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Genuss-Design

Wer lacht, hat Freude am Leben. Vor allem in mediterranen Ländern wie Italien oder Spanien gehören die Freude an den schönen Dingen, am Genießen zu elementaren Wesenszügen. „Rituale des Genießens” umschreibt der spanische Designer Jaime Hayon diesen kollektiven Sinn für Schönheit in Südeuropa. Auch Hayon möchte diese Eigenschaft in seiner Arbeit nicht abstreiten.

Jaime Hayon ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass südeuropäische Sinnesfreude überall auf dieser Welt zuhause ist. Von Barcelona aus erregen seine Entwürfe internationales Aufsehen. Seine schöpferischen Aktivitäten reichen von Möbel-, Industrie-, Spielzeug- bis zu Shop-Designs. So hat er nicht nur einige Jahre als Leiter der Designabteilung für die Benetton Group sein Talent bewiesen, sondern auch in den Bereichen Logo- und Layout-Designs oder Store-Konzeptionen für Furore gesorgt. Auf seiner Markenreferenzliste scheinen keine geringeren Namen als Adidas, Coca Cola, Swarovski oder die Schuhmarke Camper auf. „Mediterranen Digital Barock-Stil“ nennt Hayon seine stilistische Ausrichtung. Im Gespräch bestätigt der in Madrid geborene Designer, dass Lebensfreude und Kreativität keine kulturellen Grenzen kennen.

Muss man als Designer Humor besitzen, also alles nicht so ernst nehmen, um Dinge, Produkte, Design verändern und neu gestalten zu können?

Hayon: Ganz grundsätzlich meine ich, dass es nicht nur für Designer sondern für alle Menschen auf dieser Welt sehr wichtig sein sollte, Sinn für Humor zu haben. Humor macht das Leben einfach lebenswerter und besser!

Du bist ein sehr vielseitiger Künstler, kreierst Spielzeug, Möbel, Illustrationen oder Shop-Designs. Ist Vielseitigkeit und ein offener Zugang zu den Dingen grundsätzlich ein Faktor für den Erfolg?

Hayon: Das hängt von der jeweiligen Person ab. Aber es hilft schon sehr, an vielen unterschiedlichen Dingen interessiert zu sein. Vielseitigkeit ist Teil meiner Persönlichkeit. Die Beschäftigung mit unterschiedlichsten Lebens- und Designaspekten ist auch eng mit meiner kreativen Entwicklung verbunden. Es ist einfach sehr bereichernd, sich mit unterschiedlichsten Themen auseinander zu setzen und seinen Horizont laufend zu erweitern. Klar gibt es viele Leute, die sich auf eine Sache konzentrieren können und damit sehr erfolgreich sind. In der kreativen Welt ist dies aber eher schwierig und es besteht die Gefahr, sich mit einem einzelnen Themenbereich gewissermaßen zu isolieren.

Spanien und auch Städte wie Valencia, wo sich euer Büro befindet, sind bekannt für Lebensfreude, gutes Essen, anspruchsvolles Design und Kultur. Woher kommt dieser kollektive spanische Sinn für Ästhetik?

Hayon: Meiner Meinung nach hängt der Sinn für Ästhetik in Spanien oder auch in Italien sehr stark mit dem mediterranen Lebensgefühl und der Lebenseinstellung zusammen. Es ist den Leuten in unseren Breiten einfach ein großes Bedürfnis mit anderen Menschen zusammen zu sein, gemeinsam zu Essen, gemeinsam zu Trinken und die kleinen Rituale des Genusses zu pflegen.

Wie stark trägst du eigentlich die spanische Lebenskultur in dir und wie äußert sich diese in deiner Arbeit?

Hayon: Ich halte keine Siesta, falls dies ein Maßstab sein sollte. Auch fühle ich, dass meine schöpferische Arbeit keiner Nationalität unterliegt und ich immer innerhalb internationaler Parameter arbeite. Dennoch aber ist meine Art, mit anderen Menschen zu kommunizieren, mit ihnen umzugehen, tatsächlich sehr spanisch … und das wiederum lässt sich möglicherweise an den Dingen reflektieren, die ich herstelle. Mit „spanisch“ meine ich beispielsweise stets gesprächig und sehr gefühlsgeladen zu sein. Ebenso genieße ich es, viel Zeit mit Freunden zu verbringen, bei einem guten Glas Wein und einer anregenden Konversation.

Oftmals wird die „Uniformierung“ der Geschäftsstraßen in den Städten beklagt. Überall die gleichen Shops, die gleichen Schaufenster, die gleichen Produkte. Auf der anderen Seite gibt es eine starke Tendenz zur Individualisierung. Wie beurteilst du als Designer diese Entwicklung?

Hayon: Für mich ist die Individualisierung der Schlüssel zum Design. Die Menschen benötigen auf sie zugeschnittene Dinge, bei denen sie fühlen, dass diese Teil ihrer Persönlichkeit sind oder werden. Anonyme, gefühlsleere Objekte sind nicht nur unpersönlich sondern erreichen auch nicht das Herz der Leute. Ich glaube, es wird deshalb zu einer starken Wiederbelebung handgemachter Objekte kommen. Speziell die Handwerkskunst und eine verstärkte Anerkennung der individuellen Persönlichkeit werden – vor allem auch im Hochpreis- und Luxus-Segment – an Bedeutung gewinnen.

Eine grundsätzliche Frage: Glaubst du, wenn die Menschen ihr leben, ihren Alltag mit mehr Humor, mehr Witz nehmen würden, dass wir alle friedvoller und glücklicher wären?

Hayon: Ganz sicher! Da gibt es einige auf dieser Welt, die ein ausgesprochenes Manko an Humor und lachen haben – speziell unsere Politiker! Wenn du das leben selber nicht genießen kannst, wie willst du es dann an jemand anderen vermitteln?

Was inspiriert dich besonders?

Hayon: Mich faszinieren untergegangene Welten, die Natur … Aber es gibt noch viele weitere Bereiche, die mich inspirieren, verführen. Die Gastronomie beispielsweise wurde zu einem sehr inspirierenden Gedanken!

Gibt es ein Design, einen Gegenstand, den du als zeitlos bezeichnen würdest?

Hayon: Ganz klar den Bic-Rasierer.

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Geschrieben von:

Helmut Wolf

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  • Erschienen am:
    02.01.2012
  • um:
    10:17
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