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Sommergespräch mit Karina Schunker: Die Auswirkungen des Zinsanstiegs auf den europäischen Immobilienmarkt

Im Jahr 2022 hat der Leitzins einen bedeutenden Wendepunkt erreicht. Nach einer langen Phase historisch niedriger Zinsen begann die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2022, den Leitzins schrittweise anzuheben. Diese Entwicklung setzte sich fort, bis im September 2023 ein Höchststand von 4,5% erreicht wurde. Seitdem befindet sich der Leitzins auf einem Plateau, das weitreichende Konsequenzen für den Immobilienmarkt, insbesondere für Investoren und Käufer, hat.

Der Anstieg des Leitzinses hat das Geschäftsmodell des Leverage-Effekts stark beeinträchtigt. Dieser Effekt, der in der Vergangenheit oft als eine attraktive Möglichkeit für Anleger herangezogen wurde, ist damit praktisch tot. Diejenigen, die jetzt Geld verdienen, sind die Profis, die sich in diesem neuen Marktumfeld gut auskennen. Würdest du das so unterschreiben?

Ja, der Leverage-Effekt ist tatsächlich weg. In der Vergangenheit wurde er häufig genutzt, um Anleger zu ermutigen, günstiges Fremdkapital aufzunehmen, um beispielsweise eine Vorsorgewohnung zu kaufen, die dann weitervermietet werden kann. Dieses Konzept war tadellos und hat vielen Menschen geholfen, in den Immobilienmarkt einzusteigen. Doch die aktuellen Bedingungen haben diese Strategie stark verändert.

Aktuelle Investitionsmöglichkeiten

Es gibt jedoch nach wie vor großartige Möglichkeiten, um zu investieren. Der Fokus sollte weniger auf einer Rundreise durch verschiedene Immobilienangebote liegen, sondern vielmehr auf einer fundierten Analyse der zukünftigen Preisentwicklung. Wir befinden uns derzeit in einem Käufermarkt, und das sollte man auch so genießen. Es gibt Anzeichen dafür, dass einige Käufer durch Anreize motiviert werden, was die Situation zusätzlich interessant macht.

Das bedeutet, dass es Möglichkeiten gibt, Wohnimmobilien, insbesondere Erstbezugsprojekte, zu moderaten Preisen zu erwerben. Diese Gelegenheiten könnten sich in den nächsten Monaten und Jahren als rar erweisen. Die Baukosten sind auf einem hohen Niveau und werden stark durch steigende Lohnkosten beeinflusst, die in den Finanzierungskosten nachverhandelt werden müssen.

Herausforderungen durch steigende Baukosten

Zusätzlich haben wir die Grundstückspreise, die vor allem in Ballungszentren wie Wien nicht unmittelbar zurückgehen. Hier könnte noch ein kleiner Anteil an Preisanpassungen möglich sein, aber insgesamt pendeln sich die Preise ein. Leichte Nachlässe sind zwar zu beobachten, doch diese werden schnell durch inflationsgetriebene Kosten wieder ausgeglichen, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen.

Die Situation ist also komplex. Die steigenden Baukosten und die stagnierenden Grundstückspreise stellen eine Herausforderung für potenzielle Käufer dar. Dennoch gibt es auch Chancen, die man nicht außer Acht lassen sollte.

Eigenkapital und Marktstrategien

In der aktuellen Marktlage wird verstärkt mit Eigenkapital gekauft. Dies bedeutet, dass Käufer, die über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, in der Lage sind, von den aktuellen Marktbedingungen zu profitieren. Sie können Immobilien erwerben, ohne auf Fremdkapital angewiesen zu sein, was in der gegenwärtigen Situation von Vorteil ist.

Die Kombination aus einem Käufermarkt und der Möglichkeit, Immobilien zu moderaten Preisen zu erwerben, könnte für viele Investoren eine attraktive Gelegenheit darstellen. Es ist jedoch wichtig, die Marktentwicklungen genau zu beobachten und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anstieg des Leitzinses und die damit verbundenen Veränderungen im Immobilienmarkt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. Investoren sollten sich der neuen Realität bewusst sein und ihre Strategien entsprechend anpassen, um erfolgreich zu sein.

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Geschrieben von:

User Centric Webdevelopment bei

Webentwicklung - Gerhard Popp
Interview-Partner:

Geschäftsführerin bei

EHL Immobilien Gruppe
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    13.09.2024
  • um:
    16:00
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    3 min
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Kategorie: Office Talk

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