Die untrennbare Kombination von Wintersport und gehobenem Lebensstil– wie kaum ein anderer Ort steht das traditionsreiche St. Moritz für diesen Anspruch. Dementsprechend exklusiv ist auch der Wohnimmobilienmarkt. Die attraktive Lage inmitten der Engadiner Seenlandschaft verstärkt diese Entwicklung, denn naturgemäß sind die räumlichen Möglichkeiten sehr begrenzt– nicht aber die Preise. Grundstücke sind dort ein knappes Gut. In Verbindung mit restriktiv gehandhabten Baugenehmigungen und strengen Auflagen für die Neubautätigkeit ist in der beliebten Alpenregion ein enger Nachfragemarkt entstanden.
Immobilienmarkt auf hohem Niveau
„All diese Faktoren haben dazu geführt, dass sich der Immobilienmarkt nicht nur auf hohem Niveau gehalten hat, sondern im obersten Marktsegment sogar noch zulegen konnte“, sagt Chiara Jankolow, Büroleiterin von Engel Völkers in St. Moritz. Der allgemeine Trend, Kapital in krisensicheren Sachwerten anzulegen, hat auch in dem exklusiven Ski-Ort die Nachfrage und damit die Preise steigen lassen. Gut für den, der schon gekauft hat, denn die Preise haben in Bestlagen um 5% angezogen und waren vorher schon nicht wirklich günstig. Dennoch übersteigt die Nachfrage nach erstklassigen Zweitwohnsitzen in St. Moritz in den Bestlagen das Angebot. Wie bei allen Immobilien kommt auch in St. Moritz der Lage des Objekts bei der Kaufentscheidung immer eine ganz besondere Bedeutung zu. Hochwertige Immobilien in zentraler und dennoch ruhiger Lage, vorzugsweise mit einem unvergleichlichen Blick auf das Alpenpanorama, stehen besonders im Fokus. „Qualität und Wohnkomfort spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Die Ansprüche der Kaufinteressenten sind hoch“, erklärt Chiara Jankolow, „aber auch die Bereitschaft, für die Erfüllung dieser Wünsche den entsprechenden Preis zu bezahlen.“
Die Top-Lagen
Zu den begehrtesten Lagen gehört der Suvretta-Hang. Für Villen im traditionellen Chalet-Stil mit besonders hochwertiger Ausstattung werden dort Rekordwerte von 40 bis 80 Millionen Euro erzielt. Die Quadratmeterpreise erreichen neue Höhen von bis zu 59.000 Euro. Nichts für Leute, die den Euro noch in Schilling umrechnen. Wer es aber wissen will und gute Nerven hat: Der Quadratmeter beläuft sich auf 811.840 Schilling. Das konstant hohe Preisniveau schreckt Kaufinteressenten dennoch nicht ab. Im Gegenteil. Denn angesichts des begrenzten Marktes ist eher noch mit Wertsteigerungen zu rechnen! „Hochwertige Objekte in sehr guten Lagen in St. Moritz werden immer eine gute Investition sein“, so die Einschätzung von Chiara Jankolow.
Die Ausweichmöglichkeiten
Wer keinen Platz mehr findet oder wem 59.000 Euro für den Quadratmeter doch zu hoch erscheinen, der sucht in St. Moritz Dorf, wo ebenfalls eine starke Nachfrage herrscht. Objekte mit hochwertiger Ausstattung in guten Lagen wie beispielsweise Via Tinus, Via Brattas, Via Serlas oder in unmittelbarer Nähe des Palace Hotels wechseln für bis zu 20 Millionen Euro den Besitzer. Für Chalets und Eigentumswohnungen erreicht der Preis pro Quadratmeter bis zu 34.000 Euro. Trotz dieser Preise beträgt die durchschnittliche Vermarktungsdauer für Zweitwohnsitze in guten und sehr guten Lagen laut Chiara Jankolow zurzeit drei bis sechs Monate. Unter der Voraussetzung realistischer Preise finden besonders hochwertige Immobilien allerdings auch schon in deutlich kürzeren Zeiträumen einen neuen Eigentümer.
Die „günstigen“ B-Lagen
Auch die umliegenden Gemeinden wie Sils, Silvaplana, Pontresina, Celerina, Samedan und Zuoz profitieren von der Beliebtheit und dem Image von St. Moritz. Im angrenzenden Ort Celerina beispielsweise werden hochwertige Objekte für bis zu sieben Millionen Euro gehandelt. Die Quadratmeterpreise für Villen liegen hier zwischen 20.000 und 25.000 Euro, für Eigentumswohnungen zwischen 13.000 und 21.000 Euro. Preise also mehr für die finanzschwache Klientel in den Schweizer Bergen.
Der Markt wird von ausländischen Käufern dominiert
Die Mehrheit der Käufer sucht hochwertige Immobilien zur Eigennutzung als Zweitwohnsitz und als wertstabile Kapitalanlage. Jeder nicht gebietsansässige Immobilienbesitzer muss in der Schweiz über eine Aufenthaltserlaubnis verfügen. Die Zulassungsbeschränkungen wurden im August 2011 verschärft– insbesondere im Kanton Graubünden, in dem auch St. Moritz liegt. Durch die restriktiven Vorschriften wollen die Gemeinden günstigen Wohnraum für ortsansässige Bürger schaffen. Bei diesen Preisen ein sehr ambitioniertes Unterfangen. Verständlich, dass die Einheimischen den Immobilienmarkt nicht dominieren, sondern zu 90% internationale Käufer. Die häufigsten Anfragen registriert Engel Völkers St. Moritz aus Deutschland, Italien, Russland und China.