Die Auslandsinvestitionen in Wohnimmobilien in den USA sind zwischen April 2016 und März 2017 auffällig gestiegen und führten im Land zu einem neuen All-Time High. Laut einer Umfrage der National Association of Realtors® (NAR) unter deren Mitgliedern belief sich das Kaufvolumen für Wohnimmobilien in diesem Zeitraum auf 153 Milliarden US-Dollar, was gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr davor einen Sprung von 49 Prozent bedeutete.
Florida, Kalifornien und Texas
Fast die Hälfte des Umsatzes wurde in drei Bundesstaaten getätigt. Florida (22 Prozent), Kalifornien (12 Prozent) und Texas (12 Prozent) konnten ihre Position als Topdestinationen für Ausländer behaupten, gefolgt von New Jersey und Arizona (jeweils vier Prozent). Florida war der beliebteste Staat für kanadische Käufer, chinesische Käufer wählten meist Kalifornien, und Texas war der bevorzugte Bundesstaat für mexikanische Käufer.
„Die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im In- und Ausland hielten die Ausländer nicht davon ab, ihre Einkäufe von US-Eigentum im vergangenen Jahr exponentiell zu steigern“, sagte Lawrence Yun, Chefökonom des NAR. „Trotz der Aufwertung des US-Dollars gegenüber anderen Währungen und des stetigen Anstiegs der Eigenheimpreise – was den Kauf von Wohnraum in vielen Bereichen verteuerte – vertraten Ausländer zunehmend die Meinung, dass die USA ein sicherer Ort zum Leben, Arbeiten und Investieren sind.“
Flucht vor hohen Preisen im eigenen Land
Obwohl China im vierten Jahr in Folge seine Spitzenposition beim Umsatz behauptete, war der signifikante Anstieg der Auslandsinvestitionen laut der Umfrage auf eine massive Zunahme der Aktivität von kanadischen Käufern zurückzuführen. Nachdem diese in der Umfrage von 2016 einen Umsatz von 8,9 Milliarden US-Dollar (11,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015) erzielt hatten, beliefen sich die Transaktionen von Kanadiern 2017 auf 19,0 Milliarden US-Dollar – ein neuer Höchstwert für Kanada. Yun schreibt diesen bemerkenswerten Anstieg der Aktivität den Kanadiern zu, die sich dafür entscheiden, Immobilien in US-amerikanischen Märkten zu kaufen, die zwar teuer, aber immer noch erschwinglicher sind als in ihrem Heimatland. Während in den USA weiterhin ein hohes Preiswachstum zu beobachten ist, waren die Haus-Preissteigerungen in vielen Städten Kanadas, insbesondere in Vancouver und Toronto, weitaus steiler.
Chinesen, Kanadier, Briten, Mexikaner und Inder
Aber nicht nur die Kanadier fliehen vor den hohen Preisen im eigenen Land, sondern auch die Chinesen. Käufer aus China übertrafen mit einem Umsatzvolumen von 31,7 Milliarden US-Dollar alle anderen Länder – was über der letztjährigen Umfrage (27,3 Milliarden US-Dollar) und dem Umfragehöchstwert von 2015 (28,6 Milliarden US-Dollar) lag. Abgerundet wurde das Umsatzvolumen von Käufern aus Großbritannien (9,5 Milliarden USD), Mexiko (9,3 Milliarden USD) und Indien (7,8 Milliarden USD), welche damit ihr Vorjahresniveau übertrafen.
Unsicherer Dollarkurs
Noch ein weiterer Punkt ist für diesen Run auf US-Immobilien ausschlaggebend: „Es scheint, dass die Beschleunigung der Käufe im vergangenen Jahr zum Teil auf die Kombination von günstigeren Immobilien-Optionen in den USA und Ausländern zurückzuführen ist – welche jetzt kaufen, wohl wissend, dass eine weitere Abschwächung ihrer lokalen Währung gegenüber dem Dollar den Kauf in diesem Land in Zukunft teurer machen wird“, so Lawrence Yun.