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Das war 2015

Trotz verschiedener Krisen in Europa blieb der heimische Immobilienmarkt stabil – abgesehen von der Bürovermietung. Aber das kümmerte die Investoren gar nicht. Ganz im Gegenteil.
Es war ein spannendes Immobilienjahr, das mit dem 31.12. zu Ende ging. „Bankenkrise, Schuldenkrise und Konjunkturkrise haben dem österreichischen Immobilienmarkt 2015 scheinbar nicht geschadet, sondern hohe Preise weiter unterstützt“, meint Eugen Otto, Geschäftsführer der Otto Immobilien Gruppe, rückblickend, und dies ist nicht nur ein Statement, denn sein Unternehmen hat 2015 insgesamt 16 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt. Das Jahr stellte sich auch für andere Unternehmen gut dar: Durch die Spaltung und Verschmelzung von UBM mit Strauss Partner Development GmbH (über PIAG Immobilien AG) entstand mit der UBM Development ein Trade Developer europäischen Formats. „Diese Transaktion bringt eine echte Win-Win-Situation“, meinte UBM-Vorstandsvorsitzender Karl Bier im März anlässlich der Eintragung ins Firmenbuch: „Die nunmehr verschmolzenen Gesellschaften ergänzen einander perfekt.“ Seine Einschätzung bestätigt Aufsichtsratsvorsitzender Karl-Heinz Strauss am Jahresende: „Zu sehen, dass die Fusion der PIAG und UBM abgehoben hat, ist eines der Highlights im Jahr 2015.” Die neue UBM Development konzentriert sich als Pure Player auf Immobilienentwicklung in Europa, und auch in Österreich ist derzeit genügend Potential vorhanden.

Niedrige Neubauproduktion– besser wird ’s erst 2017

Die Neubauproduktion bei Gewerbeflächen erreichte nämlich 2015 „einen neuen Tiefstwert von nur rund 130.000 Quadratmetern“, so Michael Ehlmaier, Geschäftsführer von EHL Immobilien: „Der Markt ist zum ersten Mal seit mehreren Jahren klar von einem Nachfrageüberhang geprägt.“ Stefan Brezovich, Vorstand der ÖRAG: „Es fehlt an echtem Bedarf an Büro-Neuflächen, sodass es kaum Übersiedlungen gibt, die einem gestiegenen Flächenbedarf geschuldet wären. Meiner Ansicht nach wird sich das Jahr 2016 ähnlich entwickeln wie 2015.“ Die Nachfrage nach großen Flächen konzentriert sich daher auf die ab 2017 neu auf den Markt kommenden Objekte, denn 2016 wird sich an der Produktionsleistung auf Grund der Bauzeit der Projekte nicht viel ändern.

Neue Projekte …

Die aktuelle Situation nützt auch der IC Projektentwicklung, die mit dem „Auftakt für unser bisher größtes Bauprojekt– die Erweiterung des VIERTEL ZWEI– ein unternehmerisches Highlight gesetzt hat“. Michael Griesmayr, IC Projektentwicklung: „Auf einer Grundfläche von 28.000 Quadratmetern werden insgesamt mehr als 70.000 Quadratmeter Bruttogeschoßflächen errichtet. Darunter auch das 21.000 Quadratmeter große Bürohaus Denk Drei.“

… neue Investoren …

Die Chancen für die Verwertung der derzeit realisierten Projekte stehen gut, denn das Interesse ausländischer Investoren nimmt deutlich zu. Während deutsche institutionelle Investoren 2015 die größte ausländische Käufergruppe auf dem heimischen Investmentmarkt darstellten, „drängen neue Käufergruppen aus Übersee, dem Nahen und Fernen Osten auf den Markt“, so Ehlmaier. Diese Entwicklung betraf 2015 aber nicht nur Österreich, sondern den gesamten europäischen Gewerbeimmobilienmarkt.

… neue Rekorde

Das Rekord-Investitionsvolumen in Österreich von rund drei Milliarden Euro 2014 wurde dank dieser Nachfrage übertroffen. Mitausschlaggebend für ein neues Rekordjahr war der größte Immobiliendeal, der in Wien jemals abgeschlossen worden ist: der Verkauf von Wien Mitte mit dem Einkaufszentrum „The Mall“ an ein Konsortium unter der Führung von Morgan Stanley Real Estate Investing (MSREI). Eine Stufe höher sollte es weitergehen, meint Andreas Ridder, Geschäftsführer CBRE Österreich: „Während schon 2015 ein Rekord-Investment-Jahr war, sollte das Jahr 2016 alles Bisherige in den Schatten stellen.“

Wohnraum bleibt ein Thema

Wohnraum ist und bleibt ein Thema in Wien, und zahlreiche Projektentwickler nutzen die Chance, um einerseits Büro- in Wohnflächen umzuwandeln, andererseits neue Projekte zu realisieren, wie etwa der BIG Konzern. „Ein Höhepunkt des Jahres 2015 war der Start des ARE- Wohnbauprogramms, in dessen Rahmen rund zwei Milliarden Euro investiert werden“, erklärt ARE-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss, wobei aber derzeit das größte Bauvorhaben des Konzerns die Neuerrichtung des Med Campus Graz ist. „Im Herbst wurde pünktlich Dachgleiche gefeiert.“

Wohnhochhäuser für Wien

Von einem Return des Wohnhochhauses kann man 2015 sprechen, denn „das Wohnhochhaus ist eine von mehreren Antworten auf die Liegenschaftsknappheit in den Ballungszentren und als vertikales Stadtquartier zu verstehen“, so ÖSW-Vorstand Michael Pech. Bereits im Juli dieses Jahres hat die ÖSW-Gruppe knapp 250 Wohnungen im 80 Meter hohen Wohnhochhaus Leopoldtower in Wien 21 an die Bewohner übergeben. Mit der abgeschlossenen Flächenwidmung rückte 2015 auch der Baubeginn für die Projekte „Triiiple“ und „Danube Flats“, geplant auf dem Gelände des ehemaligen Zollamts und am Standort des ehemaligen Cineplexx gleich neben der Wiener Reichsbrücke, in greifbare Nähe. Wien wird damit vier neue Türme bekommen, und die „Danube Flats“, eine Kooperation zwischen Soravia und der S+B Gruppe, wird Wiens höchster Wohnturm.

Und 2016? „Ich erwarte ein weiteres gutes Jahr für den Immobiliensektor in Österreich“, so PORR-CEO Strauss, und im Nachsatz: „Und ein heißes politisches Umfeld.“

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  • Erschienen am:
    31.12.2015
  • um:
    23:31
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