In Wien gibt es derzeit in fast allen Marktsegmenten eine sehr hohe Wohnungsnachfrage. Dafür sind mehrere Entwicklungen verantwortlich: Wien wächst durch Zuzug aus dem Um- und Ausland, aber auch durch demografisch bedingte Entwicklungen– wir leben heute länger als früher. Hinzu kommt die zu geringe Wohnbauproduktion der letzten Jahre. Außerdem benötigen wir „andere“ Wohnungen, denn wir leben heute anders. Neue Verhaltensweisen in Sachen Konsum, Kommunikation, Mobilität und in der Lebensphasen-Gestaltung haben unsere Bedürfnisse generell geändert– und damit auch die Anforderungen an das Wohnen. Ein Bauträger muss auf die derzeitige Wohnraumverknappung im Sinne der neuen Entwicklungen und Anforderungen an Wohnungen in der Stadt in Zukunft reagieren.
Am stärksten betrifft der Engpass Menschen mittleren Einkommens, die eine Wohnung mieten oder kaufen möchten. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, wie viele Wohnungen benötigt werden, sondern vor allem auch, welche Art von Wohnung sinnvoll ist. Oftmals geht das Angebot an der Nachfrage vorbei, weil die Gründe für eine Kauf- oder Mietentscheidung nicht genügend berücksichtigt werden.
Lage und Preis weiter wichtig– Raumaufteilung ist Trumpf
Sicherlich spielen Lage, Infrastruktur und Preis weiterhin eine Rolle. Immer wesentlicher wird jedoch die Frage nach der Wohnungsaufteilung: Bei einer guten und effizienten Grundrissplanung kommt man bei gleich bleibender Wohnqualität mit deutlich weniger Fläche aus– das bedeutet eine finanzielle Ersparnis bei den Betriebs-, Heiz-, Miet- oder Kaufkosten! Da der „Rohstoff“ Grundstück immer seltener und teurer wird, muss man ihn mit optimaler Planung besser verwerten als früher.
Der gewünschte Grundriss erfordert eine Grundsatzentscheidung bei folgenden Fragestellungen:
- Was benötige ich wirklich?
- Was sind meine Bedürfnisse in Bezug auf das Wohnen?
- Werden die verschiedenen Wohnzonen meinen Ansprüchen gerecht?
- Hält die Wohnung möglichen Veränderungen in meinem Leben stand?
Vor allem bei der Finanzierung und der Überlegung zur Wertentwicklung sind diese Fragen wesentlich.
Themen wie Partner, Familiengröße und Ruhebedürfnis, aber auch Alltagsgewohnheiten müssen gut überlegt sein, genauso wie das Einbeziehen der unmittelbaren Wohnumgebung und Infrastruktur. Fahre ich meist mit der U-Bahn oder benutze ich regelmäßig ein Auto? Koche ich gern und viel zu Hause oder gehe ich üblicherweise essen? Bei diesen Überlegungen hat die Mikrolage eine große Bedeutung, also der sogenannte Charakter der näheren Wohnumgebung.
Zukünftiges Wohnen braucht mehr Flexibilität und eine moderne Grundrissplanung
Wer eine kleine Wohnung hat oder sucht, ist bei der Innengestaltung besonders gefordert. Es zahlt sich aus, vor dem Einzug genau über die Nutzung des knappen Raumes nachzudenken. Zu beachten ist zum Beispiel der ehrliche Bedarf an Stauraum. Eine durchdachte Raumaufteilung mit der richtigen Möblierung und geschickt gesetzten Akzenten kann auch auf wenigen Quadratmetern eine angenehme Wohnatmosphäre schaffen. So verschwendet man durch Self Storage nicht unnötig Platz für die Lagerung selten genutzter Gegenstände.
Flexibilität bei der Raumnutzung muss künftig an oberster Stelle stehen: Komplett wandelbare Räume liegen im Trend. Heute haben bereits viele einen kleinen Arbeitsbereich im Wohnzimmer. Die Adaptierung bestehender Wohnungen wie auch der Umbau von alten Büros in Wohnungen oder Dachgeschoßausbauten sollten forciert werden.
Diese Ansätze helfen, dem hohen Bedarf an Wohnraum und neuen Bedürfnissen entgegenzukommen. So machen wir aus weniger mehr!