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von Elke Tonscheidt

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Die Gier nach Geld bleibt

25.Feb.2013

4 Minuten

Dr. Jürgen Schneider über die Macht und die Lernfähigkeit der Banken in der heutigen Zeit. Zur Erinnerung für diejenigen, die den Namen Dr. Jürgen Schneider nicht gleich zuordnen können: Der 1934 in Frankfurt am Main geborene Immobilienunternehmer sanierte in den 80er-Jahren, ganz besonders zur Zeit der Wiedervereinigung, historische Bauten– und das in großem Stil. Namhafte Banken, allen voran die Deutsche Bank, waren dabei mit von der Partie. Für die Milliardenpleite 1994, die enormes Aufsehen erregte, wurde aber nur er, Jürgen Schneider, verurteilt.

Nach seiner Verhaftung und der dann ausgesprochenen Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und neun Monaten kam er 1995 ins Gefängnis. 1999 wurde er aus der Haft entlassen. Dazu sagt er heute: „Das Urteil war gerecht, ich habe gar keine Hemmungen, darüber offen zu reden. Mein größter Fehler war: Ich habe zu viel gewollt, ich hätte die Zukunft bilanzieren müssen. Heute sage ich meinen Mandanten, wenn ich sie berate: Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht! Damals habe ich mich vertan. Nur dass die Banken damals davongekommen sind, das war nicht in Ordnung, zur damaligen Zeit aber nicht vermittelbar.“

Wenn Sie mit Ihrer reichhaltigen Lebens- und Immobilienerfahrung den Wirbel um den ESM betrachten und speziell dabei die Rolle der Finanzwirtschaft, was kommt Ihnen da bekannt vor?

Schneider: Das Thema meines Prozesses von damals ist heute eigentlich immer noch aktuell– aber alles ist noch viel schlimmer geworden. Das liegt an dem Bankensystem, das wir haben. Mittlerweile sind ja sogar ganze Staaten durch spekulative Geschäfte der Banken in Mitleidenschaft gezogen worden. Dass es aber einmal so ausufernd werden würde wie heute, das hätte ich allerdings nicht geglaubt. Dass die Banken einmal auffliegen würden, das war mir klar. Wie wurde damals ein Vorstand der Deutschen Bank zitiert: „Schlitzohr Schneider ist hinter das System gestiegen.“ Damit hatte er gesagt und später auch im Prozess wiederholt, was tatsächlich passiert war: Ich hatte erkannt, wie die Banken funktionieren, wie das System abläuft– und das ausgenutzt.

Erklären Sie das, bitte!

Schneider: Ich wollte Häuser bauen und brauchte dafür viel Geld. Mein Interesse waren die Häuser– überwiegend historische Häuser, bauliche Antiquitäten. Das war die eine Seite. Die Banken auf der anderen Seite wollten große Kredite geben– für Häuser, mit denen sie angeben konnten. Und dabei waren anständige Boni abzustauben, gutes Geld zu verdienen. Das war deren Interesse. Mein Interesse waren die Häuser.

Ein perfektes Zusammenspiel?

Schneider: So ist es, perfekt. Und das Resümee ist nun der ESM. Ich kann da nur eins sagen: Das ist jetzt der richtige Weg, denn man kann diese Banken nicht alleine laufen lassen. Ausgeschlossen. Man muss die Banken nachhaltig kontrollieren, das jetzt aufgestellte Kontrollinstrumentarium ist notwendig. Bank ist Macht. Banken werden immer wieder versuchen, ihre Möglichkeiten auszuspielen. Das habe ich ja damals erlebt: Das System Schneider wurde möglich, weil die Banken ihre eigenen Bestimmungen eben umgangen haben.

Der heute eingeschlagene Weg, die Macht der Banken zu regulieren, ist der richtige Ansatz?

Schneider: Absolut. Dennoch wird es sehr, sehr schwer, aber der Anfang ist gemacht.

Verhalten sich einige Banken heute besser?

Schneider: Ja, sie haben daraus gelernt, aber das Grundprinzip bleibt: die Gier nach Geld, der Wunsch, Boni abzustauben. In der Wirtschaft will man eben Geld verdienen.

Also ein systemimmanentes Problem?

Schneider: Nicht nur system-, sondern auch den Menschen immanent.

In den USA aber agieren die Banken, so scheint es uns hier in Europa, beinahe wie vor der Finanzkrise. Amüsiert Sie das oder erschüttert Sie das eher?

Schneider: In den USA ticken die Uhren ja anders. Wir in Europa sind grundsätzlich viel gründlicher, geradezu Detailfreaks, deshalb in diesem Sinne besser dran. Die Amerikaner sind noch nicht so weit. Aber irgendwann wird es dort auch so werden wie bei uns. Da geht gar kein Weg dran vorbei.

Zurück nach Deutschland: Haben Sie da einen Rat an die Berliner, vielleicht speziell an die Bundeskanzlerin?

Schneider: Also, das steht mir nicht zu. Ich kann nur sagen: Frau Dr. Merkel macht das ganz hervorragend. Sie geht in kleinen Schritten vor, sie tritt nicht laut auf, sie eckt nicht groß an, sie geht vorwärts und rückwärts, man merkt: Sie ist eine Wissenschaftlerin, sie entwickelt die Dinge empirisch, fast so, als würde sie einen physikalischen Versuch machen. Und da muss man eben probieren. Das ist aus meiner Sicht der haargenau richtige Weg– mit lauten Tönen, mit großen Sprüchen kann man diese Probleme nicht lösen, da handelt man sich nur Feinde ein. Also, das macht sie sehr gut.

Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von unserem KooperationspartnerILM Immobilien Lebenszyklus Management zur Verfügung gestellt.

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