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Konzentration auf das Wesentliche

Rund um die Immobilien herrscht derart viel Bewegung, dass andere Nebenschauplätze auf der Expo Real „untergehen“.

Brexit? Da war doch einmal irgendwas. Letztes Jahr oder vorletztes Jahr? Die Branche interessiert es nicht. Die Marktteilnehmer sind zu sehr mit den aktuellen Entwicklungen rund um die Immobilien beschäftigt und setzen sich mit Themen erst auseinander, wenn diese schlagend werden. „Die Immobilienwirtschaft lässt sich von Diskussionen um internationale Zölle und Verschuldung bislang nicht verunsichern“, erklärt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. Man beschäftigt sich wieder mit Immobilien oder anderen essenziellen Fragen: „Ist die Party wirklich zu Ende, wie die Immobilien Zeitung kürzlich geschrieben hat, oder ist nur das Gipfelkreuz in Sicht?“, fragt Herbert Logar, geschäftsführender Gesellschafter von Adeqat. Offensichtlich ist es das Gipfelkreuz. Trotz geopolitischer Spannungen, Handelskonflikten und internationaler Verschuldung gehen laut einer aktuellen Umfrage im Vorfeld der Expo 65,9 Prozent der Befragten für 2018 und 2019 weiterhin „von positiven Verhältnissen aus“, so Dittrich. „Die Branche ist optimistisch.“

Wohnen als Favorit der Investoren

Laut Online-Umfrage gelten als besonders attraktive Segmente für Investitionen: Wohnen, Logistik- sowie Gesundheits- und Pflegeimmobilien – und gemischte Nutzung. Büroimmobilien stehen weniger im Fokus. Für Richard Buxbaum, Leiter Immobilienvermarktung Wohnen und Zinshäuser bei der Otto Immobilien Gruppe, kommt die Nachfrage nach Wohnen nicht unerwartet „Ich habe das Wohnen schon lange im Vordergrund gesehen. Das war doch eine logische Schlussfolgerung nach den Ereignissen vor zehn Jahren, dass man sich mehr mit Wohnen beschäftigen muss.“ Die internationalen Fonds haben einige Zeit gebraucht, um sich damit anzufreunden. Jetzt dafür umso mehr. Die Investitionszahlen in Europa sprechen dafür. Buxbaum: „Immer mehr Investoren schauen sich um, wie Wohnimmobilien auf den jeweiligen Märkten funktionieren.“ Für ihn hat die Messe mittlerweile eine Mittelstellung zum gewerblichen Wohnbau eingenommen.

Hybride Türme

Diese Situation wird von der starken Entwicklung von Hybridmodellen, vornehmlich Türmen, begleitet. Hier finden Büro, Hotel, Wohnen und Infrastruktur eine Vermischung. So hat die Commerz Real um kolportierte 700 Millionen Euro den Omniturm in Frankfurt gekauft, eine Mischung aus Büro und Wohnturm. „Vor zehn Jahren hätte niemand gedacht, dass es in Bürohäusern auch Wohnungen gibt und dass diese Kombination von Mietern und Investoren nachgefragt wird“, meint Henning Koch, Leiter des Bereichs Transactions bei der Commerz Real. „Urbanes Wohnen kombiniert mit Arbeiten und einer guten Infrastruktur ist der Trend der kommenden Jahre.“ Diversifizierte Gebäude mit Service sind die Zukunft. Unter Service versteht Koch aber auch, „dass wir zum Beispiel einen Großnutzer haben und dazu auch Büromöglichkeiten für Start-ups und Coworking Spaces anbieten“. In den USA – immer einen Schritt voraus – mieten Unternehmen Büroflächen an und im selben Gebäude auch gleich Wohnungen für ihre Mitarbeiter. Für Koch eine klare Sache, dass dieser Trend früher oder später auch bei uns zu greifen beginnt.

Stadtquartiere mit Lebensqualität

Experten und Spezialisten aus aller Welt können überall arbeiten und man möchte ihnen den Aufenthalt bzw. die Arbeit so schmackhaft und einfach wie möglich machen. Gesucht sind daher auch Stadtquartiere mit Lebensqualität. Die Städte positionieren sich, und es sind nicht nur die riesigen Metropolen, die um Mieter werben. Ambitionierte Stadtentwicklungsprojekte gibt es auf der Expo Real auch aus der lettischen Hauptstadt Riga oder auch dem Fürstentum Andorra zu sehen.

Logistik und Gesundheit

Gegenwärtig verzeichnen Logistikimmobilien als Anlageklasse – nicht nur in Deutschland – die stärksten Zuwächse im Vergleich zu allen anderen Immobilienklassen. Gesundheits- und Pflegeimmobilien zählen zu den gefragtesten Assets, und das zu Recht, wie Walter Eichinger, Geschäftsführer von Silver Living meint: „Alle europäischen Länder entwickeln sich zu einer ,Silver Society‘, in der der 50. Geburtstag die Mitte des Lebens markiert.“ Alle Betreuungs- und Pflegekonzepte zeigen die Aufhebung der strengen Trennung von „ambulant“ und „stationär“. Wie bei Wohnen und Arbeiten „sind auch hier Hybridmodelle im Vormarsch“, so Eichinger.

Digitalisierung ist/wird Alltag

Wie radikal wird digital – fragt die Expo Real. Und die Antwort kann nur lauten: sehr radikal. „Digitalisierung, Digitalisierung, Digitalisierung“, beschreibt Roland Schmid, geschäftsführender Gesellschafter von IMMOunited sehr drastisch die Entwicklung in der Immobilienwirtschaft aus seiner Sicht. „Als erfolgreiche Proptech-Gruppe holen wir uns laufend neue Inputs zu Themen rund um aktuelle Technologien und zukunftsträchtige Geschäftsfelder.“ Beeindruckt von der Geschwindigkeit zeigt sich Matthias Rant, Geschäftsführer von docu-tools: „Es ist unvorstellbar, was sich auf dem Markt tut. Die Digitalisierung öffnet neue Türen in neue Sphären, die wir uns vor zehn, nein, sogar fünf Jahren nicht vorgestellt haben.“ Seine Idee der docu tools zur Feststellung von Baumängeln oder als Baudokumentation „ist mittlerweile zu eng gefasst“. Und die nächsten Schritte stehen an. Ein Kommunikationstool über das ganze Gebäude, mit dem sich Eigentümer und Mieter Zeit sparen können, Manpower und Geld. Am besten in Echtzeit. „Dorthin geht der Weg“, ist Rant überzeugt.

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Immobilien Redaktion
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  • Erschienen am:
    08.10.2018
  • um:
    08:55
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Kategorie: Trends

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Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

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