„Wenn man seine Arbeit gerne macht, befindet sich die Work Life Balance beinahe von selbst im Gleichgewicht“, erklärt er. Zeit für Regeneration hält er für wichtig, ein wenig Sport und vor allem auch Zeit für die Familie. Work Life Balance bedeutet für ihn, sich „aktiv Zeit nehmen und klare Abgrenzungen schaffen“.
Gen Z – neue Wege in der Personalverantwortung
Ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben, ist eines der relevantesten und bedeutsamsten Kriterien der Gen Z, sich für einen Arbeitsplatz zu entscheiden. Christian Fichtinger sieht es in seiner Verantwortung, sein Team dabei zu unterstützen. Mitarbeiter sollen auch Zeit für Dinge, die „abseits der interessanten Welt der Steuerberatung“ liegen, haben. Aktive Kommunikation ermöglicht eine klare Trennlinie zwischen Berufs- und Privatleben. Den, der Gen Z oftmals unterstellten „mangelnde Arbeitswillen“, kann er nicht bestätigen. „Junge Kollegen sind top motiviert, stehen aber mehr für sich ein“. Das findet er gut und ist der Meinung, dass man daraus auch für sich lernen kann.
„New Work“ in Progress
Die, in Österreich, über viele Jahre gelebte „Obrigkeitshörigkeit“ ist am Aussterben. Der Fokus liegt mit New Work mehr und mehr auf partnerschaftlichem Arbeiten. Das erfordert eine neue Art von Leadership. Für Christian Fichtinger bedeutet es, teamorientierte Suche nach Lösungen, regelmäßige Abstimmungen, Ermutigung, eigene Ideen einzubringen, einfach „Teil eines gemeinschaftlichen Prozesses“ zu sein. Wird dies aktiv im Arbeitsumfeld gelebt, spiegelt es sich in Kommunikation und Wertschätzung wieder.
Schwerpunkt „Umstrukturierung“ – politische Karriere?
Begonnen in der Wirtschaftsprüfung, verlegte Christian Fichtinger seine Schwerpunkte in Richtung Beratung und Umstrukturierung. „Aktiv Teil eines kreativen Prozesses zu sein, in dem man gefordert ist, Ideen zu finden und umzusetzen“, empfindet er als spannend. Gerade die Frage ob bestehende Unternehmensstrukturen mit Blick auf neue Reporting und Compliance-Anforderungen und dem sich ständig ändernden Marktumfeld noch zweckmäßig sind, ist eine Herausforderung für große (internationale) Unternehmen und die Immobilienbranche. „Hier sind aktives Einbringen von Input und permanentes Abstimmen mit den Klienten gefragt“. In der Politik sieht er sich, trotz rasanter Karriere nicht. Zwar gäbe es durchaus Parallelen zwischen Politik und Beratung, wenn es um das gestalterische Element gehe, für sich präferiert er aber die Rolle des „Beraters im Hintergrund“, der Ideen und Konzepte entwickelt und konsequent abarbeitet.