Jetzt ist es also so weit – oder besser: Jetzt wird es so weit. Die vergangenen Jahre waren gute Jahre für die gesamte Immobilienwirtschaft, auch wenn sich im März 2020 dunkle Wolken zusammengezogen haben. Die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer waren aber flexibel und intelligent genug, sich dieser neuen Situation anzupassen. Und sie haben das wirklich bravourös gemeistert.
Digitalisierung: Krisen als größter Gamechanger der 20er Jahre
Man wappnete sein eigenes Unternehmen gegen die Widrigkeiten, die aus der Pandemie entstanden sind. Mit neuen Ideen und Initiativen, vor allem im Bereich der Digitalisierung, wurden die Geschäfte nicht nur weitergeführt, sondern teilweise ganz neu erfunden. Unglaublich eigentlich, wie schnell sich aus der Notwendigkeit, durch Social-Distancing und Lockdowns, die neuen Systeme etabliert haben. Sehr erfolgreich für einige. So sind auch wieder einmal komplett neue Ideen auf den Markt gekommen, wie zum Beispiel Anita Körbler mit trovato.immo beweist. Sie und ihr Kollege Andreas Dorner stehen aber nur stellvertretend für eine Vielzahl von Innovationen, die seit März 2020 initiiert wurden. Letztendlich hat sich seit dieser Zeit vieles getan, aber nur wenn man bewusst zurückblickt, sieht man erst, wie viel.
Die Wirtschaftskrise lässt die Branche näher zusammenrücken
Seit März haben sich aber, neben dem verstärkten Trend zur Digitalisierung, auch andere Veränderungen angekündigt. Sie waren vielleicht nicht gleich erkennbar, da viele Unternehmerinnen und Unternehmer mit anderen Herausforderungen beschäftigt waren. Aber sie haben ihre Schatten vorausgeworfen. Diese Zeichen waren für jemanden wie mich schon eindeutig. Es zeigten sich nämlich auch neue Wege in der Zusammenarbeit. Bereits in den letzten Jahren haben erfreulicherweise viele Unternehmen zusammen Projekte durchgezogen oder ihr Know-how gebündelt. Wer mich kennt, weiß, dass ich davon überzeugt bin, dass ohne gemeinsames Handeln in Zukunft die Chancen für Unternehmen eher schlecht sein werden. Nur Kooperationen werden uns in den kommenden Monaten und Jahren weiterbringen. Themen, über die wir vor knapp 18 Monaten noch diskutiert haben, werden in letzter Zeit verstärkt umgesetzt. Verständlich, denn nach Covid haben sich neue wirtschaftliche und finanzielle Unsicherheiten aufgebaut. Dass sie in der kommenden Zeit auch schlagend werden, ist wohl jeder und jedem bewusst. Wie stark sie sich allerdings auf die einzelnen Unternehmen auswirken werden, das wird von unserem eigenen Geschick abhängig sein.
Partnerschaftlich durch wirtschaftliche Turbulenzen
Ein anderes Beispiel der Kooperation trat in der Lockdown-Phase auf. Es handelt sich dabei um die Kooperation zwischen MieterInnen und EigentümerInnen. Im Lockdown zeigte es sich schon, dass diejenigen, die sich gemeinsam an einen Tisch setzten, um die Probleme zusammen zu bewältigen, eine weitaus bessere Strategie hatten als diejenigen, die sich über den Hausverstand hinwegsetzten und polternd ihre Rechte einforderten. So wird es auch ab Herbst sein.
8% Inflation, so wird es auch ab Herbst sein.
Vermutlich aber noch eine Spur verschärft. Wir hören zu viele Meldungen in den Medien, dass durch Preiserhöhungen und Rohstoff- sowie Energieengpässe, eine veritable Krise auf uns zukommt – und tatsächlich werden diese Probleme auch bereits von einigen Politikern direkt angesprochen. Hauptsächlich von deutschen Politikern – Österreichs Politklasse hält sich mit Statements zu den kommenden Zeiten zurück oder gibt Plattitüden von sich.
Egal, wie diese Situation sich im Herbst darstellt, und egal, wer oder was diese verursacht hat, es bleibt uns nichts anderes übrig, als sie zu lösen. Und damit werden wir gut beschäftigt sein. Sich mit einem Gegeneinander zu belasten, anstatt ein Miteinander zu finden, wird die denkbar schlechteste Option sein.
Vor allem, wenn zu erwarten ist, dass wir mit Herausforderungen konfrontiert werden, die wir so noch nie hatten.