--}}
 

Grüße von „Helikopter-Ben“

Die grundsätzlichen Gefahren der Weltwirtschaft sind meiner Ansicht nach auch im Jahr 3 nach der Finanzkrise nicht gebannt. Sie wurden– vereinfacht gesagt– nur schlicht vom privaten Sektor auf die öffentliche Hand übertragen.

Die Investoren haben zur Kenntnis genommen, dass übermäßiges „Leverage“ (Fremdkapital zum Ausgleich aufnehmen, Anm. d. Red.) zu Blasen in bestimmten Vermögensklassen führt. Natürlich freut sich jeder, wenn durch Einsatz von Fremdkapital die Eigenkapitalrendite einer Investition gesteigert werden kann. Das geht jedoch nur so lange gut, wie der Anleger Fremdkapital zu günstigeren Konditionen aufnehmen kann, als die Investition an Rentabilität erzielt. Bei ansteigender Verschuldung können aber auch geringe Anstiege der Fremdkapitalzinsen zum finanziellen Super-GAU führen.

Blick zurück

Der damalige Notenbankchef Alan Greenspan hatte nach dem Ende des Dot.com-Booms die Zinsen auf ein historisch niedriges Niveau gesenkt und somit der Immobilienblase Vorschub geleistet. Anschließend übergab er die Zügel an „Helikopter-Ben“ und verließ die Bühne. Gemeint ist natürlich der derzeitige Fed-Chef Ben Bernanke, der gesagt hat, dass die US-Regierung eine Technologie mit Namen Notenpresse hat, die es ihr erlaubt, so viele US-Dollar wie gewünscht zu drucken, und das ohne zusätzliche Kosten. Milton Friedman hat seinerzeit das Bild des Helikopters, von dem Geld in die Wirtschaft geworfen wird, geprägt. Dies zum Hintergrund, wieso Bernanke in Finanzkreisen seinen markanten Spitznamen erhielt. Im Jahre 2008 standen wir vor einer Liquiditätskrise, nun erleben wir eine Krise der Bonität von Staaten und öffentlichen Körperschaften. Sowohl die USA als auch die Europäische Union sehen sich einer maßlosen Überschuldung ausgesetzt.

Was wird passieren?

Die USA und andere Staaten werden die Leitzinsen tief halten: einerseits, um ihre Haushalte nicht noch mehr zu belasten, andererseits, um die zaghaft anziehende Wirtschaft nicht abzuwürgen. Ich sehe die gerade erfolgte Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank nicht als Beginn massiver Zinserhöhungen. Da die Sparquote in den USA nicht ausreicht, um das Haushaltsdefizit zu finanzieren (im Gegensatz etwa zu Deutschland), sind die USA darauf angewiesen, dass ausländische Investoren US-Rentenpapiere erwerben. Die größten Gläubiger sind China, Japan, die Ölstaaten des Mittleren Ostens, Brasilien, Korea und Russland. Allein China hält über 2 Billionen Dollar an US-Werten, davon fast 1 Billion Dollar in US-Staatspapieren.

Der Euro-Schutzschirm ESM

Mit der Schaffung des ESM wird aus der europäischen Währungsunion eine Transferunion. Die Deutschen haften solidarisch für die fiskalischen Fehler der anderen EU-Länder. Auch die Deutschen sehen sich über die nächsten Jahrzehnte mit steigender Staatsverschuldung und Rekordhaushaltsdefiziten konfrontiert, und das bei abnehmender Bevölkerung, die zudem immer älter wird. Die USA können wenigstens Bevölkerungswachstum verzeichnen. Die US sind in den letzten zehn Jahren um 30 Millionen Einwohner gewachsen. Die USA sind weiterhin die Wirtschaftsmacht Nummer 1. Texas hat die gleiche Wirtschaftsleistung wie Russland, Kalifornien wie Italien und Florida wie die Niederlande.

Inflationsrisiko wird steigen

Ich rechne damit, dass ab 2012 oder spätestens 2013 das Inflationsrisiko in den USA erheblich zunehmen wird. Die Fed hat die Geldmengen-Zügel zur Überwindung der Finanzkrise bewusst gelockert. In den USA liegt der Anteil der Überschussreserven an der Zentralbankgeldmenge inzwischen bei über 50%. Theoretisch könnte das US-Bankensystem die Geldmenge damit auf mehr als das Doppelte ausweiten. Die US-Geldbasis ist innerhalb der letzten paar Jahre förmlich explodiert und das ganze Geld beginnt jetzt bis zum Verbraucher durchzusickern.

Die Rohstoffpreise schießen buchstäblich durch die Decke und es ist unvermeidlich, dass sich diese Preisanstiege schon bald bei den Waren in den Geschäften niederschlagen werden. Der US-Dollar ist bereits beträchtlich abgesackt. Und „Helikopter-Ben“ lässt fleißig weiter die Druckmaschinen laufen. Meiner Ansicht nach stellt sich nicht die Frage, ob die Inflation kommt. Sondern einzig und allein, wann es so weit ist.

11.09.2025

REIWAG erneut als Leitbetrieb Austria zertifiziert – Ein Zeichen nachhaltiger Unternehmensführung

Die erneute Zertifizierung als Leitbetrieb Austria unterstreicht die herausragende Position der REIWAG Facility Services GmbH in der österreichischen Wirtschaftslandschaft. Diese Auszeichnung, die nur an maximal 200 Unternehmen in Österreich vergeben wird, bestätigt einmal mehr den nachhaltigen Unternehmenserfolg und die vorbildliche Unternehmenskultur des Facility-Service-Spezialisten.

08.09.2025

Ländliche Baustrukturen als Ressource gegen urbane Wohnungsengpässe

Die wachsende Wohnungsnot in städtischen Regionen steht in starkem Kontrast zum Gebäudebestand auf dem Land, der vielerorts leer steht. Während in Großstädten viele Menschen hohe Mieten für begrenzten Raum akzeptieren, bleiben in ländlichen Gemeinden ganze Anwesen unbewohnt. Dort verlangt das Unterhalten alter Häuser viel Aufwand, die Immobilien verfallen schleichend und erzeugen hohe Kosten, sowohl finanzieller als auch ökologischer Art. Der Fokus sollte sich daher stärker auf den Umgang mit vorhandener Bausubstanz richten, statt auf immer neue Bauprojekte zu setzen.

Geschrieben von:

Rainer N. Filthaut

Unser Korrespondent aus Florida  ist Gründer und Geschäftsführer der IRC International Reality Corporation in Naples (Florida). Er ist zudem „Certified Commercial Investment Member“ (CCIM) und „Certified International Property Specialist“ (CIPS). Seit 16 Jahren berät er mehrheitlich europäische Investoren bei ihren US-Immobilientransaktionen.www.inter-realty.com

Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    12.05.2011
  • um:
    11:19
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Ausland

Artikel:364

 Es ist wesentlich, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Speziell nach Deutschland, wo zahlreiche österreichische Immobilienunternehmen engagiert sind.
In Artikeln und Interviews mit CEOs von Immobilienunternehmen bringen wir einen umfassenden Marktüberblick, der die aktuelle Immobiliensituation in Deutschland widerspiegelt.
Wir informieren aber nicht nur über die Geschehnisse bei unseren direkten nördlichen Nachbarn, sondern erfassen auch andere Trends in Europa und weltweit. 

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 36/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 24 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3