Während die Stadt Wien ihre Gebühren und Abgaben erhöht, sich eine Sonderdividende ihres Energieanbieters gönnt und die staatlichen Netzbetreiber satte Preisaufschläge verlangen, macht die Politik den privaten Sektor für die hohe Inflation verantwortlich. Preiseingriffe im Lebensmittelhandel stehen im Raum, im Mietsegment konnte bereits der Vollzug vermeldet werden. Dabei zählen weder Lebensmittel noch das Wohnen zu den großen Preistreibern, im Gegensatz zu den staatlichen Energieversorgern. Mieten sind hingegen bereits vor dem verschärften Preiseingriff so leistbar wie kaum wo in der industrialisierten Welt, wie in Österreich, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Österreich gehört zu den wenigen Ländern, wo die Mieten für die Haushalte in der Mitte der Gesellschaft weniger als 20 Prozent des Einkommens ausmachen. „Den Markt noch weiter zu drangsalieren, droht dies zu ändern“, meint Agenda Austria-Ökonom Hanno Lorenz. Schon heute ist die Rendite unterdurchschnittlich hoch. Zusätzliche Regulierung wird Neubauprojekten und damit an günstigen Wohnraum für die Zukunft verhindern. „Bei einer Staatsquote von weit über 50 Prozent ist der Staat nicht die Lösung für die Stagflation, er ist Teil des Problems“, so Lorenz.