Walter Senk:
Im Einzelhandel lautet die Frage nicht mehr: „Shoppen Sie online?“ Sondern: „Wie viele Bestellungen haben Sie im Internet heute aufgegeben?“ Damit ist alles über die kommende Veränderung gesagt.
Viele Einzelhändler reduzieren ihre Flächen, denn das Vorhalten des Gesamtsortiments ist durch das Internet nicht mehr notwendig. Als Investment werden Shoppingcenter immer schwieriger, meint etwa Martin Sabelko, neuer Geschäftsführer von Warburg-HIH Invest Austria. Das sagt jemand, der seit 30 Jahren im Immobilien-Business tätig ist und sich in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem als Shoppingcenter-Spezialist einen Namen gemacht hat.
Daher setzt er in seinem neuen Unternehmen bei Einzelhandelsinvestments auf Fachmarktzentren.
Mehrere Gründe sprechen für ihn mittlerweile für ein FMZ. Der Mieter rechnet in der Gesamtmietfläche und die hat er im FMZ klar abgegrenzt, und wer kauft, ist auch klar. Der Kunde kommt ins Geschäft, kauft, trägt seinen Kauf zum Auto – fertig. Rudimentäres Shopping nennt es Martin Sabelko.
Im Gegensatz dazu lädt das Ambiente des Shoppingcenters auch zum Flanieren ein und zum Schauen – gekauft wird oftmals dann zu Hause im Internet. Daher wird es immer schwieriger zuordenbar, wo der Umsatz gemacht wird. Auch die verschiedenen Überlegungen, wie man die Miete anders berechnen kann oder an andere Parameter knüpfen kann, sind noch nicht befriedigend gelöst. Außerdem müssen im Shoppingcenter die zusätzlichen Flächen mitgetragen werden, und das sind rund 25 Prozent der Miete.
FMZ gelten auch als regionale Versorger und das stärkt ihre Anziehungskraft per se, daher sind regionale oder innerstädtische Objekte weitaus wichtiger für die Konsumenten. Darum werden sich auch EKZ, sofern sie nicht innerstädtisch liegen, stärker verändern als FMZ.