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EXPO REAL aus deutscher Sicht: Die Zuversicht in der Immobilienbranche wächst

Wenngleich die Zahl der Aussteller und die Anzahl der Besucher rückläufig gewesen sein sollen, war der Andrang auf die Messe in einzelnen Hallen groß. Nach den Krisenjahren kam die Immobilienbranche zum dritten Mal zusammen. Auch wenn nicht alle Erwartungen der Immobilienprofis eingetreten sind, scheint die Zuversicht gestiegen zu sein, darauf deuten auch die Berichte der Maklerhäuser zum dritten Quartal in dieser Woche hin. Aber ist die EXPO REAL noch ein Spiegelbild des Marktes, und wird sie ihrer Funktion als Austausch- und Diskussionsplattform noch gerecht?

© Messe München

Immobilienfinanzierung weiter herausfordernd

Trotz der gesunkenen Kreditzinsen sei die Situation für die Immobilienfinanzierung herausfordernd. Nach wie vor verunsichern Insolvenzen und Abwertungen die Branche – mit der Folge, dass die Banken bei der Finanzierung sehr zurückhaltend sind, war bei der Paneldiskussion von RUECKERCONSULT zu erfahren. Auch Prolongationen seien langwieriger und schwieriger. Trotzdem habe inzwischen eine gewisse Gewöhnung an die veränderten Rahmenbedingungen eingesetzt, und es gebe mehr Transaktionen – aber längst nicht in allen Assetklassen. Diskutiert wurde neben Preisen, Zinsen, Insolvenzwelle und Prolongationen auch die Frage, was Banken aktuell finanzieren. Kreditnehmer und finanzierende Banken stehen vor einer gemeinsamen Herausforderung. Gesunder Realismus und Kundennähe würden nicht die Probleme lösen, aber die notwendige gemeinsame Basis schaffen, sagte Heiko Maß, Panelteilnehmer und Abteilungsleiter für Immobilienkunden Inland und gewerbliche Investments bei der LBBW. Demgegenüber erläuterte Michael Peter, Founder der P&P Group, Rivus Capital, dass die Banken wieder auf dem Markt aktiv würden. Sie konzentrierten sich aber auf Qualitätsprojekte, was wiederum ein wichtiges Signal sei und der Branche deutlichen Auftrieb verleihe. Zudem betonte Peter, dass im Vergleich zum Vorjahr ernsthafte Vertragsverhandlungen stattfanden und es zu Vertragsabschlüssen gekommen sei. 

Wie wird der deutsche Markt eingeschätzt?

Auch keine eindeutige Klarheit bestand bei der Frage, was internationale Investoren (in Deutschland) wollen, beim Panel „Der deutsche Markt – eine internationale Perspektive“. Dort wurde erörtert, wie global agierende Investoren aktuell den deutschen Immobilienmarkt einordnen. Dabei scheinen Investoren aus Übersee dem deutschen Markt gegenüber aufgeschlossen zu sein. So würden japanische institutionelle Anleger durchaus Interesse an Deutschland zeigen. Denn im Vergleich zu ihrem Heimatmarkt könne Deutschland mit höheren Renditen als in Japan punkten. Gleichzeitig seien sie mit den fundamentalen Rahmenbedingungen vertraut, weil sie diese (Stabilität und Demografie) auch aus ihrem Heimatmarkt kennen. Obwohl sich das Interesse vieler internationaler Investoren an deutschen Wohnimmobilien zu verstärken scheint, bevorzugten sie andere Staaten aus der EU, was unter anderem mit aktuell verbesserten Renditeerwartungen zusammenhänge. In welche Märkte wollen sie aber investieren, wenn Deutschland  – außer bei Wohnimmobilien – nicht mehr so attraktiv ist?

Wohnungsmarkt zeigt Zeichen einer Erholung

Unterdessen haben sich die Aktivitäten auf dem deutschen Wohninvestmentmarkt im dritten Quartal 2024 weiter verbessert. Mit rund 2,78 Milliarden Euro wurde der Wert des Vorquartals (2,6 Milliarden Euro) übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1,4 Milliarden Euro) steht sogar eine Verdopplung des Transaktionsvolumens zu Buche, heißt es bei JLL Germany. 

Stehen somit die Zeichen wieder auf Wachstum? Mitnichten, wem man Dirk Wohltorf, Präsident des IVD Bundesverband, zuhört. Von der Politik werden jetzt Entscheidungen erwartet, die wieder mehr Menschen ermöglichen, Wohneigentum zu bilden. Was jetzt geschehen muss, machte Wohltorf gemeinsam mit Vertretern der anderen immobilienwirtschaftlichen Verbände in verschiedenen gut besuchten Gesprächsrunden deutlich. Dazu waren auch Bauministerin Klara Geywitz und weitere Ehrengäste auf die Messe gekommen. Wenngleich sich die Immobilienpreise und das Zinsniveau stabilisiert haben, sollte der Staat Impulse geben, wie den Verzicht auf die Grunderwerbssteuer fürs Eigenheim und vereinfachte Bauregeln, um der anhaltenden Verunsicherung bei potenziellen Bauherren und Käufern entgegenzuwirken. 

Vonovia will wieder mehr bauen

Dass vor dem Hintergrund des Wohnraummangels kürzere Planungen und schnellere Genehmigungen nötig sind, betonte auch Rolf Buch, ZIA-Vizepräsident und Vorstandsvorsitzender bei Vonovia, und führte weiter aus, dass „Vonovia wieder stärker bauen werde“. Zugleich aber warnte er vor übermäßigen Erwartungen. Die Branche müsse sich „abschminken“, noch viel von Förderung zu erwarten. Zudem äußerte sich Buch vor allem zum Mietrecht sehr kritisch: „Das Mietrecht versagt in Deutschland komplett“, so der Vonovia-CEO. 

Was mit seriellem Bauen zu bewegen ist und wie der Prozess angekurbelt werden kann, machte Jan-Hendrik Goldbeck (ZIA-Vizepräsident und Managing Director bei GOLDBECK) deutlich. Dabei gehe es ihm vor allem „um Bewusstseinswerdung“. Planen und bauen sei schon ab 2.000 Euro möglich, betonte Goldbeck. Ein großes Manko seien jedoch die fehlenden Grundstücke. Er hält sogar noch einen Extraschub für möglich, wenn der Gebäudetyp E gut umgesetzt wird. 

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Stimmung auf der Messe zwar gemischt, aber besser war als im letzten Jahr. Während Investments in Wohn- und Industrieimmobilien wieder getätigt werden, sei das Interesse bei Büros weiterhin mau, erläuterte Sven Carstensen, Vorstand bei bulwiengesa. Hinzu komme, dass Neubau-Developments wegen Basel IV noch schwieriger zu finanzieren sein werden, so Carstensen. 

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Geschrieben von:

Karl-Heinz Goedeckemeyer

Karl-Heinz Goedeckemeyer ist Real Estate Investment Analyst und Freier Autor in Frankfurt am Main.

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  • Erschienen am:
    14.10.2024
  • um:
    06:00
  • Lesezeit:
    4 min
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