Und das, obwohl die Immobilienkrise auch in Dubai ihre Spuren hinterlassen hat. Insgesamt sind Immobilienprojekte im Volumen von umgerechnet rund 584 Milliarden Euro auf Eis gelegt oder fallen gelassen worden, seit der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 die weltweite Finanzkrise auslöste. In der Krise sind die Immobilienwerte im Emirat um bis zu 65% eingebrochen. Nach vier Jahren mit fallenden Preisen zeigt sich nun eine gewisse Erholung. Die Anzahl der Immobilientransaktionen ist in der ersten Jahreshälfte 2012 um 50% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Allerdings wird sehr selektiv gekauft und nur in bestimmten Gegenden der Stadt. Die Preise für Wohnobjekte in den besten Lagen Dubais, etwa im Stadtzentrum und am Hafen, sind um etwa 15% gestiegen. Die größte Nachfrage kommt aus Indien, Pakistan, dem Iran, Tunesien und Ägypten.
Entwickler in die Pflicht genommen
Die Verantwortlichen spüren aber eine Erholung, und so müssen die Immobilienentwickler die Verträge, die vor der Krise abgeschlossen wurden, nach und nach erfüllen. Nach Schätzungen von Jones Lang LaSalle sollen 2013 ca. 25.000 neue Wohnimmobilien auf den Markt kommen und weitere 900.000 Quadratmeter an Büroflächen fertiggestellt werden, was über 10% der bestehenden Fläche entspricht. Allerdings stehen bereits jetzt rund ein Viertel aller Wohnimmobilien und etwa ein Drittel aller Büroflächen im zentralen Geschäftsviertel leer, und die einsetzende Erholung am Immobilienmarkt beschränkt sich auf einige wenige Gebiete in Dubai. Obwohl das Überangebot wahrscheinlich noch zehn Jahre andauern wird, mangelt es den Scheichs nicht an futuristischen Plänen, wie das Taj Arabia beweist.
Taj Arabia nur ein Teil eines großen Ganzen
Seit 2008 sollen die Pläne für das Taj Arabia bereits in der Schublade auf eine Realisierung warten, die aufgrund der Finanzkrise dann aber auf Eis gelegt wurden. Neun Swimmingpools, ein Hotel mit 300 Zimmern und ein 1,6 Kilometer langer Kanal, der sich um das Gebäude schlängelt, sollen die Highlights des Taj Arabia werden. Einziger Wermutstropfen: Nur die Fassade wird dem indischen Vorbild ähneln. Anstatt eines geschichtsträchtigen Mausoleums wird es– typisch für Dubai– auf einer Fläche von ca. 200.000 Quadratmetern u. a. riesengroße Geschäftsflächen, ein Fünf-Sterne-Hotel, einen Souk und überproportional große Apartments beherbergen. Das 273 Millionen Euro teure Gebäude wäre ein Teil des Megaprojekts Falconcity of Wonders zu dem auch Nachbauten der ägyptischen Pyramiden, des Pariser Eiffelturms oder der großen chinesischen Mauer gehören sollen. Wie das Projekt finanziert werden soll und vor allem von wem? Da sind sich die Verantwortlichen noch nicht ganz sicher.