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Interview mit Barbara Freiler, CFO der Handler Group, zum Ghezzo Immobilientag in St. Pölten

Die Baubranche steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen. Steigende Zinsen, veränderte Finanzierungsbedingungen und neue regulatorische Anforderungen zwingen Unternehmen, ihre Strategien zu überdenken. Im Rahmen des Ghezzo Immobilientags - Starke Regionen in St. Pölten sprach Barbara Freiler, CFO der Handler Group, über die aktuellen Entwicklungen und die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens in diesem anspruchsvollen Marktumfeld.

Eigenkapitalstärke als strategischer Vorteil

Als CFO verantwortet Barbara Freiler die wirtschaftlichen und juristischen Entscheidungen des Familienunternehmens, das einen Jahresumsatz von 250 Millionen Euro im Bausektor erwirtschaftet. Die Handler Group profitiert in der aktuellen Marktsituation von ihrer soliden Eigenkapitalbasis: “Wir haben das Glück, dass wir als Familienunternehmen ein sehr Eigenkapital starkes Unternehmen sind”, erläutert Freiler. Diese Position erlaubt es dem Unternehmen, auch in Zeiten erschwerter Finanzierungsbedingungen handlungsfähig zu bleiben.

Dennoch haben die veränderten Rahmenbedingungen auch die Handler Group nicht unberührt gelassen. Die CFO betont: “Die Zinsen und die gesamte veränderte Struktur haben uns natürlich auch betroffen.” Das Unternehmen reagierte bereits vor zwei Jahren mit einer Neuausrichtung der Unternehmensstruktur und einer strategischen Neupositionierung.

Flexible Projektanpassungen als Antwort auf Marktveränderungen

Die veränderten Marktbedingungen erfordern ein Umdenken bei der Konzeption und Umsetzung von Bauprojekten. Barbara Freiler beschreibt konkrete Maßnahmen: “Weil wir gemerkt haben, dass es gerade im Abverkauf extrem schwierig ist, weil durch die Verordnung und die gestiegenen Zinsen die Leute sich Wohnungen nicht kaufen können, haben wir entschieden, dass wir bestimmte Projekte umdenken, in Bestandsprojekten in die Vermietung gegangen sind.”

Neben der Umwandlung von Verkaufs- in Vermietungsobjekte setzt die Handler Group auf technische Optimierungen: “Wir haben über gute, smarte Lösungen im Bereich Konstruktion und andere Bauverfahren, statische Veränderung auch im Holzbau versucht, die Projekte einfach zu optimieren.” Diese Herangehensweise bietet das Unternehmen auch seinen Auftraggebern an, um “das Beste herauszuholen und so die Margen doch noch möglichst hoch zu halten.”

Transparenz durch freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung

Im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung hat die Handler Group eine klare Position bezogen. Während die Politik beim ESG-Reporting einen Kurswechsel vollzogen hat, setzt das Unternehmen auf freiwillige Berichterstattung nach dem ESME-Standard. “Das ist ein Standard, der akzeptiert wird. Da kann man relativ viel schon vorarbeiten für den Fall, dass die ESRS uns in einer gewissen Form doch noch trifft oder auch in einer veränderten Form”, erklärt Freiler die Vorteile dieses Ansatzes.

Die CFO betont den Wert von Transparenz: “Wir wollen gern berichten, wir wollen gerne transparent werden und können hier aber mit weniger Bürokratie und guten Entscheidungen eine gute Grundlage schaffen und auch Vertrauen in uns als Unternehmen schaffen.”

Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell der Zukunft

Trotz der politischen Schwankungen im Bereich Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung bleibt Barbara Freiler überzeugt, dass diese Themen weiterhin von zentraler Bedeutung sein werden. “Ich hoffe, dass sie gekommen sind, um zu bleiben”, erklärt sie und fügt hinzu: “Ich glaube, wichtig ist, dass wir die Nachhaltigkeitsthemen als Geschäftsmodell und als Mehrwert für uns und für die nächste Generation denken.”

Gleichzeitig plädiert sie für eine Vereinfachung der Regularien: “Weniger komplex die Regularien für Bürokratie und Aufwand für unterschiedliche Unternehmen aufbereiten.” Freiler zeigt sich optimistisch, dass hinsichtlich der Entbürokratisierung ein Wendepunkt erreicht ist und ein Umdenken stattfindet.

Innovative Lösungsansätze für die Branche

In ihrem Vortrag auf dem Ghezzo Immobilientag thematisierte Freiler verschiedene Aspekte, wie die Branche effizienter und kostengünstiger werden kann. Das Spektrum reichte von Nachhaltigkeit über Finanzierungszugänge bis hin zu verbesserten Baumethoden und schnelleren Verfahren. Besondere Aufmerksamkeit widmete sie den Potentialen der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz für die Zukunft des Bauens.

Die Handler Group demonstriert durch ihren Ansatz, wie ein traditionsreiches Familienunternehmen durch vorausschauende Anpassungen, solide Finanzierung und innovative Denkansätze auch in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich agieren kann.


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Geschrieben von:

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Immobilien Redaktion
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  • Erschienen am:
    06.06.2025
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Kategorie: Office Talk

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