweile 3.430 Euro, was einem Anstieg von 32,7% entspricht. Auch Bregenz und Eisenstadt haben in den vergangenen fünf Jahren bei den Einfamilienhauspreisen stark zugelegt. Im äußersten Westen zahlt man 2.700 Euro pro Quadratmeter und damit mittlerweile 45,3% mehr als vor fünf Jahren, im Südosten mit 2.150 Euro 33,7% mehr.
Stagnation und Rückgang
In Graz und St. Pölten gab es sogar Rückgänge bei den Preisen für Einfamilienhäuser. In der steirischen Landeshauptstadt verloren Häuser im Durchschnitt 0,4% an Wert, für den Quadratmeter zahlt man 2.180 Euro. In St. Pölten gab es ein Minus von 6,3%, und damit ist die niederösterreichische Landeshauptstadt auch bei den Häusern mit 1.300 Euro die günstigste in Österreich.
Dramatische Mietpreisanstiege in Innsbruck
Die teuersten Landeshauptstädte in Österreich sind auch bei Mietwohnungen Innsbruck und Salzburg. In der Stadt mit dem „Goldenen Dachl“sind Mietwohnungen mittlerweile „Gold“wert. Preisanstiege um 37,2% seit Beginn 2008 ließen die Mieten auf 12,2 Euro pro Quadratmeter ansteigen. In der Mozartstadt wurden die Mietwohnungen um knapp 20% teurer, was einem aktuellen Durchschnittswert von 10,7 Euro entspricht. In Linz gab es dagegen mit -0,5% kaum Veränderungen, im Durchschnitt zahlt ein Mieter 7,6 Euro für den Quadratmeter. Interessant ist die Annäherung von Bregenz und Eisenstadt; in beiden Landeshauptstädten blieben die Mieten im Durchschnitt bei 7,5 Euro. Eisenstadt legte jedoch um 15,3% zu, während Bregenz einen Preisrückgang um 7,7% verzeichnet. In Graz gab es einen leichten Preisanstieg um 7,5%. Für eine Mietwohnung muss man im Herzen der Steiermark im Durchschnitt 7,3 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Die niedrigsten Mieten zahlt man mit 6,6 Euro für den Quadratmeter in Klagenfurt– mit 0,3% Anstieg gab es de facto keine Veränderungen.