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Ibizas versteckte Immobilienwelt

Jung oder jung geblieben, unbeschwert und etwas verrückt. So stellt sich Ibiza den Besuchern dar. Der Immobilienmarkt hingegen verhält sich konträr zu diesem Image. Es ist ein reiferer und nachhaltigerer Markt, seine langfristige Stabilität ist seit Jahren bemerkenswert und wird sich auch in den kommenden Jahren kaum verändern.

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Bereits nach der Finanzkrise von 2008 hat die Insel im Vergleich zu anderen Teilen Spaniens und weiten Teilen Europas eine beeindruckende Erholung und einen stetigen Anstieg der Verkäufe und Preise gezeigt. „Ibiza war schon immer ein hochpreisiges Land und wird es auch immer bleiben“, meint Karl Grafoner, Inhaber von SPAINLIVINGS und selbst auf Ibiza tätig. Der Markt ist sogar so nachhaltig, dass ihn selbst Ereignisse wie Brexit und Corona nicht tangieren konnten. Die Transaktionen sind zwar in den letzten zwölf Monaten etwas zurückgegangen, aber das lag eher an den Reisebeschränkungen und an der Verfügbarkeit von Immobilien. „Die jahrzehntelange Stabilität hat damit zu tun, dass Ibiza zu den exklusivsten Regionen in Spanien gehört“, so Peter Marschall, geschäftsführender Gesellschafter von Marschall Real Estate.

Der Beginn des Immobilienbooms

Warum der Markt so einzigartig geblieben ist, hängt mit der weitreichenden Voraussicht in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts zusammen, wie Karl Grafoner erklärt: „Als der Immobilienboom begonnen hat, war man auf Ibiza nicht so verrückt, alles gleich umzuwidmen. Damit wurde eine Verbauung und Zersiedelung vermieden.“ Und auch weiterhin hält man strikt an diesen Vorgaben fest. Karl Grafoner erinnert sich an eine Diskussion bei einer Baugenehmigung: „Die Vertreter der Behörden haben gemeint, wenn das Projekt nicht ihren Vorstellungen entspricht, dann wird es nicht gebaut. ‚Wir brauchen das nicht.‘“ Die Villen und Anlagen, die errichtet werden, müssen daher nicht nur eine hohe Qualität aufweisen, sondern vor allem auch architektonisch zum Baustil der Insel passen. Diese Entwicklungen sind zwar sehr positiv für die Erhaltung und Schönheit von Ibiza, führen aber zu einem Mangel an Projekten. Womit wir wieder bei der Einzigartigkeit des Markts wären.

Ibiza Stadt – der Rummel ist hier am größten

Die teuersten und gesuchtesten Lagen finden sich rund um Ibiza-Stadt und im Südwesten. Auch wenn sich in der Sommersaison hier die Touristenschwärme über die Insel ergießen, kann man sich diesen entziehen. „Um den Rummel kann man einen Bogen machen, man muss es nur wollen“, wie es ein auf Ibiza Ansässiger beschreibt: „Außerhalb der Hotspots ist alles Natur pur und grünes Land, wo man wirklich schön wohnen kann.“ Davon bekommen allerdings die Kurzzeitbesucher nicht viel mit, und viele kommen über Ibiza-Stadt nicht hinaus.

Sommer in Ibiza

Außer vielleicht nach Sant Antoni. Das einst verschlafene Fischerdorf mit seiner großen Bucht ist inzwischen eine der größten Städte der Insel, mit Edeldiskotheken wie der „Amnesia“ und der höchsten Beach-Club-Dichte Ibizas. Im „Café del Mar“, der berühmtesten Sunset-Bar der Insel, warten jeden Abend mehrere hundert Menschen darauf, dass die Sonne im Meer versinkt.

Exklusive Lagen auf der Insel

Den Sonnenuntergang genießen auch die Besitzerinnen und Besitzer, allerdings von ihren eigenen Terrassen – und da meist nicht am Meer. Viel eher ist es das Landesinnere, in das sich die Eigentümer zurückziehen. Man bleibt unter sich und lässt sich nicht gerne in die Karten schauen. Das gilt auch für die Preise. Die gibt es bei den exklusivsten Immobilien nur auf Anfrage. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die „durchschnittlichen Preise für Villen in Toplagen bei zirka 4,8 Millionen Euro liegen und bei Apartments bei rund einer Million“, weiß Peter Marschall. Nach oben gibt es keine Grenzen. Wer trotzdem auf der Insel leben möchte und nicht im höchsten Segment sucht, für den hat Ibiza allerdings auch Einiges zu bieten. In guten Lagen gibt es Häuser ab rund 1,5 Millionen Euro und Apartments ab etwa 500.000 Euro. Wer sich noch weiter vom Trubel weg Richtung Norden begibt, stößt ebenfalls auf eine unglaublich faszinierende Landschaft, wunderbare Immobilien und etwas günstigere Preise. Peter Marschall: „Im Norden findet man sehr schöne rustikale Fincas, und die Preise sind um zirka 20 Prozent niedriger als im Süden.“

Die Insel zieht Klienten aus allen Teilen Europas an. Käufer aus Deutschland, Spanien, den Benelux-Staaten, Italien, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz dominieren den Markt. Eines eint sie aber alle: der Wunsch nach Ruhe, Natur und einer sicheren Investition. Was mit dem Touristenimage der Insel nicht viel zu tun hat.

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  • Erschienen am:
    06.07.2021
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