Viel Geld aus dem Mittleren Osten
Abu Dhabi gilt als der größte institutionelle Immobilieninvestor der Welt. Wie das Fachmagazin „Private Equity Real Estate“ in seinem Global-Investor-30-Ranking ermittelt, ist der Staatsfonds des Emirates Abu Dhabi „Adia“ weltweit in Immobilien investiert. „Aida“ soll aktuell ein Fondsvermögen von rund 31,35 Milliarden US-Dollar halten, verteilt auf Private-Equity-Immobilienfonds, Joint Ventures und Direktanlagen. „Aida“ ist praktisch eine Ausnahme, denn prinzipiell dominieren Pensionsfonds aus den USA, Kanada und den Niederlanden die Liste der Top 30. An zweiter Stelle des Rankings der größten Investoren folgt auch schon der niederländischen Stichting Pensionsfonds ABP (29,5 Milliarden USD). Auf Platz fünf liegt mit der Allianz der einzige deutsche Vertreter unter den Top 30 mit 25,5 Milliarden US-Dollar.
Die größte Fehlplanung der Welt
Es sollte das größte und erfolgreichste Einkaufszentrum der Welt werden und ist letztendlich genau das Gegenteil. Als eine der größten Fehlplanungen in der Welt wird wohl die South China Mall nördlich von Hongkong in Dongguan in die Geschichte eingehen beziehungsweise ist es schon. Sie wurde im Jahr 2005 eröffnet und verfügt über Themenparks, eine Achterbahn und einen Nachbau des Arc de Triomphe. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf rund 1,1 Milliarden Euro. Sie ist die größte Einkaufsmall der Welt und hat über 700.000 Quadratmeter und 1.500 Geschäfte. Mit einer Kundenfrequenz von 70.000 Menschen wurde gerechnet– alleine, sie kamen nicht. Nicht einmal ein Bruchteil. Das Einkaufszentrum leidet seit seiner Eröffnung unter extremem Kundenmangel und einer daraus resultierenden hohen Leerstandsquote von unglaublichen 95%. Damit gilt die Mall als Geistermall und nur wenige Kunden verirren sich hierher, denn richtiges Shopping-Feeling kommt in einem leeren Einkaufszentrum nicht auf. Man darf gespannt sein, wie die Verantwortlichen die Situation meistern.
London mehrheitlich in ausländischer Hand
Der Investmentmarkt London hat seit jeher Investoren aus aller Herren Länder angezogen. In den Jahren 2007 bis 2011 wechselten in London Büroflächen im Wert von etwa 72 Milliarden Euro die Besitzer. Dieser Wert liegt höher als in jeder anderen Stadt der Welt, New York eingeschlossen. Die Investitionen auf der Insel konzentrieren sich derzeit stark auf die Hauptstadt, während der Rest des Landes– aufgrund der schlechten Wirtschaftsaussichten– links liegen gelassen wird. Daher befindet sich seit Kurzem der Londoner Finanzbezirk City erstmals in der Geschichte mehrheitlich in ausländischem Besitz. Seit dem Jahr 1980 hat sich der Anteil ausländischer Eigentümer von knapp 10% auf nunmehr über 52% erhöht. Der größte Anteil der Büroflächen befindet sich übrigens mit etwa 16% in deutscher Hand. Der Anteil der deutschen Investitionen ist in den vergangenen Jahren auch am deutlichsten gewachsen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die USA sowie dahinter die Staaten des Mittleren Ostens.
Größtes privates Immobilienprojekt der Welt
Songdo City, auch genannt Songdo New City, ist eine seit 2003 entstehende Planstadt als Teil der Millionenstadt Incheon in Südkorea. Das Areal liegt etwa 40 Kilometer südwestlich vom Zentrum der Hauptstadt Seoul. Auf einer im südlichen Incheon im Stadtteil Yeonsu-gu dem Wattenmeer abgerungenen Polderfläche von sechs Quadratkilometern wird in drei Bauphasen bis zirka 2020 der Songdu International Business District (Songdo IBD) gebaut. Die mit einem veranschlagten Gesamtvolumen von 35 Milliarden US-Dollar komplett privat zu finanzierende Urbanisation ist ausgelegt für eine Wohnbevölkerung von 75.000 Menschen und Arbeitsplätze für 300.000 Pendler. Mit 3,2 Millionen Quadratmeter Wohnflächen und 4,6 Millionen Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen wird die Stadt so groß wie die City von Boston. 45.000 Menschen leben bereits in der Stadt. Die südkoreanische Retortenstadt soll das Vorbild für Metropolen der Zukunft sein, denn alle Gebäude erfüllen den Ökostandard LEED und 40% der Stadtflächen werden begrünt sein. Songdo City ist aber auch das derzeit größte private Immobilienprojekt der Welt. Hinter der neuen Stadt steht Stan Gale, ein Immobilienentwickler aus New Jersey.
Von Eigentum zur Miete
Auf dem US-amerikanischen Häusermarkt entwickeln sich derzeit ganz neue „Geschäftsmodelle“: Private-Equity-Firmen kaufen zwangsgeräumte Häuser auf, um sie in Mietwohnungen umzuwandeln. Die Firmen spekulierten nämlich darauf, dass die Häuserpreise ansteigen, wenn sich die US-Wirtschaft erholt und die Immobilien dann gewinnbringend zu verkaufen sind. Die kalifornischen Investmentgesellschaften GI Partners und Oaktree Capital Management zum Beispiel kündigten an, rund 500 Millionen Dollar in zwangsgeräumte Häuser zu investieren. Morgan Stanley schätzt, dass die Zahl dieser Häuser in den nächsten vier Jahren von rund 2,2 Millionen auf 7,5 Millionen anwachsen werden– mit einem Gesamtwert von rund 1.000 Milliarden Dollar. Die Umwandlung zwangsgeräumter Häuser in Mietwohnungen wird von der amerikanischen Regierung unterstützt, da sie damit den US-Immobilienmarkt stärken will.