Dass die Deutschen ein Volk von Reisenden sind, sieht man ja, wenn man auf Urlaub ist. Wo auch immer man sich in der Welt befindet, es gibt deutsche Touristinnen und Touristen. Sie bleiben für ein paar Tage oder Wochen, dann reisen sie wieder ab Aber das gilt nicht immer und nicht für alle.
Die Deutschen sind bekannt dafür, dass sie Zweitwohnsitze lieben. Keine Frage, wer aus dem hohen Norden kommt, der hat es gerne etwas wärmer. Ich erinnere mich an eine Zeit, da war in den 70er-Jahren in Österreich noch das Waldviertel oder das Burgenland DAS Zweitwohnsitzgebiet, während sich die Deutschen in die südlichen Gefilde aufmachten und jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen unterwegs waren. Sehr viele in Spanien. Daran hat sich nicht viel verändert, wie eine Studie jetzt zeigt. DAHLER & COMPANY hat eine Untersuchung zum Thema Zweitwohnsitz und Ferienimmobilien unter 2.500 deutschen Vermögensmillionären durchgeführt und unter anderem die Frage gestellt, welche Destinationen am beliebtesten seien.
Mit 17,5 Prozent der Befragten bleibt Spanien weiterhin das beliebteste Land für Zweitwohnsitze. Wobei sich auch hier das Interesse aufteilt in 9,6 % Balearen und 8,1 % Festland. An zweiter Stelle folgt die Schweiz (15 %) vor Italien (12,2 %), und auf dem vierten Platz landet Österreich. Bei Familien mit Kindern ist ein Zweitwohnsitz in Österreich noch etwas beliebter (12,5 %) als in kinderlosen Haushalten (7,7 %). „Neben der hohen Lebensqualität sind dabei für viele Immobiliensuchende die einfache Verständigung und geografische Nähe entscheidende Kriterien“, heißt es in der Studie. Wobei sich über die einfache Verständigung diskutieren lässt. Zumindest in geschriebener Form gibt es wenig Sprachbarrieren, wenn es nicht gerade die Speisekarte im Restaurant ist.
Das Thema Sprache lässt sich sogar anhand des Antwortverhaltens, aufgeteilt nach Regionen, belegen: Im Süden von Deutschland wurde die Antwort Österreich am häufigsten genannt. Prozentuell gesehen am meisten im Berchtesgadener Land (36,2 %), gefolgt von Miesbach (22,2 %) und Rosenheim (21,5 %), und sehr oft auch in der bayrischen Landeshauptstadt München (19,9 %). Je weiter gen Norden, desto mehr wird die Sprache wohl als Hürde betrachtet, wobei … nun, je weiter nördlich, desto größer ist auch das Bedürfnis nach richtig Sonne und Sommer. Ein interessanter Aspekt ist im Übrigen südlich von Berlin festzustellen. In den Landkreisen Dahme-Spreewald (29,1 %), Oberspreewald-Lausitz (28,2 %) und Spree-Neiße (26,8 %) begeistern sich die Befragten ebenfalls in besonderem Maße für einen Zweitwohnsitz im „südlichen“ Österreich.