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Hallo Welt – Die Chatbots kommen

Was im Netz schon gang und gäbe ist, trifft nun auch die Immobilienbranche. Durch die Chatbots-Revolution fangen wir an, uns mit Maschinen zu unterhalten: Welche Wohnung darf’s denn sein?

Was ist ein Chatbot?

Chatbot ist so ähnlich wie Siri am iPhone eine künstliche Person, die mit einem Menschen textbasiert oder gesprochen Konversation betreibt. Das bedeutet im Klartext: Jedem Internetuser werden von einem künstlichen Gegenüber wie bei einem normalen Gespräch in natürlicher Sprache Fragen gestellt, um anschließend passende Antworten und Ergebnisse zu erhalten. Das Endgerät wird dann mittels Sprachassistenz à la Siri bei Apples iPhone die passenden Resultate suchen und präsentieren.

Welche Chancen tun sich mit Chatbots für die Immobilienbranche auf?

Der weltweit erste Immobilien-Chatbot kommt aus Wien, nicht aus dem Silicon Valley. zoomsquare-Gründer Andreas Langegger freut sich: „Wir sind bei unserem Launch im Oktober 2013 mit der Vision angetreten, dass man zoomsquare ,wie im Gespräch mit einem Freund erzählen kann, wie man gerne wohnen möchte, was einem sehr wichtig ist, was noch schön wäre. Also z. B. eine Wohnung, vorzugsweise Altbau, in einem bestimmten Viertel, mit Badewanne und Grünflächen für den Hund–und bitte nicht länger als fünf Minuten von der U-Bahn entfernt.‘“ Dadurch verändert sich die Wohnungssuche im Internet komplett.

Wie kann man den „zoomBot“ vom vielfach ausgezeichneten Wohnungssuche-Start-up zoomsquare ausprobieren?

Einfach am Smartphone den Facebook-Messenger öffnen und nach „zoomBot“ suchen, und los geht’s. Am Computer gibt es zwei Möglichkeiten: entweder auf zoomsquare.de die Messengerfunktion rechts anklicken oder auf www.facebook.com/zoomsquarebot gehen. Der zoomBot ist in Deutschland und Österreich auf Deutsch und Englisch verfügbar.

Der Chatbot läuft aber zusätzlich zu der Immobilien-App von zoomsquare. Also ganz ohne App geht es dann doch nicht.

„Wir stehen mit dieser Betaversion erst am Anfang“, sagt zoomsquare-Gründer Andreas Langegger. „Unser Ziel war es aus mehreren Gründen, frühestmöglich am Markt zu sein. Wir sehen ein riesiges Potenzial in Bots. Fast noch wichtiger aber: Mit jedem einzelnen Suchenden und jeder Anfrage lernt der zoomBot dazu, erkennt Ähnlichkeiten und Zusammenhänge und arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten. Er wird also dank bestimmter Algorithmen und Machine Learning immer besser.“ Eine Whatsapp-Version des zoombots ist ebenfalls bereits in Arbeit.

Die ersten Versuche

Erste rudimentäre Gehversuche für Immosuche-Bots gab es übrigens bereits in Australien (u.a.www.facebook.com/domain.com.au). Wirklich ausgereift waren diese aber bei praktischer Anwendung mangels maschineller Sprachverarbeitung (NLP, Natural Language Processing) und Ansätzen zur künstlichen Intelligenz (AI, Artificial Intelligence) leider noch nicht.

Gewaltige Umwälzungen durch Chatbots

Microsoft-CEO Satya Nadella analysiert die gewaltigen Umwälzungen, die Chatbots demnächst auslösen werden: „Die Nutzung von Computer, Handy und Internet wird sich mit Chatbots für jeden fundamental verändern. Computer werden die menschliche Sprache beherrschen und Lösungen bieten. Die Sprache wird die neue Schnittstelle.“

Vergleichbar sei dieser Megatrend für ihn mit dem Durchbruch von Touchsreens, Smartphones oder Apps. Auch alle anderen Branchenriesen von Facebook bis Google setzen voll auf diese Chatbot-Offensive.

Sexsüchtiger Fanatiker

Aber auch kritische Stimmen wie die von Miriam Meckel, Chefredakteurin der Wirtschaftswoche, sind zu hören. Sie führt in ihrer einleitenden Rede bei den Österreichischen Medientagen 2016 das kritische Beispiel vom Chatbot Tay an.

Am 23. März diesen Jahres erblickte Chatbot Tay von Microsoft das Licht des Internet. Sie begrüßte alle mit „Hallo Welt“. Ein zweiter Satz von ihr war: „Menschen sind supercool.“ Keine 24 Stunden später war Tay zu einem rassistischen und sexsüchtigen Fanatiker geworden. Warum? Der Chatbot hat im Netz von anderen Menschen „gelernt“–frei nach dem Motto: „Je mehr ihr mit mir redet, desto „schlauer“ werde ich.“

Wie geht’s weiter beizoomsquare?

Umgelegt auf die Wohnungssuche im Internet wird dieser Prozess nun in mehreren Schritten vollzogen. Schritt eins ist im Fall von zoomsquare bei der Bot-Betaversion eine Chatfunktion auf Basis des Facebook-Messengers für Handy und Computer. Dort kann man dem zoomBot beliebig viele Fragen stellen und Angaben machen, um seiner Traumwohnung Schritt für Schritt näher zu kommen. In weiteren Ausbauschritten wird der Wohnungssuchende einfach seinem Computer oder Mobiltelefon alles zu seiner Traumwohnung erzählen.

Google für Immobilien

Geld verdient zoomsquarenach eigenen Angaben durch die Aufbereitung von erstmals verfügbaren europaweiten Immobiliendaten und performance-orientiertem Marketing für die Immobilienbranche. Entscheidender Vorteil von zoomsquare gegenüber der Konkurrenz, was einen Markteintritt in anderen Ländern angeht, ist der schnellere und günstigere, weil Sales-unabhängige Start mit Vollangebot an Inseraten auf einem Markt.

Ziel des vielfach ausgezeichneten Start-ups aus Österreich ist es, ein „Google für Immobilien“ zu werden.

Warum der Vergleich?

Wie Google geht zoomsquare durch das Internet und analysiert und indiziert Seiten. Im Fall von zoomsquare wird mit speziellen Algorithmen alles erfasst, was die Charakteristika eines Immobilieninserates aufweist.

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Geschrieben von:

Eva Brunnsteiner

Studienrichtung: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit Kunstgeschichte Forschungsinteressen: Dissertation: Visuelle Kommunikation der Aboriginals Australiens Berufserfahrung: Ich bin selbstständig als PR-Berater.

Interview-Partner:
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  • Erschienen am:
    17.10.2016
  • um:
    12:46
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