Wie oft wurde nicht das Ende der Maklerinnen und Makler prophezeit. Und jedes Mal haben diese Vorhersagen nicht gestimmt. Gott sei Dank, muss man sagen.
Wie oft wurde nicht das Ende der Maklerinnen und Makler prophezeit. Und jedes Mal haben diese Vorhersagen nicht gestimmt. Gott sei Dank, muss man sagen.
Das Makeln ist in Österreich ein „reglementiertes Gewerbe“. Um als ImmobilienmaklerIn tätig zu werden, bedarf es einer entsprechenden Ausbildung. Diese ist in Österreich eine der strengsten und besten in Europa. Von den Studierenden werden umfassende Kenntnisse erworben über Immobilienbewertung, den Markt und Vergleichsobjekte sowie förderungsrechtliche Möglichkeiten. Außerdem stehen neben Grundbegriffen des bürgerlichen Rechtes, Handelsrechtes, Grundbuchsrechtes auch Widmungs- und Bebauungsbestimmungen auf dem Lehrplan - und vieles mehr.
Ab dem 1.Juli 2023 tritt in Österreich das Bestellerprinzip in Kraft, betrifft jedoch nur Immobilien, die gemietet werden! Künftig zahlt nur noch der, der anschafft – sprich: Vermieter oder Eigentümer, die eine Wohnung vermieten wollen oder Wohnungssuchende, die MaklerInnen im Zuge eines Suchauftrags betrauen. Bei Eigentumswohnungen oder -häusern sind die KäuferInnen auch nach dem 1. Juli weiterhin zu einer Provisionszahlung verpflichtet.
Die von der Gesetzesänderung betroffenen Mietobjekte umfassen alle Räumlichkeiten, die zu Wohnzwecken geeignet sind. Darunter können auch Reihen- und Einfamilienhäuser oder auch ein angemieteter Zweitwohnsitz fallen. Ob der Mietvertrag unter das Mietrechtsgesetz (MRG) oder das Konsumentenschutzgesetz (KSCHG) fällt, ist dabei unerheblich. Kauf- und Pachtverträge sowie Mietverträge von Geschäftsräumlichkeiten sind vom Bestellerprinzip ausgeschlossen.
Verstoßen Makler gegen das neue Bestellerprinzip, drohen Verwaltungsstrafen bis zu 3.600 Euro oder sogar der Verlust der Maklerzulassung.
Wie bereiten sich diese auf die neue Situation vor.
Ist das jetzt das Ende der Maklerunternehmen?
Nein, vermutlich nicht. Das Wort „Wohnungsnot“ dürfte bald schon in aller Munde sein. In den Städten – und nicht nur den großen – wird bezahlbarer Wohnraum zur neuen sozialen Frage. Für die Verteuerung sorgt die EZB durch ihre Zinserhöhungen, für die Verknappung sind die Projektentwickler verantwortlich, die aufgrund gestiegener Baupreise und deutlich erhöhter Finanzierungskosten nicht anders können, als ihre Aktivitäten zurückzunehmen. Um das Unglück komplett zu machen, zögern auch Gutverdiener und Vermögende beim Immobilienkauf und drängen stattdessen vermehrt auf den Mietmarkt.
Wie wird sich der sinkende Mietwohnungsmarkt auf das Szenario auswirken?
Werden nicht Maklerinnen und Makler dringender gebraucht denn je?