„Wie eine große Welle unter dem Himmel und unter dem Meer“ … so präsentiert sich das räumliche Konzept der „Cité de l’Océan et du Surf“ in Biarritz. Dieser Leitgedanke des Architekten Steven Holl wurde gemeinsam mit der brasilianischen Architektin und Künstlerin Solange Fabião umgesetzt und prägt das Museum in einer einzigartigen Art und Weise. Dies zeigt sich bereits an den schwungvoll gestalteten Rampen, die sich wellenförmig aus dem Erdboden erheben und die Verschmelzung von Gebäude und Topographie unterstreichen. Besonders bei einbrechender Dunkelheit glänzen die gläsernen Kuben und heben den eigenständigen Charakter der Gebäudeformation hervor. Auch die wellenförmige Dachkonstruktion, die gleichzeitig als öffentlicher Platz fungiert, fügt sich nahtlos in das Konzept ein. Dies ist auch im Inneren ersichtlich, da die konvex geformte Betondecke den Eindruck einer großen Welle suggeriert und sich der Besucher dadurch wie unter der Wasseroberfläche fühlt.
Identität der Stadt
Der originelle Museumsbau ist sehr wichtig für die Stadt Biarritz, da sie schon immer natürlich und kulturell mit dem Ozean verbunden war. Die Gezeiten und das Surfen im täglichen Rhythmus des Ozeans ist ein wichtiger Bestandteil der Identität dieser Stadt und prägt die Lebensweise und Aktivitäten der Bewohner. Des Weiteren ist die dahinterstehende architektonische Idee von Transparenz außergewöhnlich und bezieht die umliegende Landschaft beeindruckend mit ein. Außerdem kann das Museum noch mehr– es fungiert nämlich auch als Kulturzentrum, Veranstaltungssaal und Restaurant.
Reflexion der Landschaft
Genauso wie das isländische Gebäude namens „Harpa“, welches im August 2011 offiziell eröffnet wurde. Neben Konferenzen, Tagungen und Messen ist es auch der ideale Veranstaltungsort für musikalische Events. Obwohl das Gebäude noch nicht alt ist, waren bereits renommierte Musiker von Jamie Cullum, Jonas Kaufmann und Maria João Pires bis zu den Gothenburger Symphonikern sowie Björk und Yoko Ono zu Gast. Außerdem wurde auch die Fassade von einem bekannten Künstler, Olafur Eliasson, entworfen und in Zusammenarbeit mit Henning Larsen Architects und Batteríið Architects realisiert. Generell basiert das Design auf einem geometrischen Prinzip und beinhaltet zahlreiche kristallisierte Basaltsäulen, die typisch für Island sind und daran erinnern sollen. Besonders die südliche Fassade fällt dabei auf, indem sie die Stadt und die Landschaft reflektiert und einzigartig in Szene setzt. Gut in die Landschaft eingebettet und mit außergewöhnlichem Design– so präsentieren sich Wissenschaft und Kunst in der heutigen Zeit, wie es die beiden Vorzeigegebäude beweisen. Wer glaubt da noch, dass Museen und Ausstellungen langweilig sind?