Mehr als 450 Immobilienverwalterinnen und – verwalter treffen sich am 6. und 7. November in Salzburg anlässlich des 12. ÖVI Verwaltertages, DEM Branchenevent des Jahres, zu fachlichem Austausch und gegenseitigen Updates. Vorträge von Wohnrechtsexperten wie Christoph Kothbauer und Andrej Grieb stehen genauso auf dem Programm wie KI-Themen, Sanierung und Nachhaltigkeit.
Helle Aufregung verursacht derzeit der Entwurf des Mieten-WertsicherungsG, der nach einem ungewöhnlich kurzfristig bemessenen Begutachtungsverfahren praktisch unverändert als Regierungsvorlage im Ministerrat beschlossen wurde und in den nächsten Wochen durch das Parlament gepeitscht werden soll.
„Die harsche, einhellige Kritik von Seiten der Wirtschaft wurde nicht einmal ignoriert", betont ÖVI Verwaltersprecher Timur Jelinek. Der Entwurf bringt nämlich gerade eines nicht: die im Regierungsprogramm angekündigte Klarstellung der Wertsicherungsthematik. Im Gegenteil, es wird alles nur noch komplizierter. Sogar der OGH hat in seiner Stellungnahme die damit zunehmende Komplexität kritisiert.
Vermisst wird vor allem Rechtssicherheit, ein bislang leeres Versprechen aus dem Regierungsprogramm. Die derzeit vorliegenden Gesetzesentwürfe bringen diese nicht, im Gegenteil, sie verunsichern potentielle Investoren. "Dass damit der in den Ballungszentren ohnehin schon angespannte Mietmarkt noch mehr unter Druck kommt, weil keine neuen Projekte entwickelt werden, wird geflissentlich ignoriert", so Timur Jelinek weiter.
Die Berufsgruppe der Immobilienverwalter sieht sich derzeit ohnehin mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert: Digitalisierung und Effizienzsteigerung sollen die immer rarer werdenden Mitarbeiter möglichst gut unterstützen. Die personalintensive Verwaltungstätigkeit steht allein aufgrund der Lohnabschlüsse der letzten Jahre unter Druck – zumal das 4. MILG dafür gesorgt hat, dass die Verwaltungspauschale nicht wertgesichert wurde – anders als bei den Gemeinnützigen Genossenschaften – und der Hauseigentümer bereits 11% an Wertsicherung unwiederbringlich verloren hat.
„Die private Immobilienwirtschaft schafft Lebens- und Arbeitsräume für mehr als 40% der österreichischen Haushalte. Sie verdient es, auf Augenhöhe und fair behandelt zu werden und nicht zum Prügelknaben degradiert zu werden. Sie darf nicht für eine irrlichternde und rein ideologische Politik herhalten müssen", so ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel abschließend.