Walter Senk:
Wir haben seit einigen Jahren eine Flut von Sensoren, die unendlich viele und unterschiedliche Daten produziert. Bisher hat man nicht gewusst oder nur in Ansätzen, was man mit diesen Daten eigentlich alles machen kann. Mit künstlicher Intelligenz lassen sich diese Daten jetzt auswerten und ziemlich verlässliche Prognosen machen.
Die künstliche Intelligenz wird die Immobilienwirtschaft noch einmal komplett umkrempeln. Sascha Lobo, ein Strategieberater mit den Schwerpunkten Internet und Markenkommunikation, beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Internets auf Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur und natürlich auch auf Immobilien. Er sagte bei einer Veranstaltung von Drees & Sommer: „Künstliche Intelligenz muss man sich insgesamt vorstellen als die nächste große Stufe der Digitalisierung.“
Die künstliche Intelligenz greift in alle Bereiche ein. Nur ein kleines Beispiel: Man kann in einem Bürohaus über die Smartphones genau sehen, welche Plätze und Wege am meisten benutzt werden und welche nicht. Lobo sieht darin die Möglichkeit, die Struktur innerhalb eines Bürohauses bei laufendem Betrieb den entsprechenden Gegebenheiten anzupassen.
Außerdem kann die Auslastung von Bürogebäuden dramatisch gesteigert werden, wenn man sich neue Plattformkonzepte ansieht, wie zum Beispiel „WeWork“. Eines der wertvollsten Start-ups der Vereinigten Staaten mit einem Wert von mittlerweile fast 19 Milliarden Dollar.
WeWork vermietet zeitweise Büroflächen, und es lässt sich leicht nachvollziehen, dass sich mit künstlicher Intelligenz die Effizienz dramatisch steigern lässt. Sascha Lobo meint, dadurch kann man Büroflächen nicht mehr in Wertschöpfung pro Quadratmeter, sondern pro Stunden und Quadratmeter berechnen.
Dies sind nur zwei Beispiele, wie wir vermutlich in Zukunft Flächen sehen und bewerten müssen.