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Das Potenzial des Holzmodulbaus

Bauherren stehen aktuell unter hohem Druck. Aufgrund gestiegener Preise verlieren viele Projekte an Attraktivität. Gleichzeitig wird Nachhaltigkeit auch in der Baubranche ein immer wichtigeres Thema.

Peter Burnickl, Geschäftsführer der Pro Bauherr GmbH

© pro-bauherr

Eine Möglichkeit, um den aktuellen Herausforderungen für Bauherren zu begegnen, ist das modulare Bauen mit Holz. Dabei werden zentrale Bauteile im Fertigungswerk aus Holz hergestellt und auf der Baustelle zusammengefügt. Vor allem in den USA erfreut sich diese Bauweise bereits großer Beliebtheit – doch ist dieses Modell tatsächlich so zukunftsträchtig?

Klar ist, dass in der Baubranche ein Umdenken stattfinden muss, um den aktuellen Herausforderungen langfristig begegnen zu können. Der Holzmodulbau kann daher durchaus eine attraktive Alternative sein, von der sowohl Bauherren als auch Investoren profitieren. Welche Vorzüge mit dem modularen Bauen mit Holz einhergehen, erfahren Sie im Folgenden.

Diese Varianten unterscheidet man beim Holzbau

Das Bauen mit Holz erfreut sich insbesondere wegen der Nutzung eines nachhaltigen Rohstoffs immer größerer Beliebtheit. Allerdings kommt es mitunter zu Missverständnissen, weil verallgemeinernd vom „Holzbau“ die Rede ist. Tatsächlich umfasst dieser Begriff nämlich mehrere Unterarten, die verschiedene Auswirkungen auf Kosten und Dauer des Baus haben.

Beim Holzständerbau wird das Gerüst des späteren Hauses im Fertigungswerk hergestellt und auf der Baustelle mit weiteren Bauteilen ergänzt. Der Holztafelbau hingegen beruht auf Holztafeln, die bereits im Werk mit einer Dämmung versehen werden. Am meisten Vorarbeit findet beim Holzmodulbau statt. Je nach Anbieter werden hierbei sämtliche Bauteile oder ein Großteil davon im Fertigungswerk produziert. Auf der Baustelle müssen diese dann nur noch kombiniert und gegebenenfalls fertig ausgebaut werden.

So profitieren Bauherren beim Holzmodulbau

Mit der überwiegenden Herstellung im Fertigungswerk gehen einige Vorteile für Bauherren einher. Der naheliegendste ist die deutlich schnellere Fertigstellung des Bauprojekts. Das ist vor allem in finanzieller Hinsicht attraktiv, da für Baufinanzierungen aktuell hohe Zinsen bezahlt werden müssen. Während diese Kosten bei der herkömmlichen Bauweise bis zu zwei Jahre lang anfallen, werden Projekte mit Holzmodulbau oft viermal so schnell fertig. Dementsprechend kann man die meist tilgungsfreie Anfangszeit der Darlehen nutzen, um Kapital durch die Vermietung aufzubauen. Auch die Planungsphase fällt beim modularen Bauen mit Holz meist deutlich kürzer aus. Das liegt daran, dass die Kombination mehrerer Baustoffe bei dieser Bauweise wegfällt und auf Standards zugegriffen werden kann.

Besonders interessant: Obwohl der Holzmodulbau zunächst geringfügig teurer erscheint, fallen die Kosten am Ende im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise ähnlich hoch oder sogar geringer aus, weil die lang anhaltenden Zinszahlungen reduziert werden. 

Diese Vorzüge genießen Investoren beim Holzmodulbau

Investoren profitieren ebenfalls bei Projekten, die mit der Holzmodulbauweise durchgeführt werden. Zum einen machen sich die Investitionen schneller bezahlt, weil sie in kürzerer Zeit fertiggestellt werden. Dadurch steigt die Eigenkapitalrendite, und es können mehrere Projekte in derselben Zeit umgesetzt werden. Zum anderen sind unvorhergesehene Risiken wie Veränderungen bei Förderungen überschaubarer, weil der Bauzeitraum kürzer ausfällt.

Darüber hinaus arbeiten Investoren beim Holzmodulbau üblicherweise mit einem Generalunternehmen zusammen. Dieses kann die anfallenden Kosten bei entsprechendem Projektmanagement recht exakt kalkulieren. Anders sieht es bei der traditionellen Bauweise aus. Hier lagen die Kosten in den letzten Jahren regelmäßig über dem zunächst veranschlagten Preis: Mit Verweis auf die Marktsituation, beispielsweise durch die Covid-Pandemie, könnten die Kosten sogar um 25 Prozent höher ausfallen als ursprünglich angegeben, was für viele Investoren zum Problem werden kann.

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  • Erschienen am:
    18.09.2024
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