In den letzten Jahren hat sich ein Trend etabliert, von dem viele unter den Stichwörtern „Urban Gardening“ oder „Guerilla Gardening“ wohl schon einmal gehört haben. Darunter wird eine wilde Begrünung der Stadt verstanden, welche die Liebe zum Zier- und Nutzgrün der Stadtbewohner unterstreicht. Eine der ersten Städte war die ehemalige Industriemetropole Detroit, wo nach und nach einstige Fabrikgelände in Beete und Äcker umgewandelt wurden. Auch in New York entstanden neben zahlreichen Dachgärten so genannte „Community Gardens“, wo jedermann anbauen konnte, was er wollte. In der kubanischen Hauptstadt Havanna gingen die dort angesiedelten „organopònicos“ oder „huertos populares“ sogar so weit, dass der Großteil der städtisch gebrauchten Lebensmittel von diesen urbanen Landwirtschaftsgärten produziert werden konnte. Selbst ein ehemaliger Flughafen kann fürs „Urban Gardening“ interessant werden– so sind zum Beispiel auf den Landebahnen des vormaligen Flughafens Berlin-Tempelhof auf einer Fläche von 7.000 Quadratmetern zahlreiche Hochbeete entstanden. Neben dieser Bepflanzung sind auch die Prinzessinnengärten– als gemeinschaftlich begrünte Nutzfläche– aus Berlin nicht mehr wegzudenken. Dort können nämlich auch Beetpatenschaften übernommen werden, wobei das geerntete Gemüse bzw. Obst gekauft oder in der Gemeinschaftsküche zubereitet werden kann.
Überall Sonnenblumen
Die Mitglieder der Salzburger „Initiative Blattform“ gehen noch einen Schritt weiter, indem sie die Städte mithilfe von „Saatbomben“ wild begrünen wollen. Der nächste Clou dieser Guerilla-Gärtner ist die „Aktion Sonnenblume“, bei der am 12. Mai in kürzester Zeit an verschiedensten öffentlichen Orten zahlreiche Sonnenblumen wild gepflanzt werden sollen. Damit die Blumen auch in Zukunft genügend Wasser bekommen, werden „Gieß mich“-Schilder und Gießpatenschaften vergeben. Somit sollte dem bunten Blühen im Sommer auch in Österreich nichts mehr im Wege stehen!