Besonders die stabile Zinssituation und die allmähliche Entspannung am Kreditmarkt haben die Kaufbereitschaft wiederbelebt. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichneten nahezu alle Bundesländer und Stadtregionen eine steigende Transaktionsaktivität – angeführt vom Segment der Eigentumswohnungen (ETW), das sich als zentraler Wachstumstreiber zeigt.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Engel & Völkers in Österreich rund 32.000 Verkäufe (+ 21 Prozent) sowie ein Transaktionsvolumen von rund 10,3 Mrd. EUR im Bereich der ETW – ein Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser (EFH/ ZFH) werden 17.400 Verkäufe und ein Transaktionsvolumen von etwa 6,6 Mrd. EUR prognostiziert. Das entspricht einer Steigerung von rund 8 Prozent. „2025 ist das Jahr, in dem der österreichische Wohnimmobilienmarkt wieder Fuß fasst“, erklärt Till-Fabian Zalewski, CEO von Engel & Völkers D-A-CH. „Die Zinsstabilität schafft Planungssicherheit, was zu einer spürbaren Belebung der Nachfrage führt – besonders im Eigentumswohnungssegment.“
Die Preisentwicklung zeigt sich ebenso positiv: ETW lagen im dritten Quartal im Durchschnitt 8,4 Prozent über dem Vorjahreswert, während die Preise für Häuser sogar um 12,3 Prozent zulegten. Besonders im 1. Quartal dieses Jahres sorgte die Zinsstabilität für eine starke Nachfragebelebung, bevor sich das Preiswachstum im Jahresverlauf moderat einpendelte. „Die KIM-Verordnung ist zwar ausgelaufen, doch behalten viele Finanzinstitute weiterhin strikte Vergaberegelungen bei. Nach der Stabilisierung von Zinsen und Markt besteht nun bei vielen Marktakteur:innen die Hoffnung, dass Banken ihre Finanzierungsbereitschaft wieder schrittweise erhöhen werden,“ so Zalewski.
Ein wesentlicher Preistreiber bleibt der fehlende Neubau. Mit nur 51.500 Baubewilligungen im Jahr 2024 ist eine rasche Entspannung der Situation nicht zu erwarten. Besonders in stark nachgefragten Städten wie Wien, Innsbruck oder Salzburg wird der strukturelle Wohnungsmangel die Preisentwicklung weiterhin beeinflussen.
„Nach einer Phase der Konsolidierung sehen wir 2025 als Jahr der Trendwende am österreichischen Immobilienmarkt“, betont Zalewski. „Die stabile Zinssituation schafft Planungssicherheit, wodurch Käufer:innen wieder Vertrauen fassen. Für 2026 erwarten wir eine Fortsetzung dieser Entwicklung – mit weiter steigenden Transaktionszahlen und einer moderaten Preissteigerung, insbesondere in Regionen mit hohem Neubaubedarf.“
Wien: Starke Erholung und dynamische Entwicklung in der Bundeshauptstadt
Auch Wien erlebt 2025 eine klare Marktbelebung. Die Handelsaktivität nimmt deutlich zu und die Bundeshauptstadt knüpft wieder an ihr starkes Vorkrisenniveau an. So erwarten die Expert:innen von Engel & Völkers im Segment der Eigentumswohnungen bis zum Jahresende ein Transaktionsvolumen von rund 3,9 Mrd. EUR (+33 Prozent) und über 10.000 getätigte Verkäufe (+30 Prozent). Der mittlere Verkaufspreis lag hier im 3. Quartal bei 6.361 EUR/m², was einem Anstieg von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
„Wien erlebt aktuell ein spürbares Comeback. Die Nachfrage ist zurück, und die Käufer:innen setzen wieder verstärkt auf Qualitätsimmobilien in urbaner Lage. Die Verlässlichkeit des Wiener Marktes und die hohe Lebensqualität bleiben entscheidende Kaufargumente“, sagt Roland Schatz, Head of Sales Engel & Völkers Wien. Auch im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser wird eine positive Entwicklung erwartet: +8,6 Prozent auf rund 650 Mio. EUR Transaktionsvolumen, bei einem Preisplus von 25,6 Prozent auf durchschnittlich 866.000 EUR.
Wie schon in den Jahren zuvor zeigen sich weiterhin lagespezifische Unterschiede. „Besonders gefragt sind Immobilien innerhalb des Gürtels sowie in grünen Lagen wie Hietzing oder Döbling, wo hohe Lebensqualität und gewachsene Infrastruktur auf stabile Wertentwicklung treffen. Gleichzeitig gewinnen energieeffiziente und sanierte Objekte stark an Bedeutung – Käufer:innen achten zunehmend auf nachhaltige Ausstattung und niedrige Betriebskosten“, so Schatz.
Kaufbereitschaft und Transaktionen steigen in Niederösterreich deutlich
Der niederösterreichische Immobilienmarkt zeigt 2025 eine spürbare Belebung der Kaufbereitschaft und steigende Transaktionszahlen in nahezu allen Segmenten. Das Transaktionsvolumen dürfte mit rund 2,8 Mrd. EUR um 23 Prozent über dem Vorjahr liegen. Den größten Anteil haben Eigentumswohnungen (48 Prozent), gefolgt von Einfamilienhäusern mit 40 Prozent. Auch preislich zeigt sich der Markt stabil bis leicht steigend: Eigentumswohnungen liegen 2025 im Schnitt bei 231.000 EUR (+4 Prozent), Einfamilienhäuser bei 315.000 Euro (+2,6 Prozent) und Doppelhaushälften bei 455.000 EUR (+1,79 Prozent). Reihenhäuser bleiben mit 372.000 EUR weitgehend stabil. Die Quadratmeterpreise legten bei Eigentumswohnungen im Jahresvergleich um 2,1 Prozent auf 3.686 EUR zu, während sie bei Doppelhaushälften (+5,5 Prozent auf 3.874 EUR/m²) und Reihenhäusern (+6,5 Prozent auf 3.626 EUR/m²) stärker anzogen.
„Im Wiener Umland zeigt sich die Nachfrage weiterhin besonders robust. Eigentumswohnungen verzeichneten bis Ende des dritten Quartals 2025 einen Preisanstieg von 8,4 Prozent auf 4.319 EUR/m², während Einfamilienhäuser mit durchschnittlich 3.832 EUR/m² leicht rückläufig waren (-8,3 Prozent)“, erklärt Gerhard Holnsteiner, Geschäftsführer von Engel & Völkers Korneuburg.
„Niederösterreich profitiert klar von der Nähe zu Wien – vor allem das Umland zieht verstärkt Käufer:innen an, die urbanen Komfort mit mehr Platz und Lebensqualität verbinden möchten. Die stabile Preisentwicklung und das wachsende Vertrauen in Immobilien als Anlageform zeigen, dass der Markt wieder in Bewegung ist. Wir erwarten, dass sich dieser Trend für 2026 weiter fortsetzt“, betont Livia Beirer, Geschäftsführerin von Engel & Völkers Baden & Mödling.
Zwischen Bodensee und Bergpanorama: Vorarlberger Immobilienmarkt setzt auf Stabilität
Der Immobilienmarkt des westlichsten Bundeslandes Vorarlberg befindet sich 2025 in einer intakten Erholungsphase mit spürbar steigender Marktaktivität. So wird das Transaktionsvolumen auf rund 800 Mio. EUR für Eigentumswohnungen und 450 Mio. EUR für Ein- und Zweifamilienhäuser geschätzt. Gleichzeitig legen die Transaktionszahlen 2025 um rund 20 Prozent bzw. 14 Prozent zu – so die Prognose.
Auch die Durchschnittspreise für Eigentumswohnungen stiegen moderat um 5 Prozent auf durchschnittlich 5.420 EUR/m² an, in Bregenz auf 4.500 EUR/m². Im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser zeigen sich hingegen leichte Rückgänge – in Bregenz beispielsweise um 19 Prozent auf 633.419 EUR bzw. 815.00 EUR in Q3.
„Der Vorarlberger Markt zeigt sich robust und geprägt von stabiler Nachfrage – insbesondere in den begehrten Lagen rund um den Bodensee“, erklärt Richard Jennewein, Geschäftsführer Engel & Völkers Vorarlberg. „Nach Jahren starker Preissteigerungen sehen wir nun eine gesunde Marktberuhigung, die 2026 in eine stabile Wachstumsphase übergehen dürfte. Wir gehen insgesamt von einem moderaten Wachstum in den Hotspots Bregenz, Dornbirn, Arlberg, Montafon/Bludenz und Feldkirch aus. Besonders gefragt sind Immobilien mit Zweitwohnsitzwidmung, See- oder Bergblick sowie energetisch und architektonisch hochwertig gestaltete Objekte,“ ergänzt Jennewein.
Tirol: Marktbelebung auf breiter Basis – Innsbruck mit Spitzenwerten
Der Tiroler Immobilienmarkt zeigt sich 2025 deutlich erholt. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Transaktionszahlen in beiden Segmenten spürbar zu – bei Eigentumswohnungen um rund 10 Prozent, bei Ein- und Zweifamilienhäusern sogar um etwa 15 Prozent. Besonders in der Landeshauptstadt Innsbruck war die Dynamik bemerkenswert: Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen hier von Q3 2024 auf Q3 2025 um rund 15 Prozent – das ist der höchste Wert unter allen österreichischen Großstädten.
„Innsbruck verzeichnet derzeit eine starke Marktbelebung – sowohl in der Anzahl als auch im Volumen der Transaktionen. Wir konnten 2025 die besten Ergebnisse unserer Unternehmensgeschichte feiern“, erklärt Florian Hofer, Geschäftsführer Engel & Völkers Alpenregion Tirol & Zell am See. Neben dem höchsten Verkauf des Jahres erzielte das Innsbrucker Team rund 50 Prozent mehr Abschlüsse als im Vorjahr. Auch die touristisch geprägten Regionen wie der Bezirk Kitzbühel, Seefeld, St. Anton und Zell am See zeigen sich deutlich stabilisiert. „Bei realistisch bewerteten Immobilien sinkt die Vermarktungszeit spürbar – die Nachfrage ist wieder da“, so Hofer.
Herausfordernd bleibt hingegen der Bereich der Neubauten: Aufgrund hoher Gestehungskosten und geringer Preisflexibilität herrscht hier weiterhin Zurückhaltung. Gebrauchte Immobilien sind im Vorteil, da Eigentümer:innen bei der Preisfindung oftmals flexibler und realistischer agieren. Insgesamt zeigt der Tiroler Markt 2025 einen klaren Anstieg gegenüber den Jahren 2023 und 2024 – das Vorkrisenniveau von 2022 wurde jedoch noch nicht wieder erreicht.
Salzburg: Stabilisierung auf hohem Niveau
Derzeit lässt sich auf dem Salzburger Immobilienmarkt eine neue Marktentwicklung beobachten, in der ein vielschichtiges Immobilienangebot auf eine steigende Nachfrage über alle Preiskategorien trifft. Aktuell zeigt der Markt eine solide Rückkehr der Akteure und eine spürbare Belebung der Handelsaktivität. Das Transaktionsvolumen im Segment der Eigentumswohnungen steigt voraussichtlich um rund 24 Prozent auf knapp eine Milliarde EUR, während im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser eine stabile Entwicklung erwartet wird – mit einem Volumen von rund 500 Mio. EUR. Die Zahl der Transaktionen legt um 18 Prozent bei Eigentumswohnungen und um 8 Prozent bei Eigenheimen zu.
„Nach zwei verhaltenen Jahren sehen wir in Salzburg wieder mehr Bewegung am Markt – sowohl Käufer:innen als auch Verkäufer:innen treten wieder aktiver auf. Das Vertrauen in den Immobilienstandort Salzburg ist zurück“, erklärt Mark Hüsges, Geschäftsführer von Engel & Völkers Salzburg.
Auch die Preisentwicklung zeigt sich stabil bis leicht steigend: Eigentumswohnungen legten im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent im gesamten Bundesland und um 5 Prozent in der Stadt Salzburg zu – auf durchschnittlich 6.048 EUR/m² bzw. 6.469 EUR/m². Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser blieben im Landesdurchschnitt mit 644.000 Euro konstant, in der Mozart-Stadt stabilisierten sie sich auf sehr hohem Niveau bei rund 1,06 Mio. EUR. Für das kommende Jahr geht Engel & Völkers von einer deutlichen Marktbelebung aus.
Auch die Region Salzkammergut bietet aktuell eine hervorragende Basis für langfristige Investitionsentscheidungen. „Hochkarätige Liegenschaften – teils in direkter Seelage – stehen vor einem Eigentümer:innenwechsel. Bemerkenswert ist dabei die Preisstabilität auch während der Krisenjahre“, schließt Hüsges ab.
Starker Aufschwung am steirischen Immobilienmarkt
Das laufende Jahr ist in der Steiermark geprägt von einer besonders deutlichen Markterholung. Nach einem schwachen Vorjahr nahm die Handelsaktivität vor allem in den ersten Monaten des Jahres deutlich zu. „Wir sehen eine besonders starke Belebung des Marktes – die Steiermark hat im österreichweiten Vergleich eines der kräftigsten Comebacks hingelegt“, erklärt Jurica Puljic, Geschäftsführer von Engel & Völkers Steiermark.
Im Segment der Eigentumswohnungen stieg das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich um über 50 Prozent, während der Anstieg bei Ein- und Zweifamilienhäusern sogar um die 150 Prozent beträgt. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Engel & Völkers mit einer weiteren Normalisierung der Entwicklung und einem Transaktionsvolumen von rund 850 Mio. EUR im Bereich der ETW (+35,1 Prozent) sowie rund 650 Mio. EUR bei EFH/ZFH (+34,6 Prozent).
Auch die Preise entwickelten sich positiv: In der gesamten Steiermark stiegen die durchschnittlichen Verkaufspreise für Eigentumswohnungen bis zum dritten Quartal auf knapp 3.500 EUR/m² (+8,6 Prozent), in Graz sogar um 10 Prozent auf 3.788 EUR/m². Die Preise für Eigenheime stiegen landesweit um 5,7 Prozent auf durchschnittlich 305.000 EUR an, während in der Landeshauptstadt eine besonders deutliche Steigerung von 22,1 Prozent auf 620.000 EUR zu verzeichnen ist.
Für 2026 erwartet Engel & Völkers Steiermark eine anhaltende Marktbelebung, getragen von einer stabilen Preisentwicklung und einer fortschreitenden Verknappung des Angebots. In weniger gefragten Lagen dürfte die Phase leichter Preisrückgänge auslaufen, während in Graz und Umgebung aufgrund des Rückgangs bei Neubaufertigstellungen ein moderater Anstieg der Kauf- und Mietpreise zu erwarten ist. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum wird diese Entwicklung zusätzlich stützen.