Es wird wohl heuer ein „außergewöhnlich normales Branchentreffen“ werden, wenn vom 4. bis 6. Oktober wieder die EXPO REAL in München stattfindet. Österreich ist bei den Ausstellern wieder unter den Top 3. Direkt beim Eingang WEST findet sich der Stand von CBRE – zwar kein österreichisches Unternehmen, aber mit starker österreichischer Beteiligung. Man läuft also quasi hinein. Georg Fichtinger, Senior Director, Head of Investment Properties: „Man trifft uns am CBRE-Stand A1.210 und dort, wo unsere Kunden sind.“ Das Wiedersehen mit „denen, die wir schon länger nicht persönlich gesehen haben“, steht im Vordergrund.
Über wen man sich bei CBRE am meisten freuen würde? Gerade in diesen herausfordernden Zeiten freut sich Georg Fichtinger besonders auf jene Messebesucher, die am Stand der CBRE vorbeischauen und „mit denen man auch zumindest etwas lachen kann“.
Die beruflichen Themenschwerpunkte, die für ihn Vorrang haben, sind folgende:
Wie geht es mit den Zinsen und der Renditeentwicklung weiter?
Welche Assetklassen werden von den aktuellen Entwicklungen stärker betroffen sein?
Was erwarten Investoren aktuell bzw. was wird gesucht?
Ein Thema auf dem Stand wird sicherlich der Strukturwandel im europäischen Bankensektor sein. Dazu gab es im August von CBRE eine aktuelle Untersuchung des traditionellen Filialbankgeschäfts in Deutschland. Die Entwicklung der abnehmenden Filialdichte bei einem gleichzeitigen Zuwachs beim Onlinebanking lässt sich demnach in ganz Europa beobachten. Besonders in den nordischen Ländern sei der Wandel deutlich fortgeschritten. Die Dichte des Filialnetzes ist dort bereits sehr viel geringer als in Deutschland. In nordeuropäischen Staaten wie Dänemark, Finnland und Schweden stehen mittlerweile weniger als zwei Filialen pro 10.000 Einwohner zur Verfügung, während es in Deutschland aktuell noch fast drei Filialen sind. In Österreich sei der Trend ähnlich wie in Europa, allerdings ist das Netz mit 3,8 Filialen pro 10.000 Einwohner noch dichter als etwa in Deutschland und in den meisten europäischen Ländern.
Auf der einen Seite stellt sich damit die Frage nach der Gestaltung der verbleibenden Niederlassungen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage nach der Weiternutzung der aufgegebenen Filialen, die wieder auf den Markt kommen. Festzuhalten ist, dass es sich bei den Filialen um Immobilien handelt, die sich überwiegend im Zentrum einer Stadt befinden, unabhängig von der Einwohnerzahl. Gebäudeart und -größe sind dabei nicht einheitlich, sondern reichen von Teilflächen eines Gebäudes über hochwertig modernisierte Prachtbauten bis hin zu einfach gehaltenen ländlichen Bankfilialen im Achtziger-Jahre-Chic.
Der Trend geht laut Bericht zu weniger, aber größeren und stärker vertriebsorientierten Bankfilialen. Für die anderen gebe es diverse Umnutzungsoptionen: Neben klassischen Nachnutzungen als Büro, Einzelhandelsfläche oder gar Wohnraum werden auch Lösungen wie Schließfächer, Self-Storage, Pop-up-Stores, Co-Working, Dark Kitchen (Online-Essensdienste ohne Präsenzrestaurant) oder Dark Stores, Gesundheitseinrichtungen, Kindertagesstätten bzw. Indoor Farming (Obst- und Gemüseanbau mit kurzen Lieferwegen) ins Auge gefasst.
Viele spannende Themen für die Expo.